Round Table/Holzbau Steiermark
Mit Holz geht man den richtigen Weg

Am Round Table in der Landeshauptstadt Graz saßen unter anderem die südoststeirischen Vertreter Rupert Zach und Helmut Platzer gemeinsam mit Bernd Haintz, Oskar Beer, Gustav Spener, Paul Lang und Peter Rossegger. | Foto: Brand Images
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Im Skyroom des Styria Media Tower drehte sich alles rund um das Holz und die Gegenwart und Zukunft des Werkstoffs. Am Round Table zum Thema Holzbau war man sich einig, dass der Rohstoff auch künftig gut durch alle Krisen gehen wird.

GRAZ. Geballte Fachexpertise an einem runden Tisch mit maximaler Übersicht über die Landeshauptstadt Graz – dieser eindrucksvolle Mix wurde bei einem Round Table der RegionalMedien Steiermark in Kooperation mit der Landesinnung Holzbau im einzigartigen Ambiente des Skyrooms im Styria Media Tower geboten.

Im Sinne der Nachhaltigkeit

Wie man schon erahnen kann, drehte sich alles rund um das Thema Holz und den Status quo der Branche. Rund um Landesinnungsmeister Oskar Beer und Bernd Haintz, Landesinnungsgeschäftsführer, gesellte sich eine Expertenrunde aus der Landeshauptstadt und den steirischen Regionen. "Es geht heute um Zukunft, es geht um Nachhaltigkeit", steckte Roland Reischl, Geschäftsführer und Chefredakteur der RegionalMedien Steiermark einführend die inhaltliche Route für eine angeregte Diskussion ab.

Chefredakteur Roland Reischl begrüßte die Round-Table-Teilnehmer im einzigartigen Ambiente des Skyrooms im Styria Media Tower. | Foto: Brand Images
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Kompetent in allen Fragen

Oskar Beer stellte gleich mal die Frage "Wo geht es in den nächsten fünf bis zehn Jahren hin?" in den Raum und stellte gleichzeitig fest, dass sich die Branche in den letzten 20 bis 30 Jahren irrsinnig entwickelt hätte. "Wir sind zu Holzbaumeistern geworden, die ganze Projekte abwickeln – wir sind ein umfassendes Gewerk geworden", steht für ihn fest.

Das stets mitgewachsene Fachwissen habe die Sparte fit für Krisenzeiten – etwa die Finanzkrise 2008 – gemacht. "Wir haben gelernt, mit diesen Dingen umzugehen", so seine Einschätzung. Generell lebe man ein gesundes Wachstum und biete als zentrale Argumente vor allem Regionalität und Nachhaltigkeit. In Sachen Fortbildung sei man noch am Nachschärfen – so wolle man in Zukunft an der Wirtschaftskammer in Graz ein Kompetenzzentrum ansiedeln.

"Wir sind zu Holzbaumeistern geworden, die ganze Projekte abwickeln – wir sind ein umfassendes Gewerk geworden."
Oskar Beer, Landesinnungsmeister

Seine Sicht der Dinge schilderte auch Paul Lang, Obmann von proHolz. "Wir brauchen Versorgungssicherheit und Preisstabilität – dass Preise um 100 Prozent steigen, das funktioniert nicht", ließ er keine Fragen offen. Er sprach auch die knifflige Finanzierungsfrage an, was aktuell den Bau von Einfamilienhäusern betrifft.

Oskar Beer, Gustav Spener und Paul Lang (v.l.) | Foto: Brand Images
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Landesinnungsgeschäftsführer Bernd Haintz versprühte gesunden Optimismus. Die Auslastung der Branche sei im ersten Halbjahr eine gute, auch die Lehrlingszahlen wären in den letzten zehn Jahren stabil gewesen und im letzten Jahr sogar um fast neun Prozent gestiegen. Am Thema Employer Branding führe aber kein Weg vorbei.

Aber nochmals zurück zu Paul Lang, der ganz klar eine Lanze für die Waldbauern bricht. "Die Waldbauern zeichnen sich durch das Ernten im rechten Maße aus. Wir denken enkeltauglich und der Rohstoff ist grundsympathisch."

"80 Prozent der Österreicher wollen die Freizeit am liebsten im Wald verbringen."
Paul Lang, Obmann proHolz

Die Politik ist gefragt

Gustav Spener, Präsident der Kammer der Ziviltechnikerinnen und -techniker, brachte die "Riesenthemen" Nachhaltigkeit und Bodenversiegelung aufs Tableau. Für Christoph Ziegner von Ziegner Profilholz in Ebersdorf bei Hartberg ist der Baustoff Holz der nachhaltigste Baustoff. Er bringt auch die Politik mit ins Spiel: "Die Politik ist auch gefragt, den Holzbau zu forcieren."

Der thematische Bogen wurde auch zur Sonnenkraft gespannt. Bernhard Schuh, verantwortlich für den Bereich Fotovoltaik (Verkauf/Abwicklung/Planung) bei den Stadtwerken Hartberg sprach von sehr großer Nachfrage, aber auch von Lieferschwierigkeiten bei gewissen Komponenten.

Die Richtung stimmt

Zurück zum Holz: "Wir sind in die richtige Richtung unterwegs. Wir kriegen auch noch Lehrlinge – junge Menschen sind ja für Nachhaltigkeit", so Helmut Platzer, Geschäftsführer der HSP Holzbau-Dach GmbH in Kirchbach.

Dass man mit Lehrlingen weniger ein Problem habe, bestätigte Dominikus Jantscher, Bereichsleiter von Lieb Bau Weiz. "Finanzierung und Zinsbelastung ist ein großes Thema", machte er fest. Johann Harrer, Geschäftsführer von Strobl Bau in Weiz, fordert – wie Christoph Ziegner – die Politik auf, zu handeln und etwas für die Klimaziele zu tun. proHolz-Obmann Paul Lang geht d'accord und fordert, dass derjenige, der mit Holz baut, billiger bauen soll.

Imagearbeit muss zünden

Auch Rupert Zach aus Straden, seines Zeichens Innungsmeister der Tischler und Holzgestalter, war vor Ort. Seine klare Aussage: "Wir brauchen viel Imagearbeit – wir verspüren den größten Druck von der Großflächenwerbung." Aktuell biete man in der Steiermark in der Tischler-Branche rund 5.000 Jobs und 400 Lehrstellen. Zach sieht für Tischler und Holzgestalter eine große Zukunft.

Peter Rossegger (l.), neben ihm Rupert Zach, ging als Vertreter der Raiffeisenbank im Detail auf die Finanzierungsfragen ein.  | Foto: Brand Images
  • Peter Rossegger (l.), neben ihm Rupert Zach, ging als Vertreter der Raiffeisenbank im Detail auf die Finanzierungsfragen ein.
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Als Vertreter des Finanzsektors war Peter Rossegger von der Raiffeisenbank Region Hartberg zugegen. Er ging auf die aktuellen Kreditvergaberichtlinien ein. So darf ja die sogenannte Schuldendienstquote maximal 40 Prozent betragen. Heißt, dass die jährlichen Rückzahlungen aller Kredite eines Kunden nicht mehr als 40 Prozent des verfügbaren Einkommens ausmachen darf. Rossegger informierte die Runde, dass der Trend aktuell eher weg vom Einfamilienhaus-Bau gehe und hin zum Umbau bzw. zum Sanieren.

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