Thema Landwirtschaft
Zukunftsausblicke mit Sarah Wiener im Bezirk

LK-Bezirksobmann Franz Uller, Sarah Wiener, Maria Pein, LAbg. Andreas Lackner, Clemens Stammler (Agrarsprecher der Grünen im Nationalrat), LAbg. Franz Fartek und, Heribert Purkarthofer (v.l.) | Foto: Stelzer/Grüne Steiermark
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Sarah Wiener, EU-Abgeordnete der Grünen, war in der Südoststeiermark zu Gast, besuchte Vorzeigebetriebe und tauschte sich unter anderem mit Vertreterinnen und Vertretern der Landwirtschaftskammer über die Gegenwart und Zukunft der Branche aus. 

ST. PETER AM OTTERSBACH. Auf Initiative von LAbg. Andreas Lackner, Landwirtschaftssprecher der Grünen und Obmann der Grünen Bäuerinnen und Bauern, hat kürzlich die Grünen-EU-Abgeordnete Sarah Wiener die Südoststeiermark besucht, um sich mit Vertreterinnen und Vertretern der steirischen Landwirtschaftskammer und mit Landwirtinnen und Landwirten aus der Region auszutauschen. Im Mittelpunkt stand die Frage, was es braucht, damit die regionale Landwirtschaft vor dem Hintergrund zunehmender Wetterextreme zukunftsfähig bleibt.

Aktuelle Themen am Tisch

„Klimakrise, Preisverfall und globaler Wettbewerb: Die steirische Landwirtschaft steht derzeit vor enormen Herausforderungen und dafür braucht es Sicherheit. Derzeit kursieren viele Gerüchte rund um die neue EU-Pestizidverordnung. Gerade die kleinbäuerlichen Nebenerwerbsbetriebe sind verunsichert und brauchen Zuversicht und Perspektiven“, konfrontierte Landwirtschaftskammer-Vizepräsidentin Maria Pein Sarah Wiener mit den aktuellen Sorgen, die an die Kammer herangetragen wurden und werden.

Angst vor Totalverbot sei unbegründet

Eine Befürchtung konnte Wiener, die derzeit im Europaparlament als Berichterstatterin für die neue „Verordnung über den nachhaltigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln“ fungiert, zerstreuen: „Ein komplettes Pestizidverbot war nie ein Thema und ist im Entwurf auch nicht vorgesehen. Aber es wird eine Reduktion geben: Wir wollen, dass beim Pflanzenschutz zuerst agrarökologische Methoden und biologische Alternativen zum Einsatz kommen, bevor man als letztes Mittel zur Chemie greift.“ 

Sarah Wiener (l.) und Maria Pein im Austausch | Foto: Reisinger
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Vorbild beim Humusaufbau

Auf den Ackerflächen von Peter Pucher in Dietersdorf bei St. Peter Ottersbach zeigten dann die regionalen Experten vom Kompetenzzentrum Acker, Humus und Erosionsschutz die zahlreichen Aktivitäten der heimischen Ackerbauern beim Humusaufbau auf. „Ein humusreicher Boden speichert mehr Wasser, schützt die Pflanzen somit besser vor Trockenheit und verhindert bei Starkregen die Abschwemmung der wertvollsten obersten Bodenschichten, Erosionen und Erdanlandungen auf Straßen“, erläuterte der erfahrene Bodenpionier Peter Pucher. Ziel sei es, in kleinen Schritten kostengünstig den Humusgehalt durch den Anbau von Begrünungen, durch Fruchtfolge und alternative Bodenbearbeitung jährlich zu steigern.

Unsere Böden standen mit im Fokus des Geschehens. | Foto: Symbolfoto Darkmoon_Art/Pixabay
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Jugend gut ausgebildet

„Mit der Bodencharta des Steirischen Vulkanlandes oder dem myhumus-Kompetenzzentrum in Feldbach, wo gemeinsam mit hunderten Bäuerinnen und Bauern neue Formen der Bodenbewirtschaftung erprobt werden, ist die Steiermark vielen anderen Regionen meilenweit voraus. Darüber hinaus stehen wir als Landwirtschaftskammer unseren Mitgliedsbetrieben mit Rat und Tat zur Seite. Die Jugend wird in den Fachschulen hervorragend ausgebildet und setzt sich intensiv mit nachhaltiger Bodenbewirtschaftung auseinander“, sieht Pein die Steiermark in einer Vorreiterrolle.

Hohe Standards bei der Geflügelhaltung

Als letzten Tagespunkt machte Biogeflügelmäster Thomas Niederl aus Kohlberg bei Gnas, ein typischer Familienbetrieb, seine hohen Standards für das langsam wachsende Geflügel in seinem Stall beeindruckend sichtbar: GVO-freie Fütterung, niedrige Besatzdichte, großzügiger Auslauf und anderes mehr. Niederl beheizt seinen Stall mit Hackschnitzel, der Auslauf für die Tiere ist teils mit Photovoltaik-Paneelen überdacht, die die Tiere schützen und auf seinen Dächern "erntet" er ebenso Sonnenstrom. Pein dazu: „Wir sind stolz auf unsere Geflügelbauern, sie setzen mit ihren besonders hohen Tierschutzstandards weltweite Maßstäbe.“

Besprochen wurde dabei auch die andauernd schwierige Situation der Putenbetriebe. Aufgrund der hohen Tierschutzstandards sei man im Regal mit ausländischen Billigstwaren nicht konkurrenzfähig. Wiener betonte, dass die österreichischen Standards in Sachen Putenhaltung Vorreiter für die EU sind. „Mit Spannung erwarten wir hier die Überarbeitung des EU-Nutztierschutzgesetzes. Diese soll voraussichtlich im Herbst 2023 vorgestellt werden“, so Wiener.

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