Dürrnberg
38 Tonnen Verstärkung für die Bergmannschaft
Bergleute am Dürrnberg müssen die Stollen im Fels erhalten. Jetzt haben sie dafür eine beachtliche Maschine.
HALLEIN. Mit dem Dürrnberg verbinden wir das Schaubergwerk, die bekannten Rutschen, Salz und die Kelten. Aber wer hätte gedacht, dass am Dürrnberg noch "echte Bergleute" tätig sind? Hans Golser ist einer von ihnen. "Das Wasser läuft immer noch durch den Berg, viele Stollen müssen erhalten werden", erklärt der Fachmann und Betriebsleiter des Salzbergbaus Dürrnberg.
Folgen wären verheerend
Golser und sein Team steigen in das Stollenlabyrinth im Berg und stellen sicher, dass nichts vom Berg "eingequetscht" wird. "Der 'Salzbrei' im Berg steht unter einem permanenten Druck", erklärt Hans Golser. Würden Golser und seine Kollegen die Stollen nicht in Schuss halten, wären die Folgen verheerend: Der vom jahrhundertelangen Salzabbau durchlöcherte Dürrnberg könnte an manchen Stellen einbrechen, die Sole würde in die Salzach fließen. Damit das nicht geschieht, sind 15 Leute für die rund 12 Kilometer Stollen zuständig.
"Berg will Stollen zurück"
Die Bergleute vom Dürrnberg kontrollieren sämtliche Stollen auf ihre Sicherheit: "Pro Jahr verschieben sich die Wände um mehrere Zentimeter", erklärt Golser. Wird es eng im Gang, rücken die Bergleute mit dem Presslufthammer an. Der Stollen muss dann bearbeitet, die stützende "Zimmerung" – aus Holz oder Metall – oft erneuert werden. Wichtig ist zudem, dass die Wasserleitungen nicht unter Druck geraten. Reißen die Leitungen im Berg, würde sich das Wasser unkontrolliert durch das Salzgebirge laugen, ein Hohlraum könnte sich bilden. "Diese Erhaltungsarbeiten sind zentral für den Dürrnberg. Der Berg würde sich sonst 'verschließen' und die Stollen alle zurückholen", erklärt Golser.
Riesenmaschine im Einsatz
Auf die Bergleute wartet jetzt die nächste Aufgabe: "9.000 Kubikmeter müssen am Salzsee im Schaubergwerk entfernt werden", erklärt Johann Golser. Um den Auftrag in einem halben Jahr erfüllen zu können, hat die Salinen Austria AG nun eine riesige, 38-Tonnen-Maschine angefordert. "Diese 'Teilschnittmaschine' ist so groß, dass sie nicht durch die Stollen passt und daher nur innerhalb des Berges überhaupt aufgebaut werden kann", so Golser. Der Koloss wird daher Stück für Stück durch die engen Tunnel geschleust, im Berg zusammengeschraubt, und nimmt dann in knapp einer Woche den Betrieb auf.
Nur Teil eines großen Programms
"Die Kosten für die bergmännischen Arbeiten betragen etwa 2,5 Millionen Euro", erklärt Katharina Steiner, Pressesprecherin der Salinen Austria mit Sitz in Ebensee. Das ist aber nur ein Teil des insgesamt 10 Millionen Euro schweren Investments, das eine Rundumerneuerung für das Tochterunternehmen Salzwelten darstellt. Viel will Steiner noch nicht verraten, nur so viel sei gesagt: "Die Salzwelten am Dürrnberg werden ihre gesamte Präsentation erneuern. Es wird einen Previewraum geben für Besucher, die ganze Präsentation wird modernisiert und auf neue Beine gestellt."
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