Natur in Tirol
Neun Jahre Forschungsarbeit für Tiroler Brutvogelatlas
Kürzlich wurde im Innsbrucker Alpenzoo der Tiroler Brutvogelatlas vorgestellt. Darin enthalten: Neun Jahre Forschungsarbeit und insgesamt 180 beschriebene Brutvogelarten.
TIROL. Welche Vögel in Tirol singen, zwitschern und pfeifen, dass kann man bald im Tiroler Brutvogelatlas nachlesen. Dieser wurde kürzlich im Innsbrucker Alpenzoo präsentiert. Das 600 Seiten dicke Sammelwerk beschäftigt sich mit der Verbreitung und dem Vorkommen der unterschiedlichen Vogelarten in Tirol.
Wie ging man für den Brutvogelatlas vor?
Für den Erhebungszeitraum zwischen 2010 und 2018 wurde ein jährlicher Brutvogelbestand von 2,4 bis 2,9 Millionen Brutpaaren, Revieren oder Hähnen ermittelt. Damit wird der Brutvogelatlas auch zu einer wesentlichen naturkundlichen und naturschutzrechtlichen Grundlage.
Dazu erläutert LHStvin Felipe:
„Der Brutvogelatlas ist in den kommenden Jahren das Standardwerk für den Vogel- und Naturschutz in Tirol und damit auch wesentliche Entscheidungsgrundlage bei naturschutzrechtlichen Verfahren.“
Insgesamt neun Jahre lang wurden systematisch und methodisch einheitliche Erhebungen durchgeführt.
Neben dem vierköpfigen AutorenInnenteam und den MitarbeiterInnen der Abteilung Umweltschutz im Amt der Tiroler Landesregierung, hat auch BirdLife Österreich mit der fachlichen Datenerhebung wesentlich zum nun vorliegenden Werk beigetragen.
Die Erhebungen werden auch für Planungen auf Gemeinde- und Landesebene relevant werden, weiß auch der Vorstand der Abteilung Umweltschutz, Kurt Kapeller:
„Die europäische Vogelschutz- und Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie geben den rechtlichen Schutzrahmen für Vögel und deren Lebensräume bei Naturschutzverfahren vor. Der Brutvogelatlas bietet den Projektanten schon vor Verfahrensbeginn einen fundierten Überblick zu den Vorkommen und ist für die Behörden fachliche Grundlage bei ihren Entscheidungen.“
Bekannte, neue und wieder entdeckte Vogelarten
Neben den bekannten Brutvogelarten wie Rotkehlchen oder Amsel konnten sogar Arten wiedergefunden werden, die schon längst als verschollen galten, wie zum Beispiel der Bartgeier oder der Schwarzmilan. Neu hinzu kamen die Grauganz, die Schafstelze oder der Rotmilan.
Die am häufigsten nachgewiesenen Arten sind Buchfink, gefolgt von Tannenmeise und Rotkehlchen.
Die Bergwälder beherbergen den überwiegenden Anteil der Brutvogelpaare, während in den Auen und Laubmischwäldern die Artenvielfalt am größten ist.
Der Atlas der Brutvögel Tirols ist im Buchhandel und online beim Verlag erhältlich
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