Schlaganfall
Kleine Hirninfarkte - heimlich aber nicht harmlos

Dr. Annemieke ter Telgte sucht in Gehirn-MRT Bildern nach winzigen Infarkten. | Foto: VASCage
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Dr. Annemieke ter Telgte vom Schlaganfall-Forschungszentrum VASCage in Innsbruck untersucht derzeit die sogenannten kleinen Hirninfarkte. Diese treten still und heimlich auf und können eine große Gefahr für die Betroffenen sein.

TIROL. Ein Schlaganfall kann einen großen Schaden am Hirngewebe hervorrufen. Die Betroffenen können an Lähmungen und Sprach- bzw. Sehstörungen leiden. Wenn nur winzige Bereiche des Gehirns beschädigt werden, führt das zu sogenannten kleinen Hirninfarkten. Sie bleiben oft zunächst unbemerkt und können vereinzelt nur in der Magnetresonanztomographie (MRT) festgestellt werden. Kleine Hirninfarkte treten still und heimlich auf. Im Durchschnitt findet man bei 1-2 Prozent der über 65-Jährigen einen gerade akuten, also kurz zuvor passierten, kleinen Hirninfarkt im MRT. Neueste Forschungsdaten zeigen, dass Betroffene anfälliger für richtige Schlaganfälle oder Demenz sind. Noch ist unklar, bei welchen Personengruppen das Risiko eines Mini-Infarktes am höchsten ist.

Forschungszentrum VASCage in Innsbruck

Dr. Annemieke ter Telgte, Wissenschaftlerin beim Schlaganfall-Forschungszentrum VASCage in Innsbruck, will dieser Sache auf den Grund gehen. Im Rahmen eines Projekts des österreichischen Wissenschaftsfonds FWF wird sie mehr als 50.000 Magnetresonanztomographie-Aufnahmen von Gehirnen aus aller Welt analysieren. Bisher hat die Forschung gezeigt, dass kleine akute Hirninfarkte am besten mit einem speziellen hochsensiblen MRT-Verfahren ermittelt werden können. Das sogenannte diffusion-weighted imaging (DWI) dokumentiert nur frische Spuren der Gehirnschädigungen innerhalb einer kurzen Zeitspanne. Patienten müssen also genau in diesem Zeitraum zufällig eine MRT-Untersuchung haben.

„Es ist ein bisschen wie eine Sternschnuppe, die man nur sieht, wenn man genau im richtigen Moment hinschaut",

verdeutlicht ter Telgte.

Mit einer Magnetresonanztomographie(MRT) ist es möglich, Schlaganfälle zu erkennen. | Foto: Tirol kliniken/Schwamberger
  • Mit einer Magnetresonanztomographie(MRT) ist es möglich, Schlaganfälle zu erkennen.
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Ziel des Projekts

Das Projekt soll Klarheit darüber schaffen, wie häufig diese Hirninfarkte in verschiedenen Bevölkerungsgruppen auftreten. Man will in Zukunft die Erkrankung vorbeugen und ihre Folgen verhindern. Ter Telgte will außerdem herausfinden, ob Risikofaktoren wie zum Beispiel Bluthochdruck für kleine akute Hirninfarkte verantwortlich sind.

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