Forschung in Tirol
Neue Erkenntnisse zum Zusammenhang von Übergewicht und Krebs
TIROL. Durch eine Langzeitstudie erlangte die Medizin Uni Innsbruck neue Erkenntnisse zum Zusammenhang von Übergewicht und Krebs. Der neue "TyG-Index" bestätigt den Zusammenhang zwischen Insulinresistenz und gastrointestinalen Krebsformen.
510.000 ProbandInnen in Langzeitstudie
Die Langzeitstudie der Universität Innsbruck mit 510.000 ProbandInnen beweist, dass der bei Übergewicht erhöhte und für die Insulinresistenz maßgebliche TyG (Triglyzerid-Glukose)-Index zwar das Risiko für Tumoren im Verdauungstrakt, nicht aber das Risiko für gynäkologische Krebsformen erklärt.
Das Ergebnis der Studie widerspricht somit überraschend der gängigen Lehrmeinung. Denn nun wurde nachgewiesen, dass Endometriumkrebs nichts mit hohen Blutfett- und Zuckerwerten zu tun hat.
Die Studie fand unter der Leitung von Hanno Ulmer und Josef Fritz von der Sektion für Medizinische Statistik und Informatik der Medizinischen Universität Innsbruck statt.
Insulinresistenz in Verbindung mit Übergewicht und Krebs
Die sogenannte Insulinresistenz wird in Fachkreisen als Erklärung für die Verbindung von Übergewicht und Krebs diskutiert.
„Die Ergebnisse unserer multizentrischen Kohortenstudie belegen, dass ein hoher TyG-Index signifikant mit einem erhöhten Risiko für gastrointestinale Tumoren korreliert. Dazu kommt, dass der TyG-Index auch zu circa 25 Prozent den Einfluss von Übergewicht auf die Krebsentstehung erklärt.“
Der krebsfördernd Einfluss von Übergewicht auf Leber-, Nieren-, Pankreas- und Dickdarmkrebs konnte somit von den Innsbrucker Forschern bestätigt werden.
Zweite Erkenntnis sorgt für Überraschung
In der medizinischen Literatur wird auch die Meinung vertreten, dass eine erhöhte Insulinresistenz auch das Risiko eines Endometriumkarzinom oder post-menopausalen Brustkrebs erhöht. Diesen Verdacht konnte das Innsbrucker Team jedoch nicht bestätigten.
„Gynäkologische Krebsarten sind zwar mit Übergewicht assoziiert, jedoch nicht mit dem TyG-Index erklärbar. Das heißt: erhöhte Blutfett- und Blutzuckerwerte stehen in keinem kausalen Zusammenhang mit der Entstehung gynäkologischer Tumoren."
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