Rotes Kreuz Tirol
Camillo Award und geht zweimal nach Tirol
Am Donnerstag, den 12. Oktober, konnte der Bundesverband Rettungsdienst (BVRD) den Camillo Award für herausragende Verdienste im Rettungswesen vergeben. Die Rotkreuz-Akademie im Roten Kreuz Tirol und das Rote Kreuz Innsbruck waren unter den Geehrten.
TIROL. Die Rotkreuz-Akademie konnte mit ihrem innovativen Aubildungsansatz, dem Room of Risks, punkten und den diesjährigen Camillo Award in der Kategorie "Ausbildungskonzept" erlangen. Zudem gab es auch den Austrian Patient Safety Award in der Kategorie "Ausbildung".
Rotes Kreuz Innsbruck kann ebenfalls absahnen
Das Rote Kreuz Innsbruck bringt ebenfalls einen Camillo Award nach Tirol. Es konnte in der Kategorie "Innovation" abräumen. Olivia Wörndl, Leiterin des Büros für Gleichbehandlung und Chancengleichheit im Roten Kreuz Innsbruck, darf sich über die hohe Auszeichnung für die Sensibilisierungsfortbildung #taktgefühl freuen. Für ihre Leistungen bei diesem Vorzeigeprojekt erhielt sie bereits im Juni den DDr. Hans Lauda Preis „Young Humanitarian Hero Award“.
Die Rotkreuz-Akademie darf den Camillo Award heuer zum zweiten Mal und den Austria Patient Safety Award sogar zum dritten Mal in Folge entgegennehmen. Dem Roten Kreuz Innsbruck wird bereits der dritte Camillo Award überreicht.
Room of Risks & #taktgefühl
Die präklinische Notfallmedizin ist komplex, denn im Notfall muss jeder Handgriff sitzen und das Team perfekt zusammenarbeiten. Quellen für Fehler und mögliche Fehler gibt es viele und um genau diese so gering wie möglich zu halten, absolvieren Sanitäter:innen jährlich Fortbildungen wie im Ausbildungsjahr 2021/2022 eben den „Room of Risks“.
Eine weitere Voraussetzung dafür, dass die Arbeit im Roten Kreuz gelingt, ist der Umgang miteinander. Rotkreuz-Mitarbeiter:innen sollen sich mit Wertschätzung und Achtsamkeit begegnen. Dazu hat das Rote Kreuz Innsbruck das Sensibilisierungsseminar #taktgefühl konzipiert, und setzt dieses seit bald Jahren erfolgreich um.
Der Room of Risks im Detail
„Fehler passieren, doch zu 80 Prozent wären sie vermeidbar“,
sagt Armin Laiminger, Leiter der Rotkreuz-Akademie im Roten Kreuz Tirol. An diesem Punkt setzt das Konzept "Room of Risks" an.
Fehler und Beinahefehler werden in reale Einsatzszenarien eingebaut. Die SanitäterInnen werden mit dem Szenario konfrontiert und müssen innerhalb von 15 Minuten potenzielle und tatsächliche Risiko- und Fehlerquellen erkunden. Dabei greifen sie auf ihr Fachwissen, ihr vorhandenes Risikobewusstsein und auf die Fähigkeit, im Team zusammenzuarbeiten, zurück. Über gezielte Fragestellungen erarbeitet das Team dann Vorschläge für Verbesserungen.
Insgesamt wurden 2.519 aktive Mitarbeiter:innen im Rettungsdienst Tirol im Room of Risks geschult. Die Akzeptanz für das Schulungskonzept ist hoch.
#taktgefühl im Detail
Meine Grenzen spüren und die der anderen nicht überschreiten. Das ist kurz umschrieben der Inhalt der 2021 konzipierten Sensibilisierungsfortbildung #taktgefühl. Die Fortbildung des Roten Kreuzes Innsbruck beschäftigt sich mit den verschiedenen Arten, Ursachen und Auswirkungen von Belästigung und bietet auch Raum für Diskussionen. Im Fokus stehen die sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, aber auch alle anderen Formen von Belästigung, Machtmissbrauch, Diskriminierung und Gewalt.
#taktgefühl ist ein vierstündiges Seminar, das alle Mitarbeiter:innen im Roten Kreuz Innsbruck verpflichtend durchlaufen, unabhängig vom Arbeitsbereich, der Ausbildung oder der jeweiligen Position innerhalb des Vereins. Bisher haben 238 Teilnehmer:innen in 20 Terminen das Pflichtseminar absolviert.
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