Verkehrstote in Tirol auf Höchststand
35 Menschen verloren ihr Leben in diesem Jahr

Die Anzahl der Verkehrstoten in Tirol ist in diesem Jahr bedauerlicherweise erheblich angestiegen.  | Foto: pixabay/Rico_Loeb / Symbolbild
  • Die Anzahl der Verkehrstoten in Tirol ist in diesem Jahr bedauerlicherweise erheblich angestiegen.
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Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) warnt vor weiterem Anstieg an Verkehrstoten. Die Verkehrssicherheit in Tirol erfordert dringende Maßnahmen.

TIROL. Die Anzahl der Verkehrstoten in Tirol ist in diesem Jahr bedauerlicherweise erheblich angestiegen. Seit Beginn des Jahres verloren 35 Menschen in Tirol bei Verkehrsunfällen ihr Leben, wie die Mobilitätsorganisation VCÖ mitteilt. Zwölf der Todesopfer waren Insassen von Pkw, während elf Motorradfahrer tödlich verunglückten. Um die Häufigkeit schwerer Unfälle zu verringern, zeigen sich sowohl ein reduziertes Tempo als auch gesteigerte Aufmerksamkeit im Straßenverkehr als wirksame Maßnahmen. Der VCÖ betont zudem, dass eine verstärkte Verfügbarkeit öffentlicher Verkehrsverbindungen die Verkehrssicherheit zusätzlich fördern kann. Den historisch niedrigsten Wert an Todesopfern im Straßenverkehr verzeichnete Tirol im Jahr 2020 mit 26. Niedriger als heuer war die Zahl der Verkehrstoten auch in den Jahren 2022, 2021 und 2017, als jeweils 29 Menschen bei Verkehrsunfällen ihr Leben verloren sowie im Jahr 2014 als 30 Verkehrstote zu beklagen waren.

Vergleich unter Bundesländer

Im Bundesländer-Vergleich weist Niederösterreich die mit Abstand höchste Anzahl an Verkehrstoten auf. Auch österreichweit ist die Zahl der Verkehrstoten heuer gestiegen. "Es braucht verstärkte Verkehrssicherheitsmaßnahmen, um die Zahl der schweren Verkehrsunfälle zu reduzieren. Anzusetzen ist bei den Hauptunfallursachen Ablenkung und nichtangepasste Geschwindigkeit, was bedeutet, dass zu schnell gefahren wurde", stellt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer fest. Bei verstärkten Maßnahmen gegen Handy-am-Steuer ist auch die Bundesregierung gefordert. Wer mit dem Handy am Ohr telefoniert, reagiert so schlecht wie ein Alko-Lenker mit 0,8 Promille, verdeutlicht der VCÖ. Handy-am-Steuer soll daher ins Vormerksystem aufgenommen werden, wie das in vielen EU-Staaten bereits der Fall ist. Allein in Tirol hat die Exekutive im Vorjahr 16.024 Handy-Delikte im Straßenverkehr geahndet.

Auch niedrigeres Tempo hilft, fatale Folgen von Unachtsamkeit und Ablenkung zu verhindern. Insgesamt reduziert niedrigeres Tempo den Anhalteweg, der sich aus Reaktionsweg und Bremsweg zusammensetzt. Dadurch sinkt das Unfallrisiko und im Fall der Kollission das Risiko schwerer oder gar tödliche Verletzungen, betont der VCÖ.

Derzeit erschwert die Straßenverkehrsordnung es den Gemeinden und Städten, wenn sie für die Verkehrssicherheit und Lebensqualität der Bevölkerung das Tempo reduzieren möchten. Der VCÖ, österreichweit mehr als 280 Gemeinden und Städten und der Österreichische Städtebund fordern die Bundesregierung auf, den Gemeinden und Städten die Umsetzung von Tempo 30 zu erleichtern.

Erforderliche Maßnahmen

Als positiv und wichtig sieht der VCÖ die laufende Verbesserung des öffentlichen Verkehrsangebots in Tirol. Bahn und Bus sind um ein Vielfaches verkehrssicherer als Pkw oder Motorrad. Wird es mehr Menschen möglich auf den Öffentlichen Verkehr umzusteigen, trägt das auch zur Reduktion der Anzahl der Verkehrsunfälle bei.

VCÖ: Zahl der Verkehrstoten ist in Tirol heuer gestiegen

  • 1.1.-26.12.2023: 35 Verkehrstote (vorläufige Daten)
  • Jahr 2022: 29 Verkehrstoten (endgültige Daten)


Jahr 2021: 29 Verkehrstote
Jahr 2020: 26 Verkehrstote

Jahr 2019: 37 Verkehrstote
Jahr 2018: 36 Verkehrstote

Jahr 2017: 29 Verkehrstote
Jahr 2016: 45 Verkehrstote

Jahr 2015: 54 Verkehrstote
Jahr 2014: 30 Verkehrstote

Jahr 2013: 46 Verkehrstote

Quelle: BMI, Statistik Austria, VCÖ 2023

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