Kautionsbetrug
Betrugsmasche mit Kaution für Wohnungen

Aktuell werden in Tirol Wohnungsinteressenten vermehrt zu Opfern von Internetbetrügern. Die Betrüger verlangen von ihren Opfern vorab die Kaution für eine Mietwohnung zu überweisen - und das bevor die potentiellen Mieter die Wohnung überhaupt gesehen haben. | Foto: BezirksBlätter Tirol
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  • Aktuell werden in Tirol Wohnungsinteressenten vermehrt zu Opfern von Internetbetrügern. Die Betrüger verlangen von ihren Opfern vorab die Kaution für eine Mietwohnung zu überweisen - und das bevor die potentiellen Mieter die Wohnung überhaupt gesehen haben.
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Aktuell werden in Tirol Wohnungsinteressenten vermehrt zu Opfern von Internetbetrügern. Die Betrüger verlangen von ihren Opfern vorab die Kaution für eine Mietwohnung zu überweisen - und das bevor die potentiellen Mieter die Wohnung überhaupt gesehen haben.

TIROL. Als Folge der Coronapandemie ist es üblich geworden, viele Geschäfte online – ohne persönlichen Kontakt zu haben – zu erledigen. Diesen Umstand machen sich Internetbetrüger immer mehr zum Vorteil. Auf unterschiedlichen Wohnungsplattformen bieten Betrüger günstige Wohnungen zur Vermietung an. Dort nehmen Wohnungsinteressenten Kontakt zu potentiellen Vermietern auf.

Kaution ohne Besichtigung

Nach der Kontaktaufnahme durch die Wohnungsinteressenten behaupten die falschen Vermieter, dass sie gerade im Ausland seien. Sie würden den Schlüssel zur Wohnungsbesichtigung schicken. Aber zunächst müssten ein paar Fotos der Wohnung reichen. Gleichzeitig arbeiten die Betrüger mit Druck. Sie fordern von den Interessierten, dass sie die Kaution sofort überweisen müssten, da es mehrere Interessenten geben würde. Allerdings existieren diese Wohnungen meist gar nicht.

Geklaute Bilder für angebliche Wohnung

Oftmals werden die Bilder für die angebliche Wohnung von anderen Plattformen geklaut. Gleichzeitig werden die Bilder auch auf mehreren Plattformen für die unterschiedlichsten Mietobjekte verwendet. Sobald man auf die Forderungen der Betrüger einsteigt, bekommt man die Kontodaten für die Kaution übermittelt. Dabei handelt es sich in der Regel um ausländische Konten. Der angebliche Vermieter verspricht jedoch, dass man das Geld zurückbekommen würde, falls das Mietobjekt nicht gefallen sollte. Für den Mieter würde kein Risiko bestehen.

Falsche Internetseiten

Teilweise verwenden die Betrüger auch falsche Internetseiten, auf denen sie Immobilien anbieten. Diese Homepages sind meist sehr professionell gestaltet. Aber auch hier sind die angebotenen Wohnungen – also die Grundrisse und sonstige Angaben –  von anderen Plattformen kopiert. Allerdings sind die Mietpreise meist unter dem lokalen Durchschnitt und günstig.

Kautionsbetrug erkennen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Kautionsbetrug zu erkennen. Auf jeden Fall sollte man stutzig werden, wenn der Mietpreis unter dem lokalen Durchschnitt liegt. Wobei es sich hier noch nicht unbedingt um einen Kautionsbetrug handeln muss. Um Betrug handelt es sich, wenn

  • der Vermieter angeblich im Ausland ist und eine Besichtigung nicht möglich ist
  • man noch ohne Besichtigung eine Kaution oder Miete überweisen soll
  • sich das Konto für die Kaution oder Miete im Ausland befindet
  • die Mails weisen viele Rechtschreib- und Grammatikfehler auf
  • Kontakt besteht nur per Mail und nicht per Telefon

So kann man sich schützen

Auch wenn es nicht immer klar ist, ob es sich bei einem Angebot um Betrug handelt oder nicht, gibt es verschiedene Maßnahmen, um sich vor Internetbetrügern zu schützen:

  • Niemals sollte man an Unbekannte Geld überweisen (egal, ob eine Kaution, für ein Auto, für einen Kredit, für angebliche Rechnungen, usw.)
  • Niemals sollte man persönliche Daten weitergeben
  • Vorsicht, bei zu günstigen Angeboten

Sollte man bereits Opfer geworden sein, sollte man sich sofort mit der eigenen Bank in Verbindung setzen und Anzeige bei der Polizei erstatten.

Umgekehrte Google-Bildersuche verwenden

Wie erwähnt, benützen Betrüger ihre falschen Wohnungsbilder auf verschiedenen Plattformen für verschiedene Wohnobjekte. Um diese Bilder zu finden, kann man die umgekehrte Google-Bildersuche verwenden. Die umgekehrte Google-Bildersuche funktioniert ähnlich wie die Google-Suche, nur dass man anstatt der Schlagwörter Bilder eingibt.

Und so geht es
Entweder man speichert die Bilder der möglichen Fake-Wohnung ab oder verwendet die Url der Bilder für die Suche. Danach öffnet man die Google Bildersuche.

Google-Bildersuche | Foto: Screenshot

Das gewünschte Bild kann entweder durch Hineinziehen oder Hochladen erfolgen, beziehungsweise kann man die Bild-Adresse in das entsprechende Feld kopieren. Im Anschluss wird das Bild automatisch hochgeladen. Es lädt eine neue Seite. Auf dieser werden mögliche Treffer angezeigt. Außerdem wirft Google eine Vermutung aus, um welches Bild es sich handelt.

Für die Bildersuche am Smartphone muss man Google-Chrome verwenden. Es ist nämlich (bis jetzt) nicht möglich, auf dem Handy über einen anderen Browser die umgekehrte Google Bildersuche zu nutzen.

Aktuell werden in Tirol Wohnungsinteressenten vermehrt zu Opfern von Internetbetrügern. Die Betrüger verlangen von ihren Opfern vorab die Kaution für eine Mietwohnung zu überweisen - und das bevor die potentiellen Mieter die Wohnung überhaupt gesehen haben. | Foto: BezirksBlätter Tirol
Google-Bildersuche | Foto: Screenshot
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