Umfrageergebnis
Gibt es genügend Bade- und Schwimmmöglichkeiten in Tirol?

In Tirol gibt es ein Bädersterben. Immer mehr öffentliche Bäder schließen für immer ihre Pforten. In vielen Regionen gibt es überhaupt keine Freibäder mehr. Vielen bleibt nur der Weg zum See oder die Buchten an Flüssen, um sich an heißen Tagen abzukühlen.
(Foto: Ahornsee/Söll) | Foto: Klaus Egger
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In Tirol gibt es ein Bädersterben. Immer mehr öffentliche Bäder schließen für immer ihre Pforten. In vielen Regionen gibt es überhaupt keine Freibäder mehr. Vielen bleibt nur der Weg zum See oder die Buchten an Flüssen, um sich an heißen Tagen abzukühlen.

TIROL (skn). In Tirol gab es im Mai 2022 noch 90 öffentliche Schwimmbäder (2010 waren es noch um 64 Bäder mehr) und 35 Badegewässer. Seither haben jedoch wieder einige Bäder geschlossen. Zusätzlich nützen viele Tirolerinnen und Tiroler die verschiedensten Buchten und Strände entlang von Flüssen. Gleichzeitig werden aber die Schwimmbäder in Tirol immer weniger.

Ergebnis unserer Umfrage der Woche zur Badesaison in Tirol

Hier das Ergebnis unserer Umfrage der Woche*

Insgesamt haben 335 Leserinnen und Leser an unserer Umfrage der Woche zu den Schwimm- und Bademöglichkeiten in Tirol teilgenommen. Wir wollten von euch wissen, ob ihr findet, dass es  genug Möglichkeiten gibt, sich an heißen Tagen abzukühlen, schwimmen oder baden zu gehen.

  • 155 Teilnehmerinnen und Teilnehmer geben an, dass es in Tirol genügend Auswahl an Bademöglichkeiten gibt.
  • Für 37 Leserinnen und Leser ist die Anzahl an Badeseen und Bädern gerade noch ausreichend.
  • 143 Leserinnen und Leser finden, dass es nicht genügend Plätze zum Baden gibt und die meisten völlig überlaufen sind.

 
Bei unserer Umfrage der Woche zu den Bade- und Schwimmmöglichkeiten in Tirol haben 335 Leserinnen und Leser teilgenommen. 46,27 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer finden die Auswahl an Bademöglichkeiten in Tirol als ausreichend an. Fast gleich viele Leserinnen und Leser – nämlich 42,69 Prozent – sehen das Angebot als nicht ausreichend. Gleichzeitig seien die meisten Bäder und Seen völlig überlaufen. Nur 11,04 Prozent geben an, dass es genug Seen und Bäder in Tirol gäbe.

Bäderschwund in Tirol

Laufend häufen sich in Tirol die Meldungen über Bäderschließungen in Tirol. So gab es im April eine Pressekonferenz, in der Wirtschaftskammer und Bäderbetreiber auf die prekäre Lage der Tiroler Bäder hinwiesen. Auch wenn die Besucherzahl laufend gestiegen ist, leiden die Bäderbetreiber unter den stetig gestiegenen Kosten und dem Personalmangel. Gleichzeitig sind viele Bäder bereits in die Jahre gekommen und müssen saniert werden. Was auch mit hohen Kosten verbunden ist.

Seit Mai 2022 haben aber weitere Schwimmbäder geschlossen. Dazu zählen unter anderem  das Lienzer Hallenbad, das über den Sommer geschlossen hat, die Bäder in St. Ulrich und Fieberbrunn, das Bad in Neustift. Das Schwimmbad in Hall wird derzeit saniert.

Tiroler Sportstätten-Strategie-Plan 2020

Im Jahr 2020 veröffentlichte das Land Tirol den Tiroler Sportstätten-Strategie-Plan. Darin wird ausdrücklich festgehalten, dass das Schwimmbäderangebot in Tirol unbedingt erhalten bleiben soll. Durch Sanierungen würde auch großes Einsparungspotential bestehen. Geplant wurde damals auch zu evaluieren, wie weit eine 50-Meter-Schwimmhalle in Innsbruck notwendig sei. Gleichzeitig soll bei Sanierungen darauf geachtet werden, dass bei Neu- und Umbauarbeiten von Bädern auch auf kleinere Raumeinheiten für ältere Menschen Rücksicht genommen werden solle.

Schwerpunkt Bäder – Masterplan

Nach der Landtagswahl in Tirol wurde das Regierungsprogramm der Schwarz-Roten-Regierung in Tirol vorgestellt. Darin findet sich auch ein Punkt zur Tiroler Bädersituation. Geplant sind Förderschwerpunkte für die regionalen Bäder. Gleichzeitig sollen ökologisch-energetische Maßnahmen in diesem Zusammenhang unterstützt werden. Vor einem Jahr, im Mai-Landtag 2022, stellte die Liste Fritz einen Antrag, einen landesweiten Masterplan zum Erhalt der Schwimmbäder in Tirol zu erstellen.

Tirols Schwimmbäder erfreuen sich großer Beliebtheit. | Foto: Holzknecht
  • Tirols Schwimmbäder erfreuen sich großer Beliebtheit.
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Dieser Masterplan Schwimmbäder Tirol 2030 soll aus dem Tiroler Sportstätten-Strategie-Plan und einer Ist-Stand-Analyse entwickelt werden. Darin soll genau festgehalten werden, welche Schwimmbäder erhalten, saniert, neu gebaut und finanziert werden sollen. Die wichtigen Punkte des Masterplans Standorte der Schwimmbäder, Art, Größe, Ausstattung, Realisierungszeitraum, Kosten, Finanzierung und Organisation sollen darin ausgearbeitet sein. Mit der Schwarz-Roten Landesregierung soll dieser Masterplan nun Gestalt annehmen. Im Jänner 2023 kündigte VP-Sportsprecher Sebastian Kolland kündigte an, dass diese Studie im Jänner 2023 in Auftrag gegeben werde.

Wasserfläche und Bäderkonzept

Bereits im Jahr 2004 gab es in Innsbruck ein Bäderkonzept, das im Jahr 2014 überarbeitet wurde. Nun haben die Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) ein neues Bäderkonzept erstellt. Darin wurde vor allem auch auf die Notwendigkeit von ausreichend Wasserfläche für die Öffentlichkeit, Vereine und Schulsport hingewiesen. In diesem Bäderkonzept wurde ermittelt, dass eine Stadt wie Innsbruck pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner (inklusive Nebenwohnsitzen) eine ganzjährig benutzbarer Wasserfläche von rund 2.375 m² benötigen würde, um den Ansprüchen gerecht zu werden. Innsbrucks öffentliche Schwimmbäder erreichen eine Wasserfläche zum Baden und Schwimmen von 1.418 m². Bezieht man Innsbruck-Land mit ein, ergäbe sich ein Bedarf an Wasserfläche von 5000 m². Dieser steht eine bereits vorhandene Wasserfläche von rund 3.400 m² gegenüber.

*Die Umfrage ist nicht repräsentativ

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