Natur Tirol
Krebs, Hecht und Co. - Was tummelt sich in Tirols Badeseen?

In den Tiroler Seen und Gewässern gibt es einige Tiere, darunter auch die Ringelnatter. Sie benötigt immer Gewässer und möglichst naturnahe Ufer.  | Foto: Pixabay/blende12 (Symbolbild)
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  • In den Tiroler Seen und Gewässern gibt es einige Tiere, darunter auch die Ringelnatter. Sie benötigt immer Gewässer und möglichst naturnahe Ufer.
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In den Tiroler Badeseen tummeln sich nicht nur kleine Fische sondern noch das ein oder andere Tier, über das es sich lohnt, mehr zu erfahren! 

Die bedrohten Krebse in Tirols Gewässern

Fünf Flusskrebsarten gibt es in Tirol. Einer davon ist der kleinste in Europa vorkommende: der Steinkrebs. Er wird maximal 12 cm groß und ist an seiner Scherenoberseite zu erkennen die stark gekörnt und gleich gefärbt ist wie der restliche Körper. Ein gezähnter Kamm an der Unterseite der Antennenschuppe und das Fehlen von Dornen oder Höckern hinter sowie vor der Nackenfurche sind charakteristisch für den Steinkrebs.
Der nachtaktive Krebs versteckt sich am Tag meist unter Steinen oder im Totholz. Wer trotzdem Steinkrebse finden möchte, sollte eher in sommerkühlen Gewässern suchen. Der Krebs ist sehr sensibel wenn es um Wasserverschmutzung geht. Deswegen verfügen seine Lebensräume in der Regel über eine hohe Wassergüte. 
Aufgrund der Zerstörung des Lebensraums, hauptsächlich durch den Menschen, ist die Anzahl der Steinkrebspopulationen in den letzten Jahren stark geschrumpft. Der Steinkrebs ist in der Tiroler Naturschutzverordung auch als geschützt gelistet. 

Der Flusskrebs ist sehr empfindlich wenn es um Wasserverschmutzung geht. Zum Glück gibt es in Tirol einige Seen und Gewässer, die dem Tier zusagen. | Foto: Archiv
  • Der Flusskrebs ist sehr empfindlich wenn es um Wasserverschmutzung geht. Zum Glück gibt es in Tirol einige Seen und Gewässer, die dem Tier zusagen.
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Ebenso bedroht und in Tirol heimisch ist der Edelkrebs. Er ist mit Ausnahme von Wien überall in Österreich verbreitet und die häufigste Flusskrebsart. 
In Nordtirol liegt der Verbreitungsschwerpunkt des Edelkrebses im Bezirk Kufstein und Kitzbühel sowie im Bezirk Imst (Gurgltal) und verstreut entlang des Inntals. Im Zillertal wurde erst kürzlich auf einer Seehöhe von knapp 1700 m der höchst gelegene Edelkrebsbestand Europas in einem Speicherteich nachgewiesen (S. Bernard, schriftl. Mitt.). In Osttirol liegt der Verbreitungsschwerpunkt im Lienzer Talboden, wo in den letzten Jahren außerdem weitere Bestände entdeckt wurden.
Leider gibt es auch erloschene Bestände in Tirol zum Beispiel im Achensee, Längsee, Teich-Bergpeterl und im Hechtbach. Die meisten erloschenen Edlekrebsbestände gehen auf die Krebspest zurück, die vor allem aus dem Tiroler Unterland bekannt ist. 
In der Roten Liste Österreichs und in der Roten Liste Tirols gilt der Edelkrebs als „stark gefährdet“. Nach dem Tiroler Fischereigesetz (2002) darf der Edelkrebs heute nicht mehr gefangen werden und ist ganzjährig geschont. Außerdem ist der Edelkrebs nach dem
Tiroler Naturschutzgesetz (2005) geschützt.

Schutz der Tiroler Seen vor gebietsfremden Arten

Der Räuber im See – Der Hecht

Wir erkennen ihn an seinem langen Körper, den weit hinten liegenden Rückenflossen und seiner grünlich bis bräunlichen Farbe: der Hecht. 
Der Hecht zählt zu den Raubfischen und ist ein exzellenter Lauerjäger. Seine kräftige Schwanzflosse sowie die weit hinten liegende Rückenflosse verleihen ihm die Fähigkeit, blitzschnell aus der Deckung heraus seine Beutetiere zu jagen. 
Der Hecht lebt gerne in klaren, reich strukturierten Feuchtgebieten. Man kann ihn aber auch in stehenden wie in fließenden Gewässern antreffen.
Kannibalismus ist beim Hecht keine Seltenheit. Er duldet nämlich oft keine Artgenossen in unmittelbarer Nähe. Gibt es zu viele Hechte in einem Gewässer, wird der schwächere gefressen.

Der Wels

Er kann bis zu drei Meter lang werden und ist damit der größte Süßwasserfisch. Der Wels, auch Waller genannt, ist ebenso wie der Hecht ein Raubfisch. Mit seinem hervorragenden Geruchs- und Geschmackssinn, spürt er seine Beute kinderleicht auf. 

Einige Sagen ranken sich um den Fisch mit den "Barthaaren". Der Wels ist auch in Tirol vertreten. | Foto: Pixabay/ArtisticOperations (Symbolbild)

Auch wenn er ein sehr guter Jäger ist, so wird sein Lebensraum immer kleiner. In der Roten Liste Österreichs wird er bereits als gefährdet eingestuft. Die Welse brauchen flache, seichte und bewachsene Uferstellen an denen sie Ablaichen können. Diese wichtigen Flachwasserzonen werden aber meistens durch Regulierungen und Wehre zerstört. 

Die Tiroler "Seeschlange" - Die Ringelnatter

Ja, auch Schlangen tummeln sich in den Tiroler Gewässern. Am ehesten können wir beim Schwimmen eine Ringelnatter antreffen. Ihre Körperlänge kann über einen Meter erreichen, damit ist sie auch eine der größten heimischen Schlangen. Man erkennt die Ringelnatter meist an den beiden, halbmondförmigen Flecken auf dem Hinterkopf. Der Körper der Schlange kann hingegen farblich variabel gestaltet sein. 
Die Natter ist zwar flexibel, wenn es um ihren Lebensraum geht, doch sie benötigt immer Gewässer und möglichst naturnahe Ufer. 
Leider ist auch die Ringelnatter auf der Roten Liste verzeichnet, sie wird mit "Gefährdung droht" eingestuft. 
Nähern wir uns der Ringelnatter mit neugierigen Blicken, dann kann sie sich gelegentlich "Tot stellen". Dabei legt sich die Schlange völlig schlaff und mit weit geöffnetem Maul auf den Rücken. Fangen sollte man die Schlange aber auch dann nicht, denn bei Abwehr versprüht sie ein stark riechendes Sekret, das auch nach vielen Waschgängen noch zu riechen ist. 

Mehr zu unserem Themenmonat: Wasser in Tirol

Verhalten gegenüber Schlangen – Was ist richtig?
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Einige Sagen ranken sich um den Fisch mit den "Barthaaren". Der Wels ist auch in Tirol vertreten. | Foto: Pixabay/ArtisticOperations (Symbolbild)
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