Corona Tirol
Medizinische Versorgung in Heimquarantäne

Einen Klinikaufenthalt als Coronaerkrankter will man möglichst vermeiden. Damit man aber auch zu Hause medizinisch überwacht ist, gibt es jetzt das Telegesundheitssystem COVID-19. | Foto: BB Archiv
  • Einen Klinikaufenthalt als Coronaerkrankter will man möglichst vermeiden. Damit man aber auch zu Hause medizinisch überwacht ist, gibt es jetzt das Telegesundheitssystem COVID-19.
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TIROL. Wer an Corona erkrankt und eine Heimquarantäne vollziehen muss, kann nun auf eine telemedizinische Begleitung setzen. Die Medizinische Universität Innsbruck hat in Zusammenarbeit mit dem Landesinstitut für Integrierte Versorgung Tirol ein Projekt entwickelt, das Covid-19-Patienten in der Heimquarantäne engmaschig telemedizinisch begleitet, und mit dem frühzeitig auf eine Verschlechterungen der Erkrankung im speziellen der Atemsituation reagiert werden kann.

Den Patienten Sicherheit geben

Mit dem Projekt möchte man den Patienten in Heimquarantäne mehr Sicherheit geben, erläutern Prof. Axel Bauer, Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin III und Gesundheitslandesrat Tilg. Ebenso erwartet man eine Verminderung der schweren Verläufe, da man durch das laufende Monitoring schnell und adäquat reagieren kann. 

"Abgesehen davon, dass auf diese Weise zusätzlicher Stress vermieden wird, werden die Krankenhausstrukturen, insbesondere die Intensivstationen entlastet“,

erläutert Tilg weiter.
Zwar hat sich die häusliche Quarantäne als effiziente Maßname zur Eindämmung des Virus erwiesen und das Gesundheitssystem wurde entlastet, jedoch gilt es die Patienten zu Hause einer möglichst engmaschigen Symptombeobachtung zu unterstellen, weiß auch Prof. Gerhard Pölzl, ärztlicher Leiter des Covid-19-Projekts. Denn eine sehr späte Einlieferung in die Klinik könnte zu einem zwangsmäßigen Aufenthalt auf der Intensivstation führen.

Telegesundheitssystem COVID-19

Mit dem Telegesundheitssystem COVID-19 gibt es die Möglichkeit, die Patienten in häuslicher Quarantäne laufend zu überwachen und bei einer Zustands-Verschlechterung kann rechtzeitig interveniert werden. 
Dieses Telegesundheitssystem wird im Bundesland Tirol bereits seit dem Jahr 2017 zur Betreuung von Herzinsuffizienz-Patienten im Regelbetrieb eingesetzt.
Positiv getestete Patienten, die ihr Einverständnis zu diesem Programm gegeben haben, werden im IT-System registriert.

„Mittels eines Ohr- oder Hautsensors und/oder einer Handy-App werden die Werte des Patienten an ein Team aus rund 20 Personen der Medizinischen Universität Innsbruck übermittelt, das rund um die Uhr, sieben Tage die Woche eine Überwachung garantiert“,

so Pölzl.
Bei einer schnellen Verschlechterung werden die Teams alarmiert und können sofort reagieren.

Personen, die positiv auf Covid-19 getestet wurden und unter Symptomen leiden, können sich unter folgender Telefonnummer registrieren lassen: +43 512 504 27070 oder +43 660 78 38 393
Ebenso können sie ihre Teilnahme unter folgender E-Mail-Adresse bekannt geben: lki.me.tele-covid@tirol-kliniken.at
Sobald das Einverständnis des Patienten vorliegt, wird er vom Covid-19-Monitoring-Team kontaktiert und die Geräte werden direkt nach Hause geliefert. Dort findet auch gleich eine Einschulung auf die Geräte statt. Die Betreuung läuft drei Wochen, kann bei Bedarf aber auch verlängert bzw. verkürzt werden.

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