Weltkatzentag
Miau ohne Wow: Qualzucht-Probleme bei Katzen

Faltohrkatzen wie die Scottish Fold leiden an OCD. Diese schmerzhafte Krankheit verursacht schwere Knochen- und Knorpelfehlbildungen | Foto: Pixabay/petfoto (Symbolbild)
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  • Faltohrkatzen wie die Scottish Fold leiden an OCD. Diese schmerzhafte Krankheit verursacht schwere Knochen- und Knorpelfehlbildungen
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Zum Weltkatzentag, am 8. August, macht der Tierschutzverein "Vier Pfoten" auf die Qualzucht von Katzen aufmerksam. Besonders bestimmte Rassen, werden so gezüchtet, dass die Tiere ihr ganzes Leben einen hohen Leidensdruck haben.

TIROL. Laut dem Verein "Vier Pfoten" sei es ein weltweites Problem: Qualzuchten bei Katzen. Die Tiere werden so gezüchtet, dass sie am Ende Atemprobleme, Arthrose sowie Zahn- und Augenprobleme haben. Das alles, nur um ein bestimmtes "Zuchtziel" zu erreichen. "Vier Pfoten" fordert von der österreichischen Regierung, eine Gesetzesnovelle zu verabschieden und Qualzucht einen Riegel vorzuschieben. 

Was bedeuten Qualzuchten

Qualzuchten werden folgendermaßen definiert: Die betroffenen Tiere leiden ihr leben lang an Deformationen oder Krankheiten, da sie Opfer des Modewahns, der bestimmte optische Merkmale verlangt, geworden sind. 

"Diese Tierquälerei sollte schon längst der Geschichte angehören. Betroffen sind vor allem Rassen wie Scottish Fold, also Katzen mit Faltohren, Sphinx- oder Nacktkatzen oder zwergenwüchsige Katzen wie etwa Munchkin“,

sagt Vier Pfoten Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.

Auch die sogenannten Sphinx-Katzen gehören zur Qualzucht. | Foto: Pixabay/shlyor (Symbolbild)

Eine Ende 2021 mit breiter parlamentarischer Mehrheit gefasste Entschließung sieht eigentlich gesetzliche Verbesserungen auch im Bereich Qualzucht vor. Die Regierung wäre hier laut Vier Pfoten aber säumig.

„Bis heute sind die wichtigen Maßnahmen nicht umgesetzt. Jeder Tag, der vergeht, bedeutet weiteres unnötiges Leiden für die betroffenen Tiere. Es ist unerträglich, dass sich die Regierungsparteien nicht einigen können.“,

so Weissenböck.

Ende der Ausnahmebestimmung gefordert

Der Verein Vier Pfoten fordert ein Ende der Ausnahmebestimmung für die Zucht mit qualzuchtbetroffenen Tieren. Eigentlich ist Qualzucht nämlich per Gesetz verboten, allerdings konnten aufgrund der Ausnahmebestimmung ZüchterInnen das Gesetz leicht umgehen. 
Zudem wird gefordert, dass für Tiere aus Rassen, die mit Qualzuchtmerkmalen belastet sind, eine wissenschaftlich basierte Freigabe zur Zucht erfolgt. Grundsätzlich sollen Katzen, die mit besonders starken Qualzuchtmerkmalen belastet sind, nicht mehr gezüchtet werden dürfen. Ein Zuchtverbot wird gefordert.

Runder Kopf und kleine Nase - das sogenannte Kindchenschema ist das Zuchtziel bei der brachyzephalen Perserkatze. | Foto: Pixabay/damdie (Symbolbild)
  • Runder Kopf und kleine Nase - das sogenannte Kindchenschema ist das Zuchtziel bei der brachyzephalen Perserkatze.
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Besonders übel stößt dem Vier Pfoten-Verein auf, dass vor kurzem noch ein neuer Entwurf einer Novelle, der leider Verschlechterungen gegenüber der geltenden Rechtslage beinhaltet, kursierte. So droht demnach das Verbot der Ausstellung von Tieren mit Qualzuchtmerkmalen massiv verwässert zu werden. Besonders gravierend: Zuchtvereine sollen laut Entwurf vom Qualzuchtverbot weitgehend ausgenommen werden. Es reicht, dass sie ein Zuchtprogramm vorlegen, über das eine Kommission, in der die Vereine selbst vertreten sind, eine positive oder keine Beurteilung trifft. Alle Tiere in diesen Vereinsprogrammen dürfen dann zur Zucht verwendet werden, egal, wie schwer sie von Qualzuchtmerkmalen betroffen sind. Außerdem dürften Tiere mit Qualzuchtmerkmalen demnach importiert und verkauft werden, solange sich diese noch nicht in Krankheitssymptomen manifestiert haben (das ist vor allem bei Jungtieren der Fall).

All jenen, die sich eine Katze zulegen wollen, legt Vier Pfoten nahe, sich genau zu informieren.

„Niemand möchte, dass sein Tier leidet. Es ist wichtig zu wissen, dass bei bestimmten Rassen massive gesundheitliche Probleme auftreten können. Das führt nicht nur zu Tierleid; auch für die Halter:innen ist es eine enorme Belastung – unter anderem finanziell, da hohe Tierarztkosten anfallen können. Generell raten wir von Rassekatzen ab und empfehlen stattdessen, sich Tiere aus dem Tierheim zu holen“,

erklärt die Vier Pfoten Kampagnenleiterin.

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