Wetterwarnung
„Rote“ Regenwarnung der GeoSphere für Teile Tirols

Hochwassergefahr ist in Teilen Tirols angesagt. Das Land gibt dringende Warnungen raus. | Foto: Screenshot: Zamg
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  • Hochwassergefahr ist in Teilen Tirols angesagt. Das Land gibt dringende Warnungen raus.
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Nach den heftigen und weiter anhaltenden Niederschlägen am Sonntag, 27.8., sind der Inn und seine Zubringer im Tiroler Oberland, die Sill und das hintere Zillertal von Hochwasserwarnungen des Landes betroffen. Das Land Tirol ruft auf, sich von Gewässern fern zu halten und Anweisungen der Behörde gegebenenfalls zu beachten. Wasserstände gibt es online zu beobachten unter www.tirol.gv.at/hydro-online

TIROL. Bereits am Freitag wurde vonseiten des Landes nach Vorliegen der Prognosen der GeoSphere und der Einschätzung des Hydrographischen Dienstes eine erste Warnung vor Niederschlag und Hochwasser ausgegeben. Die heute, Sonntag, prognostizierten Niederschlagsmengen liegen zwischen 70 und 100 mm im Großteil Tirols. Auch am Montag sind ergiebige Niederschläge prognostiziert.
Am Alpenhauptkamm vom Reschen bis in das hintere Zillertal sind stellenweise bis zu 150 mm möglich. Zudem bleibt die Schneefallgrenze nach aktuellen Informationen in höheren Lagen, Regen wird damit nicht als Schnee gespeichert, sondern wird schneller abflusswirksam.

Aktuelle Niederschlags- und Hochwasserwarnung

Es besteht aus aktueller Sicht und bis Montag große Hochwassergefahr am Inn (vom Ober- bis in das Unterland) und seinen Zubringern im Tiroler Oberland (beispielsweise Sanna, Pitze und Ötztaler Ache) und an der Sill.

Aktuell besteht große Hochwassergefahr. | Foto: Symbolfoto SKN
  • Aktuell besteht große Hochwassergefahr.
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Laut Hydrographischem Dienst des Landes Tirol sind mit den intensiven Niederschlägen heute, Sonntagabends, bereits deutliche Anstiege der Wasserstände an den betroffenen Gewässern zu erwarten. Auf Grund der am Alpenhauptkamm nunmehr höher prognostizierten Schneefallgrenze muss mit Abflussspitzen im Hochwasserbereich gerechnet werden.

„Wir appellieren an die Bevölkerung, die Verhaltensempfehlungen zu beachten, sich von Gewässern fern zu halten und gegebenenfalls die Anweisungen der Behörde zu beachten“,

sagt Elmar Rizzoli, Leiter des Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement des Landes, dass in den betroffenen Bereichen Wasserstände auftreten können, die alle 30 Jahre oder seltener vorkommen können. Auf Grund der Niederschlagsprognose ist auch im hinteren Zillertal eine erhebliche Zunahme der Abflüsse möglich. Die Abflussspitzen werden an den Zubringern Montagmittags und am Inn bis Montagabends erwartet. Am Lech, der Isar, den Innzubringern im Tiroler Unterland, der Großache und der Drau einschließlich der Isel ist aus derzeitiger Sicht mit moderateren Abflussspitzen zu rechnen.

Vorkehrungen, Abstimmungen mit Einsatzorganisationen

Nicht nur zu erhöhten Wasserständen, sondern auch zu lokalen Vermurungen kann es infolge der Niederschläge kommen, wie Elmar Rizzoli nach Gesprächen mit den ExpertInnen und Einsatzorganisationen berichtet:

„Die tatsächliche Schneefallgrenze wird ausschlaggebend dafür sein, in welchem Ausmaß die Niederschläge abflusswirksam sein werden. Treffen die aktuellen Prognosen ein, ist von teils hohen Wasserständen auszugehen. Es werden daher bereits jetzt Vorkehrungen getroffen: Es finden sowohl enge Abstimmungen mit den Einsatzorganisationen wie Feuerwehr, Polizei und Rettung, der Stadt Innsbruck, den Bezirkshauptmannschaften als auch mit Kraftwerksbetreibern in den betroffenen Regionen statt. Wir stehen auch im laufenden und engen Austausch mit den Expertinnen und Experten und beobachten die Situation und die Abflussentwicklung an den Pegeln genauestens“,

sagt Elmar Rizzoli und ergänzt, dass der Abflussscheitel nach aktuellen Prognosen morgen, Montagmittag, erreicht werden sollte, in Kufstein voraussichtlich am Montagabend.

Aktuelle Informationen zu den Pegelständen aller Gewässer in Tirol stehen in der Anwendung „Hydro Online“ – ein Angebot des Hydrographischen Dienstes des Landes Tirol – unter folgendem Link zur Verfügung: www.tirol.gv.at/hydro-online

Verhaltensempfehlungen für Bevölkerung bei Hochwasser

  • Informieren Sie sich über die Hochwasserlage www.tirol.gv.at/hydro-online. Beachten Sie die Anweisungen der Behörden.
  • Behindern Sie nicht die Sicherheitskräfte.
  • Halten Sie sich von Flussufern fern.
  • Benützen Sie keine Uferbegleitwege.
  • Halten Sie sich nicht auf Brücken auf, hoher Wellenschlag stellt einen zusätzlichen Gefahrenmoment dar.
  • Vermeiden Sie den Aufenthalt in Unterführungen.
  • Vermeiden Sie Freizeitaktivitäten im Freien.
  • Unternehmen Sie keine nicht notwendigen Fahrten, besonders nicht in der Nacht.
  • Passen Sie die Fahrgeschwindigkeit den Straßenverhältnissen an, rechnen Sie mit Aquaplaning!
  • Planen Sie Zeitverluste bzw. Einschränkungen im Straßen- und Schienenverkehr ein!
    Schließen Sie Fenster, Türen und Dachluken!
  • Beachten Sie die Anweisungen der zuständigen Behörden!
  • Halten Sie Abstand von Wildbächen, Fließgewässern und überfluteten Flächen!
    Meiden Sie überflutete Unterführungen und Gräben!

Update Montag: „Rote“ Regenwarnung der GeoSphere für Teile Tirols

Mit Montagfrüh, gab die GeoSphere auf Basis der aktuellen Informationen und Prognosemodelle die Regenwarnung „rot“ (Stufe 4 von 4) für die Regionen Ötztal, Stubaital, Wipptal und das hintere Zillertal aus.
Bei einer Stufe 4 ist von einer großen Gefahr von Muren und Hangrutschungen sowie Überschwemmungen auszugehen. Auch Beeinträchtigungen im Schienen- und Straßenverkehr sind möglich. 
Die vonseiten des Landes gestern ausgegebene Hochwasserwarnung – betroffen sind vor allem der gesamte Innverlauf (vom Ober- bis in das Unterland)sowie seine Zubringer im Tiroler Oberland, die Sill und die Ziller – ist nach wie vor aufrecht.

„Derzeit haben beispielsweise die Pegelstände der Ötztaler Ache bei Tumpen, der Krössbach und der Valserbach bei in St. Jodok am Brenner Marken erreicht, die alle 30 Jahre auftreten. In Huben im Ötztal wurde an der Ötztaler Ache bereits ein HQ100 verzeichnet.“,

sagt Elmar Rizzoli. So ist die Ötztaler Ache bereits über ihre Ufer getreten und die B 186 Ötztal Straße zwischen Längenfeld und Sölden aufgrund dessen gesperrt. Die Dauer der Sperre ist nicht absehbar.

Laut derzeitiger Information der GeoSphere soll sich die Situation erst am Dienstag beruhigen.

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