Natur in Tirol
Seife, Deko, Fütterung – Wie nutze ich Kastanien?

Die im Herbst verstreuten Kastanien können für so manches genutzt werden. Beauty-Produkte, Kreatives oder auch zur Insektenabwehr! | Foto: Pixabay/pixel2013 (Symbolbild)
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  • Die im Herbst verstreuten Kastanien können für so manches genutzt werden. Beauty-Produkte, Kreatives oder auch zur Insektenabwehr!
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Die Zeit der Kastanien ist gekommen! Der Herbst lässt die braunen und glänzenden Nüsse "regnen". Sicher haben viele von euch mit ihnen als Kinder gespielt, sie verbastelt oder einfach nur gesammelt. Hier gibt es ein paar Tipps, was ihr alles mit Kastanien machen könnt.

Seife aus Kastanien?

Hört sich komisch an, gab es aber bereits bei den Wikingern: Kastanienseife. Diese kann man gut selbst herstellen, am Ende hat man ein flüssiges Waschmittel, das man heutzutage gut fürs Händewaschen nutzen kann.
Wie wird Kastanienseife gemacht? Aus gesammelten Kastanien wird das weiße Innenleben gepult und klein gehackt die Stücke werden in Marmeladengläser gefüllt und mit Wasser aufgegossen. Verschlossen bleiben die Gläser über Nacht stehen. Sobald sich das Wasser weiß-gelblich verfärbt und sich auf der Oberfläche Schaum bildet, kann der Sud durch ein Musselintuch abgeseiht werden. Das Endprodukt, die Kastanienseife ist fertig! Die Flüssigkeit einfach in einen Seifenspender füllen und den Herbstgeruch jedesmal beim Händewaschen in der Nase haben.

Aus Kastanien Beauty-Produkte machen? Kein Problem: Wikingerseife oder Handmaske sind einfach herzustellen.  | Foto: Pixabay/Couleur (Symbolbild)
  • Aus Kastanien Beauty-Produkte machen? Kein Problem: Wikingerseife oder Handmaske sind einfach herzustellen.
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Beauty-Handmaske

Im Herbst und Winter leidet unsere Haut. Sie bekommt wenig Sonnenlicht und trocknet durch die kälteren Temperaturen mehr aus. Doch die rauen Hände können mit Kastanien verwöhnt werden. Aus den Nüssen kann eine Kastanienmaske hergestellt werden. Mit ihr sollen die Hände über Nacht weiß und zart werden. 
Um die Handmaske herzustellen kocht man einige Rosskastanien, schält und zerquetsch sie. Danach wird die Masse mit einem Eigelb und etwas Mandelöl vermischt und über Nacht auf die Hände aufgetragen – am besten mit Baumwollhandschuhen.
Wer die weiteren Zutaten weglassen möchte, kann mit der reinen Kastanienmasse eine Kur gegen Krampfadern machen, zumindest soll die Masse dagegen wirken.

Kastanien gegen Insekten aber für warme Füße?

Tatsächlich können Kastanien auch gut gegen Fruchtfliegen eingesetzt werden. Den diese machen um die Herbstnuss einen großen Bogen. Einfach eine Handvoll frische Kastanien rund um den Obstkorb und Abfall legen. Fruchtfliegen vermeiden ihren Lieblingsplatz somit ganz von allein, da sie den Geruch der frischen Kastanien nicht ausstehen können

Wer im Herbst öfter kalte Füße bekommt, kann ebenfalls auf Kastanien zurückgreifen. Einfach einen alten Kissenbezug nehmen und ihn mit gesammelten Kastanien füllen. Vorher wurden die Kastanien im Ofen bei 100 grad erwärmt. Schon hat man sein eigenes selbstgemachtes Wärmekissen.

Kleiderschutz und Tischdeko

Nicht nur gegen Fruchtfliegen kann man Kastanien einsetzen. Sie wirken auch als natürlicher Mottenschutz! Sammelt ein paar Kastanien und trocknet sie. Anschließend legt ihr sie einfach großzügig in den Regalen aus. 

Jedes Kind hat schon mal mit Kastanien gebastelt. Doch auch als normale Deko machen sich die Nüsse recht gut.  | Foto: Pixabay/succo (Symbolbild)
  • Jedes Kind hat schon mal mit Kastanien gebastelt. Doch auch als normale Deko machen sich die Nüsse recht gut.
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Letztendlich werden die meisten von uns Kastanien bisher allerdings zum Basteln von Deko oder Kinderbasteln genutzt haben. Das Sammeln der Nüsse und das anschließende Basteln mit ihnen ist nicht nur für Kinder eine Freude. Kinder machen gerne Tierfiguren mit der Hilfe von Zahnstochern mit den Kastanien. Doch auch in Kombination mit bunten Blättern, Eicheln, kleinen Kürbissen oder Brombeerzweigen können Kastanien eine tolle Deko sein. 

Wildfütterung

Wer sich aus seiner Kindheit noch erinnert weiß, dass man früher gesammelte Kastanien beim Jäger zur Wildtierfütterung abgeben konnte und eventuell etwas Taschengeld dafür bekam.
Laut dem Tiroler Jägerverband ist das heute aber nicht mehr der Fall. 

"Der Brauch stammt einerseits aus der Zeit, in der hochwertige Futtermittel sehr teuer waren und andererseits die Wildfütterung noch nicht in dem Maße gesetzlich geregelt war, wie es heute der Fall ist.",

erläutert Christine Lettl vom Referat Öffentlichkeitsarbeit des Tiroler Jägerverbandes auf Nachfrage der Bezirksblätter Tirol. 

"Um eine artgerechte und möglichst naturnahe Wildfütterung zu gewährleisten, wurden bei der letzten Jagdgesetzesnovelle die erlaubten Futtermittel und deren Zusammensetzung genau definiert. Daher darf auch gar nichts anderes ausgebracht werden vom Jäger."

Allerdings würden Rosskastanien im Herbst auch auf natürlichem Wege zum Nahrungsangebot von Rothirschen werden. Kinder können also übrig geblieben Kastanien einfach in den Wald zurückbringen und die Tiere des Waldes werden sich darüber freuen. 

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