Rotes Kreuz Tirol
Tag der Katastrophenhilfe in Zeiten der Krisen

Der stv. Landesrettungskommandant Günther Schwemberger, Landesrettungskommandant Martin Dablander, Landesrätin Astrid Mair, Günther Ennemoser, Präsident Rotes Kreuz TIrol, und Michael Fankhauser, Abteilung Krisen- und Gefahrenmanagement Land Tirol (v.l.n.r.) freuen sich über den neuen Klein-LKW und insbesondere über die neue Feldküche für den Katastropheneinsatz. | Foto: Rotes Kreuz Tirol / Petra Veider
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  • Der stv. Landesrettungskommandant Günther Schwemberger, Landesrettungskommandant Martin Dablander, Landesrätin Astrid Mair, Günther Ennemoser, Präsident Rotes Kreuz TIrol, und Michael Fankhauser, Abteilung Krisen- und Gefahrenmanagement Land Tirol (v.l.n.r.) freuen sich über den neuen Klein-LKW und insbesondere über die neue Feldküche für den Katastropheneinsatz.
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Multiple Krisen nehmen zu und stellen für die humanitäre Hilfe Herausforderungen dar, auf die sich das Rote Kreuz Tirol vorbereitet. Um den steigenden Herausforderungen gerecht zu werden, sind organisationsübergreifende Vernetzungen, der Einsatz von Digitalisierung und künstlicher Intelligenz (KI), aber auch ausreichende Personal- und Materialressourcen notwendiger denn je. Mit dieser Schlüsselbotschaft lässt sich der diesjährige Tag der Katastrophenhilfe, den das Landesrettungskommando Tirol jährlich veranstaltet, auf den Punkt bringen.

TIROL. Der Eindruck täuscht nicht: Krisenherde, Naturkatastrophen, neue Gefahrenszenarien wie Blackout oder radioaktive Unfälle sind weltweit im Vormarsch. Besonders betroffen - wie immer - ist die Zivilbevölkerung.
Neben der Katastrophenprävention und Risikominimierung ist es die Kernaufgabe des Roten Kreuzes, für humanitäre Hilfe zu sorgen. Und ebendiese sicherzustellen wird immer herausfordernder.

„Es ist die Vielzahl an Einsätzen, es ist die zunehmende Komplexität der Einsätze, es sind die oft knappen Ressourcen, es ist der Zeitdruck und besonders im internationalen Kontext ist es zunehmend auch die Nichteinhaltung des humanitären Völkerrechtes, die humanitäre Hilfsleistungen erschweren“,

sagt Martin Dablander, Landesrettungskommandant von Tirol. Und er ergänzt:

„Was im ersten Moment so klingen mag, als sei all das weit weg von Österreich und Tirol, ist es das bei genauer Betrachtung nicht. Gerade was Naturkatastrophen betrifft, aber auch die neuen Gefahren wie Blackout oder die zunehmende Radikalisierung betreffen uns in Tirol genauso. Daher treffen wir Vorkehrungen im Roten Kreuz zeitgerecht, um Notsituationen zu verhindern bzw. bei deren Eintreten rasch helfen zu können. Und es ist auch unsere Aufgabe, gesellschaftlichen Tendenzen, die Potenzial für die Verletzung von Menschenrechten und der Würde des Menschen haben, wirkungsvoll gegenzusteuern“.

Zusammenspiel der Kräfte als Basis für den Erfolg

Voraussetzung für die erfolgreiche Abarbeitung eines Großeinsatzes ist die organisationsübergreifende und reibungslose Zusammenarbeit der Behörden und aller Einsatzorganisationen.
Am Tag der Katastrophenhilfe 2023, der am 11. November in Innsbruck stattgefunden hat, betont nicht nur Landesrettungskommandant Martin Dablander, sondern auch die für den Katastrophenschutz zuständige Landesrätin Astrid Mair den Erfolgsfaktor „Zusammenspiel der Kräfte“ im Einsatzfall. Damit dieses Zusammenspiel klappt, muss viel und regelmäßig trainiert werden. Ü
bungen wie die Katastrophen-Einsatzübung des Roten Kreuzes im September oder die Landesübung Strahlex.23, die am 10. November gemeinsam von Land Tirol, Bundesheer, Polizei und Rotem Kreuz umgesetzt wurde, fördern die Qualität der Zusammenarbeit zwischen den Organisationen enorm.

„Es ist uns ganz besonders wichtig, dass wir solche Übungen, aber auch gezielte Stabsübungen regelmäßig durchführen und uns beteiligen, weil wir darin den Schlüssel für eine wirkungsvolle Katastrophenbewältigung sehen“,

sagt Dablander.

Digitalisierung und KI für noch effizientere Hilfe

Effiziente Hilfe im Katastropheneinsatz wird künftig nicht ohne Digitalisierung und auch nicht ohne den Einsatz künstlicher Intelligenz auskommen.

„Das soll nicht so klingen, als würden wir keine gut ausgebildeten Mitarbeiter:innen mehr brauchen, sondern das Gegenteil ist der Fall. Mit dem Einsatz von KI und Digitalisierung sollen unsere Mitarbeiter:innen unterstützt und entlastet werden, um sich auf die erfolgskritischen Einsatzaspekte aber vor allem auf den Menschen konzentrieren zu können, der unsere Hilfe braucht“,

ist Martin Dablander überzeugt und ergänzt: „Es liegt in der DNA unserer Marke Rotes Kreuz, dass wir Digitalisierung und KI einsetzen, um unsere Hilfe noch wirkungsvoller zu machen“. Mit AIFER, einem bilateralen Projekt, bei dem das Rote Kreuz Tirol als assoziierte Partnerin an Bord ist, wurde heuer erstmals in einer Übung getestet, wie künstliche Intelligenz zur Entscheidungsunterstützung im Katastrophenschutz beitragen kann. Die Ergebnisse sind vielsprechend und werden weiterentwickelt.

AUSGEZEICHNETE MITARBEITER: Stefan Klotz (4.v..l.) und Fabian Bundschuh (2.v.l.)werden für ihre langjährige Tätigkeit für das Rote Kreuz Tirol mit hohen Auszeichnungen gewürdigt  | Foto: Rotes Kreuz Tirol / Petra Veider
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Gut ausgebildete Mitarbeiter:innen für den Einsatz

Das Rote Kreuz Tirol bildet jedes Jahr Mitarbeiter:innen für den Katastropheneinsatz aus, aber auch solche, die im Katastrophen- und Großschadenseinsatz Führungsfunktionen übernehmen. Auch heuer haben über 100 Rotkreuzler:innen das Katastrophenbasis- und -einsatzseminar absolviert. Zudem schlossen acht Mitarbeiter:innen – darunter drei Frauen - ihre Ausbildung zum/r Offizier:in - und somit die höchste Führungskräfte-Ausbildung im Roten Kreuz - ab. Diese Ausbildung befähigt sie, top-Führungsfunktionen im Einsatz oder in der Stabsarbeit zu übernehmen. Der Tag der Katastrophenhilfe dient auch dazu, besonders verdiente Mitarbeiter:innen vor den Vorhang zu holen. So wurden heuer Stefan Klotz für seine Tätigkeit im Roten Kreuz Tirol mit der Landesmedaille für 25 Jahre Tätigkeit im Feuerwehr- und Rettungswesen ausgezeichnet. Fabian Bundschuh, ebenfalls Mitarbeiter im Landesrettungskommando Tirol, erhält die Verdienstmedaille des Österreichischen Roten Kreuzes in Silber.

AUSGEMUSTERTE OFFIZIER:INNEN: Acht Rotkreuz-Mitarbeiter:innen haben im heurigen Jahr ihre höchste Führungskräfteausbildung im Roten Kreuz absolviert. Anlässlich des Tages der Katastrophenhilfe wurden sie zur Offizier:in ausgemustert. Es gratulieren (vorne v.l.n.r.) Günther Ennemoser, Präsident Rotes Kreuz Tirol, Astrid Mair, Landesrätin, Martin Dablander, Landesrettungskommandant, Nina Dissertori, Chefin des Stabes im Landesrettungskommando Tirol | Foto: Rotes Kreuz Tirol / Petra Veider
  • AUSGEMUSTERTE OFFIZIER:INNEN: Acht Rotkreuz-Mitarbeiter:innen haben im heurigen Jahr ihre höchste Führungskräfteausbildung im Roten Kreuz absolviert. Anlässlich des Tages der Katastrophenhilfe wurden sie zur Offizier:in ausgemustert. Es gratulieren (vorne v.l.n.r.) Günther Ennemoser, Präsident Rotes Kreuz Tirol, Astrid Mair, Landesrätin, Martin Dablander, Landesrettungskommandant, Nina Dissertori, Chefin des Stabes im Landesrettungskommando Tirol
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Neuer LKW und eine neue Feldküche im Materialpool

Neben den Menschen, der Zusammenarbeit und der Digitalisierung ist es vor allem das Material, das in einem Katastropheneinsatz erfolgsentscheidend ist. Auch hier rüstet das Rote Kreuz Tirol nach.

„Es freut uns ganz besonders, dass wir unseren Fuhrpark um einen Klein-LKW für die Katastrophenhilfe erweitern konnten und insbesondere freut es uns, dass wir heuer auch eine Feldküche angeschafft haben. Beide wurden aus dem Budget für Katastrophenhilfe des Landes Tirol finanziert und sind bereits betriebsbereit“,

so Martin Dablander. Die offizielle Übergabe durch das Land an das Rote Kreuz hat anlässlich des Tages der Katastrophenhilfe stattgefunden. Darüber hinaus wurde heuer in Hall in Tirol eine neue Lagerhalle angemietet, in der die Materialien für die Katastrophenhilfe wie Feldbetten, Aggregate, Treibstoff, Beleuchtungseinheiten oder Decken vorgehalten werden.

„Diese Lagerhalle bietet uns ausreichend Kapazitäten, entsprechende Vorhaltungen tätigen zu können. Der Tiroler Zentralraum und die gute Verkehrsanbindung waren wesentliche Gründe für die Standortwahl“

so Dablander abschließend.

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