Verkehr

Abfahrverbote auch in Bayern, "Tempo-Schikane" bei der FPÖ

Auch Bayern setzt inzwischen auf Abfahrverbote für Stau-Ausweichverkehr. Damit fühlt man sich bei der VP bestätigt, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Indes ärgert man sich bei der FPÖ über die "Tempo-Schikanen".

TIROL. Seit Jahren kämpft Tirol gegen die anhaltende Transitlawine und kann getrost sagen, Erfahrung darin zu haben. Jetzt hat man auch in Bayern erkannt, dass die Bevölkerung entlastet werden muss und nimmt die Idee Tirols auf. Bayerns Ministerpräsident Söder hat den Weg frei gemacht für Abfahrverbote für den Stau-Ausweichverkehr. 

"Das kann aber nur mit einem gemeinsamen Kraftakt gelingen. Die heute verkündeten Abfahrverbote in Deutschland sind für mich der Anfang der Maßnahmen, die in Punkto Transitentlastung entlang des Brennerkorridors folgen müssen.",

so der Verkehrssprecher der Tiroler Volkspartei, Florian Riedl. Er weißt auf die Umsetzung einer Korridormaut hin, die längst auf dem Tisch liege. 

Auch wenn Bayern den Weg Tirols einschlägt, gab es doch einen Rundumschlag gegen Tirol aus Bayern. Dies wäre der falsche Weg, um einen lokalen Verkehrskollaps zu verhindern. Bayern und Tirol wären beide Opfer einer verfehlten europäischen Verkehrspolitik, argumentiert man bei der Volkspartei. 

„Dem bayrischen Ministerpräsidenten sollte klar sein, dass der Transitverkehr nicht in Bayern oder Tirol entsteht und es die Blockabfertigungen sowie Notmaßnahmen so lange geben wird, bis die Menschen entlang der Brennerstrecke endlich spürbar entlastet sind.",

so Riedl weiter. 
Es brauch schlichtweg ein intelligentes Verkehrsleitsystem entlang des gesamtenBrennerkorridors. Zudem müsse Bayern zu seiner Verantwortung stehen und die im 10-Punkte-Plan beschlossenen Handlungsfelder endlich angehen. 

FPÖ fordert Entlastung statt "Tempo-Schikanen"

Während man sich bei der Volkspartei mit dem Transitproblem in Tirol beschäftigt, fordert die FPÖ Tirol eine Entlastung für PKW-Besitzer statt eine von der Landesregierung vorgeschlagene Temporeduktion. 
Letztere Debatte ist für den Tiroler FPÖ-Landesparteiobmann KO LAbg. Mag. Markus Abwerzger eine „Idiotie“. Die Regierungsparteien würden dabei völlig die PendlerInnen in Tirol außer Acht lassen, so der Parteiobmann. 
Der Vorschlag der Grünen und ÖVP beinhaltet ein Tempo 80 statt 130km/h auf den Autobahnen. Dies würde laut Abwerzger eine weitere Ausdünnung des ländlichen Raumes mit sich bringen. 

„Im ländlichen Raum sind viele auf den Pkw angewiesen, sollten daher die
Pendlerinnen und Pendler bestraft werden, mit stundenlangen Fahrten zum
Arbeitsplatz, wenn die schwarz-grüne Landesregierung es nicht schafft, ein taugliches
sektorales Fahrverbot zu erlassen, damit der Schwerverkehr endlich minimiert wird“,

so Abwerzger verärgert. Bereits die IG-L im Tiroler Unterland wäre problematisch. 

Statt der Tempo-Reduktion sollten die Landesregierung in Abwerzgers Augen lieber für "echte Entlastungen der PKW-Nutzer an den Tanksäulen" denken. Gerade die BerufspendlerInnen könnten sich den Treibstoff fast nicht mehr leisten.
Man solle wie nach dem Vorbild Deuschlands handeln und einen Tankrabatt einführen. 

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