Reisewarnung Tirol
Für manche sinnvoll, für andere nicht gerechtfertigt

Aufgrund der vielen Fälle der Corona-Mutation in Tirol, sprach die Bundesregierung eine Reisewarnung aus.  | Foto: Pixabay/papazachariasa (Symbolbild)

TIROL. Die Isolation Tirols wurde verhindert, trotz vieler Gegenstimmen und harscher Kritik. Darauf betont Landeshauptmann Platter, dass er die Mutationsvariante sehr ernst nehme. Zudem argumentiert er mit dem Umsetzen des wirksamen Maßnahme-Pakets zur Mutationsbekämpfung. Die vom Bund ausgesprochene Reisewarnung ruft  jedoch unterschiedliche Meinungen in der Politik hervor.

9-Punkte-Programm

Ein von der Landesregierung ausgearbeitetes 9-Punkte-Programm soll die südafrikanische Corona-Mutation in Tirol eindämmen. Gleichzeitig gibt es allerdings in ganz Österreich und damit auch in Tirol leichte Lockerungen. 

„Insbesondere wegen der Ausbreitung der südafrikanischen Virusmutation müssen wir jedoch auf der Hut sein."

Das Maßnahmenpaket soll die Mutationsformen verhindern aber auch, dass ganz Tirol oder Teile davon unter Isolation gestellt werden.
Das Land Tirol ruft daher die gesamte Bevölkerung in Tirol zu geringer Mobilität und zu möglichst regelmäßigen Tests auf. Ergänzend dazu erwähnt LH Platter:

"Der Aufruf der Bundesregierung zur allgemeinen Mobilitätseinschränkung ist daher richtig, die Bezeichnung Reisewarnung innerhalb Österreichs aber falsch.“

Die gute Nachricht ist, dass der Impfstoff BioNTech/Pfizer gegen die südafrikanische wie auch die britische Virusmutation wirksam ist

Koalitionspartner: "Verschärfungen sind hart aber notwendig"

Die Tiroler Grünen sehen die Verschärfungen des Landes und des Bundes sogar als Durchbruch, die neuen Maßnahmen wären hart aber notwendig.

"Ob sie ausreichend sein werden, müssen wir weiter von Tag zu Tag beurteilen. Denn die südafrikanische Mutation beschränkt sich nicht auf einen Bezirk",

so der Grüne Klubobmann Gebi Mair, der ebenso zur Einschränkung der Mobilität auffordert. 
Mit den Verkehrsbeschränkungen, Testausweitungen, Eintrittstest, Tracing und konsequentem Sequenzieren setze man in Tirol auf rasche und flächenddeckend wirkende Beschränkungen.

Anders wie der Landeshauptmann sieht Mair die von der Bundesseite ausgesprochene Reisewarnung als "sinnvolle Ergänzung zu den Landes-Maßnahmen."
Positiv dürfte sich aus Sicht der Grünen ebenso auswirken, dass die Grenzkontrollen nach Wochen der stichprobenartigen Kontrollen vonseiten des Innenministeriums nun lückenlos durchgeführt werden.

„Viele haben sich in Tirol gewundert, warum es so eine rege grenzüberschreitende Mobilität während des Lockdowns gibt. Das wird jetzt auch aufhören“,

so Mair.

FPÖ sieht in Programm Kniefall vor Kanzler

Das ausgearbeitete 9-Punkte-Programm kommt natürlich nicht bei jedem gut an. Die FPÖ Tirol bezeichnet es als Kniefall des Landeshauptmanns vor Kanzler Kurz. Der Landesparteiobmann Abwerzger hat keinerlei Verständnis für den Punkteplan der Landesregierung oder hinsichtlich der schärferen Auflagen. Er befürchtete einen Testzwang, ebenso wie einen Impfzwang, "durch die Hintertür" und verweist auf die geplanten verpflichtenden Testungen zum Skifahren. 
Abwerzger fordert ein sofortiges Ende der neuen Maßnahmen, denn "Tiroler brauchen keine Sonderbehandlung".

Die verkündete Reisewarnung der Bundesregierung ist für den Tiroler FPÖ-Obmann sachlich nicht gerechtfertigt.

„Wir stehen ja, dank ÖVPBundeskanzler Kurz und ÖVP-Landeshauptmann Günther Platter als das Seuchengebiet Europas mittlerweile seit 12 Monaten im Mittelpunkt“,

kritisiert Abwerzger und weist darauf hin, dass in Tirol entgegen anderen Bundesländern die Inzidenz weit unter 100 liege. 

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