Tirol in Brüssel
Güterverkehr ist gesamteuropäische Herausforderung

- Josef Doppelbauer (Europäische Eisenbahnagentur), WK-Präsidentin Barbara Thaler, LH Anton Mattle und LR René Zumtobel
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Das Land Tirol hat eine internationale Fachtagung im Europäischen Parlament im Rahmen der Aktionsgemeinschaft Brennerbahn initiert. LH Mattle und LR Zumtobel sehen großes Potential für eine Brennerbahn als Modellstrecke für die Güterverkehrsverlagerung.
INNSBRUCK. Im Rahmen des Tiroler Vorsitzes der Aktionsgemeinschaft Brennerbahn (AGB) drehte sich ein ganzer Tag in Brüssel um den Schienengüterverkehr. Die AGB vereint Länder sowie Wirtschafts- und Handelskammern entlang des Brennerkorridors, darunter Tirol, Bayern, Südtirol, Trentino und Verona. Nach der Sitzung der Fachkommission folgte am Nachmittag eine hochkarätig besetzte Fachkonferenz im Europäischen Parlament. LH Anton Mattle, Vorsitzender der AGB, zeigte sich kurz vor dem Ende der Tiroler Präsidentschaft zufrieden mit den Fortschritten der letzten zwei Jahre: „Die Zukunft liegt auf der Schiene. Tirol setzt sich in Brüssel intensiv für die Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene ein. Die Aktionsgemeinschaft Brennerbahn trägt aktiv zur Verkehrswende bei. Mit konkreten Projekten, finanzieller Unterstützung sowie gemeinsamem politischen und wirtschaftlichen Engagement stellen wir die Weichen, um den Transport abseits der Straße effizienter zu gestalten. Unser Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene zu stärken und bürokratische Hürden abzubauen."
Verkehrslandesrat René Zumtobel: „Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Wirtschaft und Politik sowie der direkte Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch ist in Sachen Güterverkehr von enormer Bedeutung und laufend notwendig. Es braucht Kooperation und Vorschläge auf allen Ebenen, um langfristige Lösungenund zählbare Verbesserungen für das Verkehrsproblem am Brenner zu erreichen. Aktuell werden durch unser Land zu viele Güter auf der Straße statt auf der Schiene transportiert. Wenn wir die Verlagerung hin zur Schiene schaffen wollen, brauchen wir einen europäischen Zusammenhalt, einheitliche Systeme und Gerechtigkeit bei der Preisgestaltung – der Schienenverkehr ist in ganz Europa unter Druck.“

- An der heutigen Fachkonferenz nahmen rund 90 Personen teil.
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Fachtagung und Diskussion
Am Nachmittag lud die AGB in den Räumlichkeiten des Europäischen Parlaments zu einer Fachtagung. Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fachtagung waren leitende Vertreterinnen und Vertreter aus Regionen des Skandinavien-Mittelmeer-Korridors (Scan-Med), der als Hauptachse des Schienengüterverkehrs von Norwegen bis nach Süditalien führen soll und dessen integraler Bestandteil auch der Brenner Basistunnel ist. Ebenso anwesend waren Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Bahn- und Transportwirtschaft. Josef Doppelbauer, Geschäftsführer der Agentur der EU für die Eisenbahnen (ERA) startete die Tagung mit einer Keynote. Im Anschluss fand eine Podiumsdiskussion mit Tirols WK-Präsidentin Barbara Thaler, LR René Zumtobel, seinem Trentiner Amtskollegen Mattia Gottardi sowie dem stellvertretenden Generaldirektor der Generaldirektion Mobilität und Verkehr der Europäischen Kommission, HeraldRuijters, Alberto Milotti vom Consorzio ZAI (QuadranteEuropa Interport in Verona) und Martin Ausserdorfer(Geschäftsführer von Rail Traction Company) statt.

- Tirol macht sich in Brüssel für die Bahn stark: Verlagerung auf die Schiene ist eine gesamteuropäische Herausforderung.
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Best Practice
Im zweiten Teil der Fachtagung beschäftigte sich das Panel mit Best-Practice-Beispielen für alle TEN-T-Korridore, dem gesamten europäischen Verkehrsnetz. Neben Pat Cox, dem Europäischen Koordinator für den Scan-Med-Korridor, gaben auch der Vorstand Österreich Brenner Basistunnel, Martin Gradnitzer und Jacob Vestergaard (Projektleiter Ferhmanbelt-Tunnel in der Ostsee) wertvolle Inputs für die darauffolgende Diskussion.
„Diese Fachtagung ist ein starkes Statement in Brüssel und bildet einen Höhepunkt für die Tiroler Präsidentschaft der AGB. Der Austausch mit zahlreichen zentralen und einflussreichen Personen in der gesamteuropäischen Verkehrsentwicklung ist ein wichtiger Beitrag zur Vernetzung. Wir wollen gemeinsam voneinander lernen und einen deutlichen Fokus darauf setzen, die Brennerbahn als eine Modellstrecke der Zukunft für die Verlagerung auf die Schiene voranzubringen, vor allem im Hinblick auf den Brenner Basistunnel der neue Kapazitäten schaffen wird“, resümieren LH Mattle und LR Zumtobel.

- Intensiver Austausch zum Güterverkehr – Verlagerung, Unterstützung und Wettbewerbsfähigkeit müssen Hand in Hand gehen.
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Tiroler AGB-Präsidentschaft
Die vergangenen zwei Jahren in der AGB unter dem Vorsitz des Landes Tirol und der Wirtschaftskammer Tirol standen unter dem Leitgedanken, den regionalen Schienengüterverkehr zu stärken und die Schiene insbesondere für kleinere Unternehmen attraktiv zu machen. „Für die großen Unternehmen ist der Umstieg auf die Schiene leichter möglich, denn es braucht entsprechende Ressourcen, sowohl personeller als auch finanzieller Natur, um eine grundlegende Veränderungen in der Logistik umzusetzen. Wir haben uns daher zum Ziel gemacht, die ,Kleinen‘ zu unterstützen. Schließlich soll es für möglichst viele Unternehmen möglich sein, auf der Schiene zu transportieren“, freut sich Tirols Verkehrslandesrat Zumtobel über die Erfolge der Tiroler Präsidentschaft. So wurde beispielsweise der Transport von (Schad)holz aus dem Südtiroler Pustertal bis ins Zillertal auf die Schiene verlegt, wodurch 180 Lkw pro Monat eingespart werden können. „Die Verlagerung von der Straße auf die Schiene ist herausfordernd, aber dringend notwendig. Nur wenn ein erheblicher Anteil der Abermillionen Gütertransporte in Europa von der Straße auf die Schiene verlagert wird, können wir die Verkehrs-, Lärm- und Luftbelastung reduzieren. Mehr Schiene bedeutet für die Menschen entlang von Straßen mehr Lebensqualität, Gesundheit und Umweltschutz “, so LH Mattle abschließend.

- "Wir wollen gemeinsam voneinander lernen und einen deutlichen Fokus darauf setzen, die Brennerbahn als eine Modellstrecke der Zukunft für die Verlagerung auf die Schiene voranzubringen, vor allem im Hinblick auf den Brenner Basistunnel der neue Kapazitäten schaffen wird“, resümieren LH Mattle und LR Zumtobel.
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