Coronaimpfung
Kritik an Impfvordränglern

In einigen Tiroler Gemeinden werden übrig gebliebene Impfdosen außerhalb der Risikogruppen verimpft. Die Grünen Tirol pochen auf Einhaltung des Impfplans.
(Symbolbild) | Foto: panthermedia.com/manae
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TIROL. In einigen Tiroler Gemeinden werden übrig gebliebene Impfdosen außerhalb der Risikogruppen verimpft. Die Grünen Tirol pochen auf Einhaltung des Impfplans.

Impfungen außerhalb von Risikogruppen

In verschiedenen Medien wurde heute berichtet, dass in einigen Tiroler Gemeinden übrig gebliebene Impfdosen in Altersheimen an GemeindemitarbeiterInnen und im Fall von Kematen sogar an den Bürgermeister und dessen Frau geimpft worden wären. Der Grüne Gesundheitssprecher Gebi Mair bezeichnet dieses Vorgehen als extrem unsolidarisch und unmoralisch gegenüber den Risikogruppen.

"Es dürfe jetzt nicht zu Bounty-ähnlichen Zustände kommen, in dem ausgerufen werde: 'Zuerst kommt das Impfen, dann die Moral'." (Gebi Mair)

Impfung ist aktuell ein knappes Gut

Aktuell sei die Coronaimpfung noch ein sehr knappes Gut, so Gebi Mair. Es sei erschütternd, dass in den Gemeinden nicht alles daran gesetzt werde, jenen die Impfung zu ermöglichen, für die sie lebensrettend sein könne.

"Die Gemeinden haben genügend Kenntnis darüber, wer in die erste Impfphase fällt. Das sind Menschen in Altersheimen, über 80-jährige, Menschen die auf Covid-Stationen seit beinahe ein Jahr Übermenschliches leisten und erste Hochrisikogruppen. Diese haben jetzt absolute Priorität. Wenn in einem Altersheim geimpft wird, ist Vorsorge zu treffen, dass übrig gebliebene Dosen sofort jene erhalten, die laut Impfplan an der Reihe sind.“ (Gebi Mair)

Risikogruppen sollen zuerst geimpft werden

Gemeinden würden die über 80-Jährigen einfach ausfindig machen können. Auch könnten Menschen in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, ÄrztInnen und Menschen in Rettungsorganisationen als mögliche Impf-Einspringer herangezogen werden.

„Verantwortung übernehmen statt sich vordrängen bzw. einige zu bevorzugen. Das ist der Job der Bürgermeister*innen. Dafür wurden sie gewählt“ (Gebi Mair)

Der Grüne Klubobmann erwartet sich, dass sich solche Vordrängler-Fälle nicht noch einmal wiederholen und wünscht sich vom Land eine zünftige Klarstellung. Auch was die genaue Anzahl der Impfungen betrifft, die aus einem Impfkonzentrat vorgenommen werden könne.
Ebenso äußerte sich Mair auf Twitter:

FPÖ übt ebenfalls Kritik

Auch für den FPÖ Tirol-Chef Abwerzger ist klar:

„Dass sich der Bürgermeister von Kematen, DI Rudolf Häusler, samt seiner Gattin sich nun mit einem Impfstoff impfen ließen, der für den Schutz von Bewohnerinnen und Bewohnern im Pflegeheim geplant war, ist nicht nur unmoralisch, sondern eine Frechheit“,

In der Verantwortung dafür sieht Abzwerger den Landeshauptmann Platter, der sich selbst als verantwortlich für den Impfplan in Tirol ausgewiesen hat. Dieser Impfplan müsse jetzt auch korrekt eingehalten werden, fordert Abwerzger. 

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