Land Tirol setzt auf Innovation im Sozial- und Gesundheitsbereich

LR Mario Gerber und LRin Cornelia Hagele. | Foto: Land Tirol/DieFotografen
  • LR Mario Gerber und LRin Cornelia Hagele.
  • Foto: Land Tirol/DieFotografen
  • hochgeladen von Georg Larcher

Nach der Devise „digital unterstützt ambulant vor stationär“ ist Tirol bereits seit Jahren Vorreiter bei der Digitalisierung im Gesundheitsbereich:

TIROL. Das Versorgungsprogramm HerzMobil Tirol des Landesinstituts für Integrierte Versorgung Tirol (LIV) nutzt beispielsweise Instrumente der digitalen Beobachtung für die Versorgung von HerzinsuffizienzpatientInnen. Ein weiteres Beispiel ist die gemeinsame Dokumentation aller Beteiligten am „Integrierten Behandlungspfad Schlaganfall Tirol“: Dabei wird die Betreuung und Behandlung von SchlaganfallpatientInnen von einem multidisziplinären Team aus TherapeutInnen, FachärztInnen, HausärztInnen, Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern, Rehabilitationseinrichtungen dokumentiert.

Wissenschaftliche Grundlage für solche Projekte liefert unter anderem das Zentrum für Innovation im Sozial- und Gesundheitswesen (Center for Social & Health Innovation, CSHI) am Management Center Innsbruck (MCI). Das Forschungszentrum setzt sich aus Teams verschiedener Disziplinen zusammen. Sie befassen sich mit aktuellen regionalen, nationalen und internationalen Herausforderungen im Sozial- und Gesundheitswesen. Die Ergebnisse fließen in die Weiterentwicklung Tirols als Gesundheits- und Wissenschaftsstandort.
Tirol unterstützt dieses Vorhaben:
Auf Antrag von Gesundheits- und Wissenschaftslandesrätin Cornelia Hagele werden für die Jahre 2024 bis 2028 vonseiten des Landes rund 192.000 Euro bereitgestellt:

„Telemedizin und eHealth sind fixe Bestandteile der Tiroler Gesundheitszukunft. Durch den Einsatz von digitalen Anwendungen und elektronischen Gesundheitsdiensten wie Telemonitoring werden einerseits die Mitarbeitenden im Gesundheitsbereich entlastet, da die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Einrichtungen und Stellen beim Versorgungsprozess erleichtert wird. Andererseits sollen durch Telegesundheitsdienste der Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen für Patientinnen und Patienten erleichtert und vor allem auch die Lebensqualität chronisch erkrankter Personen zusätzlich erhöht werden“,

betont LRin Hagele.

„Digitalisierung ist die Zukunft – auf allen Ebenen und in allen gesellschaftlichen Bereichen, seien es Gesundheit, Bildung, Wissenschaft oder Wirtschaft. Die Digitalisierungsoffensive im Gesundheitsbereich ist Teil der Gesamtstrategie des Landes Tirol. Die bereitgestellten Mittel führen alle dazu, dass Tirol sich dahingehend breit aufstellt und die Digitalisierung vorantreibt“,

unterstreicht Digitalisierungslandesrat Mario Gerber.

Forschung zwischen digitalen Technologien und sozialem Wandel

Der Fokus des CSHI liegt auf methodenübergreifender Forschung in den Bereichen Public Health, soziale Integration und Teilhabe, Verhaltensforschung sowie digitale Technologien und Kommunikation.

„Verständliche und inhaltlich richtige Gesundheitskommunikation gilt es so zu gestalten, dass diese von Bürgerinnen und Bürgern trotz der weiten Verbreitung von Falschinformationen aufgenommen und verstanden wird. Die Forschung am CSHI zielt daher nicht nur darauf ab wissenschaftliche Grundlagen bereitzustellen, sondern auch evidenzbasierte und handlungsorientierte Entscheidungsgrundlagen für Politik und Gesellschaft bereitzustellen“,

erläutert Siegfried Walch, Leiter Department und Studiengänge am MCI, die Forschungstätigkeiten und ergänzt:

„Fortschritte in der medizinischen Technologie steigern die Kosten und Komplexität der Behandlungen. Effiziente Ressourcennutzung und zielgerichtete Leitsysteme sind entscheidend, um das Gesundheitssystem zu entlasten.“

Dazu Lukas Kerschbaumer, CSHI-Professor:

„Ein wesentlicher Fokus des CSHI liegt vor allem auch auf der Erforschung sozialer Faktoren, die eine Digitalisierung im Gesundheitssystem positiv oder negativ beeinflussen. Das Ziel liegt darin, unterschiedliche Lebenswelten verschiedener Personengruppen in der Gesellschaft zu untersuchen beispielsweise Alter, Geschlecht und Vulnerabilität und daran zu arbeiten, wie bedarfs- und zielgerichtet Zugänge zu Sozial- und Gesundheitsleistungen entsprechende gesellschaftliche Akzeptanz finden.“

Über das Forschungszentrum CSHI

Neben den Forschungstätigkeiten organisiert das CSHI auch einschlägige Fachtagungen mit relevanten Stakeholdern aus Sozial- und Gesundheitseinrichtungen, um Forschung und Praxis im konstanten Dialog zu halten. Gemeinsam mit dem Bachelorstudiengang „Nonprofit, Sozial- und Gesundheitsmanagement“ des MCI ermöglicht das Forschungszentrum SchülerInnen der elften und zwölften Schulstufe sich mittels eines Ideenwettbewerbs einzubringen und ihre Ideen für Innovationen in diesem Bereich mitzuteilen. Zudem werden im Rahmen des CSHI laufend Projekte und internationale Kooperationen durchgeführt. Einige dieser Projekte wurden auch mit Wissenschaftspreisen wie dem „Österreichischen Gesundheitskompetenzpreis 2023“ ausgezeichnet.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.