Umfrageergebnis
Lösungen gegen Wohnraummangel gesucht – Umfrage der Woche

Auch wenn in Tirol laufend neuer Wohnraum geschaffen wird, bleibt Wohnraum – vor allen in Ballungszentren – knapp und teuer. Mit innovativen Ideen könnte der Wohnungsknappheit entgegengewirkt werden | Foto: pixabay/manfredrichter
3Bilder
  • Auch wenn in Tirol laufend neuer Wohnraum geschaffen wird, bleibt Wohnraum – vor allen in Ballungszentren – knapp und teuer. Mit innovativen Ideen könnte der Wohnungsknappheit entgegengewirkt werden
  • Foto: pixabay/manfredrichter
  • hochgeladen von Sabine Knienieder

Auch wenn in Tirol laufend neuer Wohnraum geschaffen wird, bleibt Wohnraum – vor allen in Ballungszentren – knapp und teuer. Daher wird laufend nach neuen Möglichkeiten gesucht, neuen Wohnraum zu schaffen. Eine Möglichkeit, ist das Aufstocken von bereits bestehenden Gebäuden.

TIROL (skn). Das Problem ist bekannt: Es gibt zu wenig leistbaren Wohnraum in Tirol, vor allem in den Ballungszentren. Bereits Anfang Juni 2021 beschloss die Tiroler Landesregierung ein Maßnahmenpaket mit zahlreichen Neuerungen für Wohnbauförderung, Raumordnung und Grundverkehr vor. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Leerstand. Auch wenn einiges bereits umgesetzt wurde. Der Wohnraum bleibt in Tirol weiterhin knapp. Die Mietkosten erreichen mittlerweile neue Höchstwerte.

Ergebnis unserer Umfrage der Woche zum Aufstocken von Gebäuden

Hier das Ergebnis unserer Umfrage der Woche

  • Insgesamt haben 285 Leserinnen und Leser an unserer Umfrage der Woche zur Aufstockung von Gebäuden für mehr Wohnraum teilgenommen.
  • 98 Teilnehmerinnen und Teilnehmer finden die Idee gut, so könnte der bestehende Platz besser genützt werden.
  • 152 Personen finden die Idee zwar gut, es bräuchte aber noch weitere Maßnahmen um das Wohnungsproblem zu lösen
  • 35 Leserinnen und Leser finden die Idee, Gebäude aufzustocken, um das Wohnungsproblem zu lösen, nicht so gut.

In unserer Umfrage der Woche wollten wir von euch wissen, ob das Aufstocken von Wohnungen, um das Wohnungsproblem zu lösen, klappen könnte. Hier das Ergebnis unserer Umfrage der Woche:

In unserer Umfrage der Woche wollten wir von euch wissen, was ihr vom Aufstocken von Gebäuden gegen die Wohnungsnot hält. Hier das Ergebnis | Foto: BezirksBlätter Tirol
  • In unserer Umfrage der Woche wollten wir von euch wissen, was ihr vom Aufstocken von Gebäuden gegen die Wohnungsnot hält. Hier das Ergebnis
  • Foto: BezirksBlätter Tirol
  • hochgeladen von Sabine Knienieder

Bei unserer Umfrage der Woche zur Aufstockung von Gebäuden für mehr Wohnraum haben 285 Leserinnen und Leser teilgenommen. 53,3 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer finden die Idee, Altbestand aufzustocken gut. Allerdings bräuchte es noch weitere Maßnamen, um das Wohnungsproblem zu bewältigen. 34,4 Prozent finden die Idee gut, da man so den vorhandenen Platz bestmöglich nützen kann. Nur 12,3 Prozent der TeilnehmerInnen finden die Idee nicht so gut.

Knapper Wohnraum

In Tirol, vor allem in den Ballungszentren herrscht akuter Wohnraummangel. Das heißt, das Angebot an leeren Wohnungen ist kleiner als die Nachfrage. Dadurch steigen die Miet- und Kaufpreise für Wohnraum. Leistbares Wohnen wird daher immer mehr zum Problem. Auch wenn immer wieder neue Wohnungen gebaut werden, reicht die Zahl der angebotenen Wohnungen bei weitem nicht aus. Im Jahr 2020 hatte Tirol beispielsweise die größte Wohnbaurate Österreichs. 6957 Wohnungen und Häuser wurden fertiggestellt. Auf der anderen Seite steigt die Zahl der Ein- und Zweipersonenhaushalte. Gleichzeitig wünschen sich viele einen immer größeren Wohnraum.

Die Gründe für den Wohnraummangel sind vielfältig: knappes Bauland, lange Baugenehmigungsverfahren, mehrjährige Bauzeit für Immobilien, gestiegene Zahl der Bauvorschriften, aus- bzw. überausgelastete Kapazitäten im Baugewerbe, teureres Baumaterial. Auf der anderen Seite stehen die demografische Entwicklung (viele Singlehaushalte) und die Binnenwanderung (insbesondere Urbanisierung, Menschen wollen in Ballungszentren leben). Zusätzlich verschärfem Leerstand, Zweitwohnsitze, Kurzvermietungen, Investoren und StudentInnen-WGs das Problem.

Du willst den Beitrag zu unserer Umfrage der Woche nicht mehr verpassen?

Dann abonniere den meinbezirk.at-Newsletter!

Herausforderungen im Kampf gegen Wohnraummangel

Im Kampf gegen Wohnraummangel steht die Politik vor zwei großen Herausforderungen. Einerseits muss das Angebotsproblem bewältigt werden: Es muss mehr Wohnraum bereitgestellt, effizient organisiert und unterstützt werden. Andererseits muss der Wohnnraum auf mehrere Gruppen aufgeteilt werden. Das heißt, es braucht auch leistbaren Wohnraum beispielsweise für Geringverdiener, Familien, Studenten oder Pensionisten.

Maßnahmen gegen Wohnungsknappheit

Um das Wohnproblem in Tirol lösen zu können, braucht es mehrere Maßnahmen und Änderungen der Rahmenbedingungen.
Verringerung der Nachfrage nach Wohnraum: In Tirol ist die Zuwanderung höher als die Abwanderung. Dies liegt unter anderem daran, dass Innsbruck eine Studentenstadt und Tirol durch den Tourismus viele Möglichkeiten bieten. Das heißt, eine Pflicht zum Hauptwohnsitz und dörfliche Lebensräume und Ortskerne attraktiver zu gestalten, wären hier erste Lösungsmöglichkeiten.
Erhöhung des Angebots an Wohnraum: Um mehr Wohnraum zu schaffen, bieten sich mehrere Möglichkeiten an: Neubauten auf bereits gewidmetem Bauland, Nachverdichten, Aufstocken und Baulücken schließen, tiefer setzen des Erdgeschosses um bei gegebener maximaler Bauhöhe mehr Wohnraum schaffen zu können (beispielsweise das Salamander-Haus in Innsbruck),  Leerstände reduzieren,  Umwidmung bzw. Nutzung zu Wohnzwecken von bestehenden Gebäuden die vorher anders genutzt wurden (beispielsweise Gewerbegebäude, Hotels und Pensionen), Umwidmen von Freiland in Bauland und dann dessen zügige Bebauung

Die Wohnanlage „Salamander“ ist ein Beispiel dafür, wie in den weitläufigen, von gründerzeitlicher Blockrandbebauung umschlossenen Innenhöfen eine qualitätsvolle innerstädtische Nachverdichtung entstehen kann.  | Foto: aut. architektur und tirol
  • Die Wohnanlage „Salamander“ ist ein Beispiel dafür, wie in den weitläufigen, von gründerzeitlicher Blockrandbebauung umschlossenen Innenhöfen eine qualitätsvolle innerstädtische Nachverdichtung entstehen kann.
  • Foto: aut. architektur und tirol
  • hochgeladen von aut. architektur und tirol

Höhere Baudichte durch Aufstockung

Nachdem in Tirol auch günstiges Bauland kaum zu bekommen ist, häufen sich die Ideen, wie man die Baudichte erhöhen kann. Eine Möglichkeit ist die Aufstockung von Gebäuden.

  • Dazu eignen sich unter anderem Supermärkte und Geschäftsflächen. Supermärkte sind häufig nur eingeschossig und liegen an attraktiven Standorten. Zusätzlich haben sie meist große Parkflächen. So würde es sich anbieten, diese Gebäude aufzustocken, beziehungsweise ein Parkhaus mit Wohnungen darüber zu realisieren. Ein Beispiel dafür ist das Vorzeigeprojekt „Schwaz Urban“
  • Auch Wohnhäuser können aufgestockt werden. Bei vielen älteren Häusern wäre das Aufstocken ohne größere Probleme machbar. Teilweise können Häuser in Tirol um zwei bis fünf Stockwerke aufgestockt werden.
  • Aufstocken von Einfamilienhäusern.

Das Lift-Up-Projekt

Lift-Up war ein Studentenwettbewerb an der Architekturfakultät der Universität Innsbruck. Dabei entwickelten die Studierenden des Arbeitsbereichs Gestaltung 1 gemeinsam mit Studierenden des Arbeitsbereiches für Holzbau Lösungen, wie im Stadtteil Reichenau eingeschossige Wohnungen in Holzbauweise überbaut und aufgestockt werden können. Gemeinsam mit Brandschutz- und Energieexperten wurden die Projekte bereits durchgeplant. Bei dieser Methode kann auf den Abriss der bestehenden Gebäude verzichtet werden.

Aktuelle Umfrage

Photovoltaik-Ausbau im Fokus: Hast du bereits eine PV-Anlage oder planst eine?

Mehr zum Thema

Leistbares Wohnen beschäftigt Regierung (2. Juni, 2021)
Lift up – Junges Wohnen über Supermärkten & Co
Externer Link: Wege zu leistbarerem Wohnen in Tirol

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.