Kinderbetreuung
Mehr Tageseltern für Tirol – Land stellt Maßnahmen vor

Fünf Millionen Euro sind im kommenden Budgetjahr allein für den Bereich „Tageseltern“ vorgesehen. | Foto: Pixabay/picjumbo_com (Symbolbild)
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  • Fünf Millionen Euro sind im kommenden Budgetjahr allein für den Bereich „Tageseltern“ vorgesehen.
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Der Plan der schwarz-roten Landesregierung, nämlich das Recht auf Kinderbildung und Kinderbetreuung umzusetzen, startet in die nächste Phase. Jetzt möchte man die Tageseltern-Struktur in Tirol "sichern und ausbauen". Wie das ablaufen soll, erfahrt ihr hier.

TIROL. 2022/2023 waren in Tirol 133 Tageseltern im Einsatz. Sie bieten eine flexible Betreuungsmöglichkeit für Kinder und ergänzen mit ihren Leistungen die Tiroler Kinderbildungs- und Kinderbetreuungslandschaft. Deshalb möchte die Landesregierung mit ihrem Programm für Recht auf Kinderbildung und Kinderbetreuung die Tageseltern wieder mehr in den Fokus rücken.

Mehr Tageseltern für Tirol

Das Angebot von Tageseltern soll erweitert und die Arbeit der Trägervereine kostendeckend gesichert werden. Dafür beschloss die Tiroler Landesregierung am Dienstag, den 21. November 2023, eine neue Förderrichtlinie, die sich verstärkt an Leistungen und Angeboten der Trägervereine orientiert. Ziel ist es, noch mehr Tageseltern zu gewinnen, Eltern bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu unterstützen und das Pädagogik- und Sicherheitsnetz zu festigen.
Fünf Millionen Euro sind im kommenden Budgetjahr allein für den Bereich „Tageseltern“ vorgesehen. Für das heurige Jahr 2023 werden zusätzlich über 403.000 Euro bereitgestellt, sodass für die Trägervereine ein kostendeckendes Arbeiten gewährleistet wird.

Das Angebot von Tageseltern soll erweitert und die Arbeit der Trägervereine kostendeckend gesichert werden.  | Foto: Pixabay/ponce_photography (Symbolbild)

Welche neuen Förderungen für Tageseltern wird es geben?

Zuvor gab es einen Maximal-Förderbetrag für Tageseltern bzw. die Trägervereine von 1,5 Millionen Euro. Dieser wird nun entfallen, sodass künftig auch größere Trägervereine ihr Angebot weiter ausbauen können. 

Fiktives Beispiel Förderungen und Zuschüsse neu für Tageseltern
Ein Trägerverein beschäftigt 60 Tageseltern, welche durchschnittlich 3.000 Betreuungsmonate in einem Jahr leisten. Von den Tageltern wurden zehn neu angestellt. Für 35 Tageseltern wird neues Bildungsmaterial angeschafft, vier Personen schließen im Förderzeitraum eine entsprechende Ausbildung zur Tagesmutter bzw. zum Tagesvater ab. Die Gesamtkosten für das Jahr 2024 für den Trägerverein betragen ohne Ausbildungszuschuss, Investitionskostenzuschuss und Zuschuss für neu angestellte Tageseltern 2,7 Millionen Euro. Mit dem neuen Fördermodell erhält der Verein über 2,3 Millionen Euro statt 1,5 Millionen Euro an Förderungen:

  • für Betreuungsmonate 450.000 statt vorher 375.000 Euro (a)
  • für Neuanstellungen über 238.000 statt vorher 216.000 Euro (b)
  • für bestehende Anstellungen im Mittel über 1,9 Millionen Euro statt vorher rund einer Million Euro (c)
  • für Ausbildungen 6.100 Euro (bisher keine Förderungen) (d)
  • für Investitionen über 40.000 Euro (bisher keine Förderungen) (e)
  • für Infrastrukturpauschale 576.000 Euro (bisher keine Förderungen) (f)

gefördert werden 75 Prozent der förderbaren Kosten von a), c) und f) (Hinweis: b), d) und e) sind nicht von einer Deckelung umfasst): 2,025 Millionen Euro (bisher Deckelung bei 1,5 Millionen Euro)

Weitere Maßnahmen an Förderungen

  • Erhöhung Förderung Betreuungsmonate monatlich für jedes betreute Kind von 125 auf 150 Euro bzw. von 62,50 auf 75 Euro wenn der Betreuungsbeginn nach dem 16. Tag im Monat liegt.
  • NEU Zuschuss für Lohnkosten und Administrativaufwand für jede neu angestellte Tagesmutter bzw. neu angestellten Tagesvater für drei Jahre in Höhe von jährlich bis zu knapp 24.000 Euro.
  • Prämie für angestellte Tageseltern (vormals Strukturförderung) – bei durchschnittlicher Wochenbetreuungszeit von 50 Stunden monatlich 1.600 Euro und von mehr als 150 Stunden monatlich 3.500 Euro. Abstufungen dazwischen sind ebenfalls inkludiert.
  • NEU Ausbildungszuschuss in Höhe von über 1.500 Euro, wenn die Ausbildung mit dem Gütesiegel „Ausbildungslehrgang für Tageseltern“ ausgezeichnet wurde.
  • NEU Infrastrukturpauschale: in Höhe von monatlich 800 Euro.
  • NEU Investitionskostenzuschüsse für neue Tageseltern-Angebote von über 1.100 Euro pro Person.

Risikoanalyse und QuereinsteigerInnen

Werden Tageseltern neu eingestellt, muss künftig eine verpflichtende Risikoanalyse vorgelegt werden. Sie werden auch im Bereich der Tageseltern zur Fördervoraussetzung und haben in jeder Einrichtung aufzuliegen. Diese umfasst eine Darstellung vonseiten des Trägervereins unter anderem zur Auswahl der Mitarbeitenden, Zuständigkeiten, Teamarbeit sowie Entscheidungsbefugnisse. 
Gemeinsam mit dem AMS Tirol werden Ausbildungsplätze für Assistenzkräfte, pädagogische Fachkräfte und Tageseltern finanziert. Die Implacementstiftung „Elementarbildung Tirol“ soll künftig arbeitssuchende Personen entsprechend qualifizieren und der Fachkräftemangel mit QuereinsteigerInnen gemildert werden. 

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