Umfrageergebnis
Meinungen zur Durchimpfung im Bezirk Schwaz – So wurde in Tirol abgestimmt

Umfrageergebnis zur Durchimpfung in Schwaz: Ab 11. März wurden alle Impfwilligen im Bezirk Schwaz gegen das Coronavirus geimpft. Die Meinungen zu dieser Durchimpfung zur Eindämmung der Südafrika-Mutante gehen auseinander. | Foto: pixabay/X3
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  • Umfrageergebnis zur Durchimpfung in Schwaz: Ab 11. März wurden alle Impfwilligen im Bezirk Schwaz gegen das Coronavirus geimpft. Die Meinungen zu dieser Durchimpfung zur Eindämmung der Südafrika-Mutante gehen auseinander.
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TIROL (SKN). Ab 11. März wurden alle Impfwilligen im Bezirk Schwaz gegen das Coronavirus geimpft. Die Meinungen zu dieser Durchimpfung zur Eindämmung der Südafrika-Mutante gehen auseinander.

Ergebnis unserer Umfrage zur Impfung im Bezirk Schwaz

In der Umfrage der Woche wollten wir von euch wissen, wie ihr zur Durchimpfung gegen das Coronavirus im Bezirk Schwaz hält.

Hier das Ergebnis unserer Umfrage

  • Insgesamt haben 518 Leserinnen und Leser an unserer Umfrage der Woche teilgenommen.
  • 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer finden es unfair jenen gegenüber, die die Impfung dringender benötigen.
  • 287 Personen finden dieses Vorgehen gut, da so die Südafrika-Mutante eingedämmt werden könnte.
  • 111 Leserinnen und Leser ist die Durchimpfung egal, da sie sich selbst nicht impfen lassen werden.
Umfrageergebnis: Wir wollten von euch wissen, wie ihr von der Durchimpfung der Bevölkerung in Schwaz hält.  | Foto: BB Tirol
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Insgesamt beteiligten sich 518 LeserInnen an unserer Umfrage zur Durchimpfung im Bezirk Schwaz. Die Mehrheit der TeilnehmerInnen, nämlich 55,4 Prozent, gaben an, dass dieses Vorgehen in Ordnung sei, da so die Südafrika-Mutante eingedämmt werden könne. Nur 23,2 Prozent finden dieses Vorgehen unfair. Der kleinste Teil der TeilnehmerInnen, 21,4 Prozent, werden sich nicht impfen lassen. Daher stört sie diese Maßnahme der Durchimpfung auch nicht.

Warum der Bezirk Schwaz durchgeimpft wurde

Am 23. Jänner wurde im Bezirk Schwaz im Zillertal die Südafrikanische Mutante des Coronavirus festgestellt. Am 8. Feber wurden die Maßnahmen im Kampf gegen die Mutante verstärkt. Nur wenige Tage später wurden erste Stimmen für einen Impfschutzschirm laut (wir berichteten). Anfang März wurde nun bekanntgegeben, dass der Bezirk Schwaz diesen Impschutzschirm bekommen solle. Geplant wurde eine Durchimpfung aller Impfwilligen mit dem BioNTech/Pfizer-Impfstoff. Dafür sprachen zwei Gründe: Einerseits würde dieser Impfstoff gut gegen die Südafrika-Mutante schützen. Andererseits würden alle, die sich im Rahmen dieses Schutzschirms impfen lassen, an einer Impfstudie teilnehmen. Der zweite Teil der Durchimpfung des Bezirkes Schwaz startet am 8. April.

"Der Impfplan für das restliche Tirol wird unabhängig davon fortgesetzt und durch die Impfaktionen im Bezirk Schwaz nicht beeinflusst." (Gesundheitsminister Rudolf Anschober)

Impfen für internationale Studie "Reduce"

Für die Impfstudie konnten vorab 100.000 zusätzliche Impfdosen von Biontech/Pfizer als Vorauslieferung zur Verfügung gestellt werden. Mit der Impfstudie Reduce (Effekt der BNT162b2-Impfung im Rahmen Der Impfiniative Bezirk Schwaz auf die Inzidenz von SARS-CoV-2 Infektionen ) sollen wichtige Fragen zur Impfung beantwortet werden können: Dazu zählen Fragen wie

  • können Neuinfektionen mit dem Coronavirus verringert werden?
  • Kann die südafrikanische Mutante im Bezirk Schwaz zurückgedrängt werden?
  • Können schwere Verlaufsformen inklusive Krankenhaushaufenthalte und Behandlungen auf der Intensivstation verhindert werden?

Der Beobachtungszeitraum für die Studie beläuft sich auf sechs Monate nach der Erstimpfung. Bereits wenige Tage später zählt Schwaz zur ersten Region Europas, die durchgeimpft ist. Rund 46.000 der insgesamt 64.000 infrage kommenden Personen ließen sich impfen.

"Schwaz ist die erste europäische Region, die durchgeimpft ist. Der Bevölkerung des Bezirks möchte ich sowohl für die Teilnahme an den Impfungen als auch an der wissenschaftlichen Studie meinen Dank aussprechen." (Landeshauptmann Günther Platter)

Kritik an der vorgezogenen Impfung aus der Politik

Auch wenn in Tirol über die Durchimpfung im Bezirk Schwaz große Freude herrscht und das Angebot sehr gut angenommen wurde, kommt Kritik aus den anderen Bundesländern. Ein Kritikpunkt ist die Beschaffung des Impfstoffs: es sei nicht klar, ob dieser Biontech/Pfizer-Impfstoff aus dem österreichischen Kontingent stamme oder zusätzlich beschafft worden sei, so das Büro des Wiener Gesundheitsstadtrats Peter Hacker. Kritik kommt auch aus Niederösterreich: Jedes Bundesland würde auf Impfstoff warten. Es stelle sich die Frage, wie viele Hotspots noch vorgezogen werden könnten, so Niederösterreichs Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger Ludwig. (Quelle NEWS)

Gleichzeitig gibt es im Bezirk Hermagor zahlreiche Fälle der hochansteckenden britischen Variante des Coronavirus. Aus diesem Grund hoffte auch Hermagor auf vorgezogene Impfungen. . Allerdings erteilte Rudolf Anschober dem eine Absage:

"Derzeit sind keine weiteren Regionen für eine derartige Durchimpfungsaktion geplant."

Kritik kommt auch von der Tiroler FPÖ. FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger bezeichnet die "Massenimpfungen" als wenig durchdacht. Auch NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker zeigt sich wenig begeistert von der Schwazer-Impfstudie. Die Bundesregierung und das Land Tirol würden nun eine Studie in Schwaz als Erleichterung und Verhandlungserfolg verkaufen. Dabei hätten das katastrophale Impf-Management der Regierung und die wochenlangen ziellosen Maßnahmen, speziell im Land Tirol, diese Initiative der EU-Kommission erst nötig gemacht.

„Im österreichischen Impflotto, das die Regierung mit ihrer Planlosigkeit betreibt, hat Schwaz jetzt also den Jackpot geknackt." (Gerald Loacker)

Freude in Schwaz – Kritik von außerhalb

Wie groß die Freude über die Coronaimpfung im Bezirk Schwaz war, zeigt auch die hohe Beteiligung der Bevölkerung. Neben der Freude über die Impfung loben viele Menschen aus der Gemeinde Schwaz auch die gute Organisation bei der Aktion "Schwaz impft"

Viele Österreicherinnen und Österreicher kritisieren nun Tirol und insbesondere den Bezirk Schwaz: Tirol und der Bezirk hätten sich nicht an Coronaverordnungen gehalten und kämen nun in den Genuss der Impfungen

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