Umfrageergebnis
Ausreisebeschränkung – So wurde in Tirol abgestimmt

Wer nach Bayern fährt, muss jederzeit mit Kontrollen rechnen. Nur aus driftigen Gründen darf man sich derzeit als Tiroler in unserem Nachbarland aufhalten. | Foto: Zoom Tirol
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  • Wer nach Bayern fährt, muss jederzeit mit Kontrollen rechnen. Nur aus driftigen Gründen darf man sich derzeit als Tiroler in unserem Nachbarland aufhalten.
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TIROL (skn). Mit 12. Feber tritt eine neue Verordnung in Kraft: die Covid-19-Virusvariantenverordnung. Das heißt, um aus Tirol auszureisen, benötigt man ein negatives Coronatestergebnis. Grund dafür ist das gehäufte auftreten der Südafrika-Mutation im Bezirk Schwaz.

Ergebnis unserer Umfrage zur Ausreisebeschränkung

In der Umfrage der Woche fragten wir euch, ob ihr die Ausreisebeschränkung für Tirol gerechtfertigt findet.

Hier das Ergebnis unserer Umfrage

  • Insgesamt haben 746 Leserinnen und Leser an unserer Umfrage zum Thema Ausreisebeschränkung aus Tirol mitgemacht.
  • Dabei finden 300 Personen diese Ausreisebeschränkung gerechtfertigt, da die Sicherheit der Bevölkerung vorgehen würde.
  • Insgesamt 255 Personen finden, dass diese Maßnahme zu weit gehen würde.
  • 154 Leserinnen und Leser meinen, dass die Ausbreitung der Südafrika-Mutation aufgehalten werden müsse.
  • 37 Personen ist die Ausreisebeschränkung für TirolerInnen egal.
Umfrage der Woche: Hier das Ergebnis zu den Ausreisebeschränkungen für Tirol.
Mit 12. Feber tritt eine neue Verordnung in Kraft: die Covid-19-Virusvariantenverordnung. Das heißt, um aus Tirol auszureisen, benötigt man ein negatives Coronatestergebnis. Grund dafür ist das gehäufte auftreten der Südafrika-Mutation im Bezirk Schwaz.
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  • Umfrage der Woche: Hier das Ergebnis zu den Ausreisebeschränkungen für Tirol.
    Mit 12. Feber tritt eine neue Verordnung in Kraft: die Covid-19-Virusvariantenverordnung. Das heißt, um aus Tirol auszureisen, benötigt man ein negatives Coronatestergebnis. Grund dafür ist das gehäufte auftreten der Südafrika-Mutation im Bezirk Schwaz.
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Bei unserer Umfrage der Woche zu den Ausreisebeschränkungen haben insgesamt 746 Leserinnen und Leser teilgenommen. Die Mehrheit, 40,2 Prozent finden, dass die Sicherheit der Bevölkerung vorgehe und 20,6 Prozent geben an, dass die weitere Ausbreitung der Südafrika-Mutante verhindert werden müsse. 34,2 Prozent der TeilnehmerInnen halten die Maßnahme für nicht gerechtfertigt. Während 5 Prozent angeben, dass ihnen die Maßnahme egal sei.

Zeitverlauf der Südafrika-Mutante in Tirol

Tirol ist europaweit die Region mit den meisten, nachgewiesenen Fällen der sogenannten Südafrika-Mutation des Coronavirus. Der erste bekannte Fall in Tirol geht auf den 23. Dezember 2020 zurück. Damals wurde ein Abstrich einer Person im Bezirk Schwaz genommen und sequenziert. So konnte diese Mutante nachgewiesen werden. Ende Jänner werden mehre Fälle im Bezirk Schwaz bestätigt. Anfang Feber kommt das Gerücht auf, die Südafrika-Mutante sei durch Hoteliers im Zillertal nach einem Südafrika-Urlaub eingeschleppt worden, nachdem diese dort einen Golf-Urlaub machten. Inzwischen reicht die Spur aber nach Niederösterreich beziehungsweise nach Süddeutschland. Am 3. Feber bezeichnet die Virologin Dorothee von Laer von der Medizinischen Universität Innsbruck in der Zeitung "Der Standard" Tirol als Hotspot von B.1.351 und fordert die Isolation Tirols.

"Wir haben mittlerweile 80 Fälle und sicher eine große Dunkelziffer. Das ist nicht mehr ein kleines Cluster." (Dorothee von Laer)

Daraufhin bildet sich in Tirol eine breite Front gegen eine vermeintliche Isolation Tirols. Von der Tiroler Wirtschaft bis hin zu den Tiroler Schützen – alle sprechen sich öffentlich gegen die Isolation aus. Um die Isolation Tirols beziehungsweise des Bezirks Schwaz abzuwenden, plant das Land Tirol tirolweit schärfere Maßnahmen im Kampf gegen die Südafrika-Mutante. Am 8. Feber kommt es österreichweit – auch in Tirol – zu Lockerungen. Gleichzeitig rät die Bundesregierung von Reisen nach Tirol dringend ab. Nur drei Tage später fragt das Land Tirol beim Bund nach zusätzlichen mRNA-Impfdosen an.

Angesichts der starken Ausbreitung der südafrikanischen Corona-Mutation wird Tirol ab Freitag, 12. Feber, für zehn Tage zur Testpflichtzone. Wer das Bundesland verlassen will, muss dann einen negativen Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden ist.

"Ein zweites Ischgl wollen wir nicht noch einmal erleben." (Markus Söder)

Mit Sonntag, 14. Feber, stuft Deutschland Tirol als Virusmutationsgebiet ein. Es gilt ein Einreiseverbot für TirolerInnen. Es gibt nur sehr wenige Ausnahmen. Für Pendler gilt eine strenge Testpflicht.

Mit 15. Feber gilt in Tirol auch für die Benutzung für Skipisten eine Testpflicht, somit soll die Ausbreitung der Südafrikanischen Mutante verhindert werden. Am 16. verlängert Deutschland das Einreiseverbot aus Tirol bis 3. März.

Mutant(e) oder Mutation – Wo ist der Unterschied?

Ein Organismus mit einem neuen, durch Mutation entstandenen Merkmal wird als Mutant oder Mutante bezeichnet. Dabei ist die Mutation eine dauerhafte Veränderung des Erbgutes. Die Mutation hat also  Auswirkungen auf die Merkmale des Organismus – wie beispielsweise bei den Coronaviren. Diese können durch die Mutation ansteckender werden. Dass Viren mutieren ist ganz normal. Man kennt das auch von den Grippeviren. Die Mutation hängt zusammen mit Selektion und der Frage: Welche Variante überlebt, welche nicht? Das heißt, Mutante haben ein verändertes Erbgut, um sich an seine Umwelt besser anpassen zu können. Wie in der Natur üblich, wird sich jener Mutant durchsetzen, der sich am besten anpasst und sich besser verbreitet als die anderen. Mutante können sich durch Mutation natürlich jederzeit wieder weiter entwickeln.

Welche Mutationen gibt es?

Wie bereits erwähnt, mutieren Viren laufend – auch das Coronavirus. Bereits bis September 2020 waren mehr als 12.000 einzelne Mutationen des Coronavirus bekannt. Allerdings mutiert SARS-CoV-2 nach heutigem Stand wesentlich langsamer als die saisonalen Grippeviren oder das HI-Virus. Beim Coronavirus sind die meisten Mutationen harmlos und irrelevant. Jedoch gibt es auch Ausnahmen. Aktuell stehen vor allem drei Mutante im Zentrum der Aufmerksamkeit. Diese drei Mutante fallen vor allem durch eine Veränderung im Spike-Protein auf. Das Spike-Protein ist die nach außen ragende Proteinstruktur einer Virushülle. Dieses spielt eine wichtige Rolle für die Bindung an eine Wirtszelle. Mit der Hilfe von Spike-Proteinen kann beispielsweise das Coronavirus an die Wirtszelle andocken.
Das sind die drei Mutante:

  • B.1.1.7 wurde zuerst in Großbritannien entdeckt.
  • B.1.351 wurde zuerst in Südafrika entdeckt.
  • B.1.1.28 P.1 wurde zuerst in Brasilien entdeckt.

Sind diese Mutante gefährlich?

Wie erwähnt, haben diese drei Mutante eines gemeinsam: die Veränderung im Spike-Protein. Dadurch können sich Menschen leichter mit diesen Varianten des Coronavirus anstecken als mit den bisherigen Mutanten. An den Krankheitsverläufen ändert sich dadurch nichts. Allerdings sind dazu noch weitere Forschungen notwendig. Ein besonderes Problem jedoch bereitet B.1.351 – die Mutation, die in Südafrika erstmals entdeckt wurde: Es gibt Anzeichen dafür, dass dieser Mutant auch Menschen treffen kann, die bereits erkrankt waren. Weiters ist noch nicht gesichert, wie gut die bereits zugelassenen Impfstoffe gegen diesen Mutant wirken. Besonders der Impfstoff von Astra Zeneca soll bei B.1351 nicht die gewünschte Wirksamkeit haben. Gleichzeitig ist aber genau dieser Impfstoff jener, auf den Österreich am meisten setzt. Aus diesem Grund unternimmt aktuell die Bundesregierung – auch die Deutsche – alles, um diese Mutation an der Ausbreitung zu hindern.

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