Skigebietsförderung
NEOS fordern neues Skigebietsprogramm

„Jetzt kurz vor der Wahl medial groß über den Gletscherschutz zu diskutieren, während man jahrelang jede Initiative der Opposition abgelehnt hat, ist mehr als scheinheilig,“ meint Oberhofer. | Foto: NEOS Tirol
  • „Jetzt kurz vor der Wahl medial groß über den Gletscherschutz zu diskutieren, während man jahrelang jede Initiative der Opposition abgelehnt hat, ist mehr als scheinheilig,“ meint Oberhofer.
  • Foto: NEOS Tirol
  • hochgeladen von Thomas Geineder

Bei einer Pressekonferenz der NEOS kritisiert Klubobmann Dominik Oberhofer die Investitionen der schwarz/grünen Landesregierung  in unrentable Skigebiete. Die NEOS fordern den Rückbau von tiefgelegenen Skigebieten und innovative Lösungen für die Energiekrise

TIROL. Mit aktuellen Zahlen der Statistik Austria zeigt Oberhofer auf, dass in Tirol mehr Geld in Skigebiete investiert wird als in die Elementarpädagogik. In Tirol hinke der Elementarbildungsbereich dem Österreichschnitt hinterher, nur 27 Prozent der Kinder unter 3 Jahren werden in Bildungseinrichtungen betreut, in Wien seien es hingegen 44 Prozent, so Oberhofer, der weiter ausführt: „Im Vergleich dazu hat das Land Tirol im ersten Halbjahr knapp 4,3 Millionen Euro für neue Speicherseen, Schneekanonen und Infrastruktur in Skigebieten ausgegeben, aber nur 3,1 Millionen für den Ausbau von qualitativer und quantitativer Elementarpädagogik.
Insgesamt seien im letzten Jahrzehnt über 200 Millionen Euro an Steuergeldern für Förderungen von Tiroler Skigebieten ausgegeben worden.

Rückbau von unrentablen Skigebieten

Angesichts der Klimakrise fordert Oberhofer die Landesregierung auf, die Förderung von unrentablen Skigebieten zu stoppen:

„Die Landesregierung und insbesondere die selbsternannten Klimafighter, die Grünen, müssen sich endlich darüber klar werden, dass die Förderungen für Skigebiete komplett aus dem Ruder laufen. Angesichts der Klimakatastrophe muss es hier ein Umdenken geben. Skigebiete unter 1.500m werden nicht länger überleben, da hilft auch keine Förderung mehr.

Eine anderweitige Nutzung, beispielsweise in Form von Skitourenbergen, habe man bereits mittels Anträgen im Landtag vorgebracht. Gleichzeitig bemängelt Oberhofer diesbezüglich die fehlende Unterstützung von grüner Seite. Die NEOS fordern deshalb ein neues Seilbahnprogramm, das sowohl auf den Gletscherschutz Rücksicht nimmt als auch den Rückbau von Skigebieten ermöglicht. Man dürfe nicht davor zurückschrecken, darüber zu diskutieren, wo Skigebiete rückgebaut werden müssen, so Oberhofer. 

Windkraft in Skigebieten

Ob des ressourcen-intensiven Betriebes von Skigebieten und Schneekanonen und der Angst vor Gas- und Stromengpässen im Winter, stelle sich die Frage, ob man in Zukunft Schneekanonen oder Haushalte mit Energie versorgt, so Oberhofer, der auf Windkraft in Skigebieten pocht. Dies sei ein innovatives Konzept, von dem auch Expertinnen und Experten überzeugt sind.  "Dort gibt es bereits die Infrastruktur und vor allem die Stromanschlüsse für die Einspeisung ins Netz. So können vor allem größere Skigebiete weitestgehend energieautark und vor allem klimafit werden,“ hält Oberhofer fest.

Tiroler Wirtschaftsbund zeigt sich verwundert

Der Landesobmann des Tiroler Wirtschaftsbund, NR Franz Hörl zeigt sich verwundert von den Aussagen Oberhofers über vermeintliche Förderungen für Seilbahnen. Förderungen für Seilbahnen würde es grundsätzlich nicht geben. Es würden lediglich Dorflifte und Kleinstskigebiete gefördert, so Hörl, der Oberhofer vorwirft, mit dem Vergleich von Kinderbetreuung und Seilbahnen billigen Populismus zu verfolgen:

Wenn Oberhofer schon die Elementarpädagogik für sein Wahlkampf.-Geplänkel missbraucht, sollte er alle Zahlen auf den Tisch legen. Mit der Novellierung des Tiroler Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsgesetzes im April wurden allein für die Personalkosten weitere 18,25 Millionen Euro zu den bereits budgetierten Personalkosten zur Verfügung gestellt."

Insgesamt stellt das Land Tirol im Jahr 2022 102,65 Millionen Euro und im Jahr 2023 106,95 Millionen Euro für Personalkosten im elementaren Bildungsbereich zur Verfügung.

Mehr zum Thema auf MeinBezirk.at

Chance auf Gletscherschutz jetzt ergreifen!
Aus für geplante Gletscherehe
Gletscher schrumpfte heuer so schnell wie noch nie
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.