Tirol impft
Oppositions-Kritik an der Tiroler Impfsituation
TIROL. Zwar macht Tirol weiterhin Fortschritte was die Durchimpfung der Bevölkerung angeht, trotzdem würde ein Kommunikationschaos bleiben, kritisiert die Gesundheitssprecherin der neuen SPÖ Tirol, Elisabeth Fleischanderl. Auch aus den Reihen der Liste Fritz und FPÖ hört man kritische Stimmen gegen die Impfstrategie des Landes.
Veränderungen bei "Tirol impft"
Personen, die sich über die Plattform "Tirol impft" für einen Impftermin angemeldet haben, bekommen in letzter Zeit immer wieder Veränderungen mitgeteilt. Entweder fallen Standorte weg, andere kommen hinzu oder man wird wieder aufgefordert sich vom Arzt auf die Impfstraße umzumelden, erläutert Fleischanderl die kritischen Punkte. Irgendwann kenne sich bei so einem Chaos keiner mehr aus.
Fleischanderl weißt jedoch darauf hin, dass e für eine erfolgreiche Impfstrategie notwendig ist, die Arztpraxen beim Impfen genauso miteinzubeziehen.
„Ein künstliches Gegeneinander von Impfzentrum und Ärzten durch Umverteilung und Aufforderungen zur Ummeldung, halte ich für nicht sinnvoll“,
so Fleischanderl, die der Meinung ist, dass freie Termine in der Impfstraße, in der Region nach Priorisierung unabhängig vom angegebenen Standort vergeben werden.
Weitere Impfmöglichkeit gefordert
Neben der Kritik an der Impf-Kommunikation, fehlt Fleischanderl auch die Impfmöglichkeit für MitarbeiterInnen des Landes direkt im Landhaus.
„In vielen Tiroler Betrieben - wie dem ARZ, dem Flughafen Innsbruck, der TIWAG, oder der Wirtschaftskammer - kann man sich als Angestellter mittlerweile direkt impfen lassen."
Dies wünscht sich Fleischanderl auch für die MitarbeiterInnen des Landes im Landhaus. Immerhin gäbe es dort über 3.000 MitarbeiterInnen.
Liste Fritz ortet ebenfalls "Impfchaos"
In den Augen der Liste Fritz ist die Impfsituation in Tirol keineswegs rosig, auch sie ortet ein Chaos bei der aktuellen Impfverteilung. Besonders dass die Hausärzte mit zu wenig Impfstoff versorgt werden, wird von Liste Fritz-Klubobfrau Haselwanter-Schneider kritisiert.
"Platter, Tilg und Co. lassen die niedergelassenen Ärzte am ausgestreckten Arm verhungern, wenn sie ihnen in einer Woche zwei Fläschchen Impfstoff zugestehen und in der anderen Woche ganze drei Fläschchen",
so der Kommentar.
Am Ende zahlen die PatientInnen den Preis für dieses Chaos. Sie stehen auf der Warteliste der Ärzte, bekommen aber keine Impfung.
Dass im Zentralraum deutlich jüngere Menschen in den Impfstraßen geimpft werden und in den Tälern über 60-Jährige immer noch vergeblich auf ihren Impftermin beim Arzt warten, dürfe nicht sein.
Von der Landesregierung wird argumentiert, es hätte diese Woche nur Impfdosen für Zweitimpfungen gegeben. Dies definiert Haselwanter-Schneider schlichtweg als "Unwahrheit".
"Damit wollten die Verantwortlichen nur die zu Recht grantigen niedergelassenen Ärzte besänftigen. Die neu aufgesperrten Impfstraßen sind zum Start jedenfalls auch mit Erstimpfungen versorgt worden!“
Zudem fehle es in Tirol immer noch an einer funktionierenden Datenbank, die einen reibungslosen Ablauf garantiert, ergänzt die Liste Fritz-Klubobfrau.
FPÖ ebenfalls für Impfung beim Arzt
Auch aus den Reihen der FPÖ folgt Kritik zur aktuellen Impfsituation. Der Tiroler FPÖ-Landesparteiobmann Abwerzger spricht sich für eine Impfung beim Arzt statt in der Impfstraße aus. Damit pflichtet er der Ärzteschaftin ihrer Kritik an der Impfpolitik des Landes bei.
„DieLogistik von Impfstraßen ist sehr teuer, da ist der Besuch beim Hausarzt für den
Steuerzahler um vieles billiger“,
so eines der Argumente Abwerzgers.
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