Wolf
Raggl kritisiert Gewesslers Wolf-Strategie
Kritik an der österreichischen Umweltministerin Gewessler übte kürzlich Bauernbunddirektor Raggl. Die Grünen-Politikerin könne sich ein Beispiel am deutschen Parteikollegen Özedemir nehmen, so Raggl.
TIROL. Warum der Tiroler Bauernbunddirektor Raggl plötzlich zu den Nachbarländern schaut und deren Ansichten lobt? Grund war wohl die kürzlich veranstaltete Hauptalmbegehung am Sudelfeld in Bayern. Mit dabei: CSU-Chef Söder und die bayerische Landwirtschaftsministerin Kaniber (CSU). Bei der Begehung indirekt dabei war auch der Wolf. Für dessen rasche Entnahme sich beide CSU-PolitikerInnen aussprachen.
"Ganze Rudel entnehmen"
Doch weitaus mehr beeindruckt, haben Raggl wohl die Aussagen des deutschen Grünen Politikers Özedemir. Dieser scheint Gewessler "in Sachen Wolf um einiges voraus zu sein". Özedemir gab nämlich ein klares Bekenntnis zur Almwirtschaft "ohne Wenn und Aber" ab.
In Sachen Wolfsabschüsse betonte er, dass man von Seiten des Bundes alles zugelassen habe „was nach EU-Recht möglich ist“. Das sehe auch vor, dass man „ganze Rudel entnehmen“ könne.
Laut Raggl wäre der Wolf schon längst keine vom Aussterben bedrohte Tierart mehr. Europäische WissenschaftlerInnen und WildtierforscherInnen würden gar mit über 30.000 Exemplaren rechnen, die sich jährlich um 30 Prozent vermehren.
Argumente für die Bejagung des Wolfs findet Raggl gar in Aussagen der EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen:
„ … wenn in bestimmten Regionen eine Art nicht mehr gefährdet ist, müssen wir auch anders mit dem Wolf umgehen und ihn beispielsweise bejagen.“
"Ideologisch geprägte Vorgangsweise"
Gewessler setze sich für einen strengen Schutz des Wolfes ein, würde dieses Handeln aber nicht "ordentlich inhaltlich begründen können", so die Kritik Raggls. Sie müsse als Ministerin im Interesse Österreichs handeln. Jetzt würde sie lediglich eine "rein ideologisch geprägte Vorgangsweise" an den Tag legen.
Die Kritik an Tirol und den anderen Ländern, die die Abschussverordnungen ausüben, dass der derzeitige Verordnungsweg nicht zielführend sei, definiert Raggl als "fadenscheinig".
„Die Abschüsse von Problemtieren in Kärnten, Tirol und Salzburg haben nachweislich die Risszahlen massiv verringert – also wird durch die Abschussverordnungen das Ziel klar erreicht – weniger Risse und der Schutz der Jahrhunderte alten Tradition der alpinen Weidewirtschaft.“
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