Causa-Ischgl
Regierungsreaktion ungenügend – Kritik der SPÖ und FPÖ

Eine umgehende Umsetzung der Empfehlungen der ExpertInnen wurde in der Landesregierung beschlossen. Kritik gibt es aus den Reihen der SPÖ und FPÖ. | Foto: Othmar Kolp
  • Eine umgehende Umsetzung der Empfehlungen der ExpertInnen wurde in der Landesregierung beschlossen. Kritik gibt es aus den Reihen der SPÖ und FPÖ.
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TIROL. Anfang der Woche wurde der Bericht der unabhängigen ExpertInnenkommission zu den Vorfällen aus dem Frühjahr in Ischgl präsentiert. Dabei wurde deutlich: es wurden eindeutig Fehler seitens der Landesregierung gemacht. Nun äußerte sich die Landesregierung zu den Ergebnissen. VP-Wolf sieht vor allem die Vorteile im Bericht, die SPÖ und FPÖ vermissen Rücktritte in den Reihen der Zuständigen. 

Thema bei der Regierungssitzung

Man beschäftigte sich intensiv mit den Ergebnissen des Berichts in der Regierungssitzung, hieß es in der Presseaussendung der Landesregierung. Gemeinsam wurde eine umgehende Umsetzung der Empfehlungen der ExpertInnen beschlossen. 
Unter anderem wird vorgesehen, dass es künftig neben einem Tiroler Krisen- und Katastrophenmanagementzentrum auch eine Gesundheitsdirektion geben wird. Dies ist die Folge der Kritik, dass man mit dem Krisen- und Katastrophenmanagementzentrum eher auf eine Naturkatastrophe und wenig auf eine Pandemie eingestellt sei. 
Dass man sich zu den Fehlern bekennt und aus dem Bericht lernen will, sollen die Aussagen des Tiroler VP-Klubobmann Jakob Wolf deutlich machen:

„Wir wollten keinen Wohlfühlbericht, sondern eine schonungslose Analyse darüber, was im Frühjahr gut gelaufen ist und wo es Verbesserungsbedarf gibt, wo die Stärken lagen und wo es eventuell auch Schwächen gegeben hat.“

Immerhin sei der Bericht eine "hervorragende fachliche Grundlage", um das Krisenmanagement des Landes effizienter zu gestalten. 

SPÖ von Reaktion des Landes nicht überzeugt

Die Gründung einer zusätzlichen Gesundheitsdirektion reicht als Reaktion auf den Bericht der ExpertInnenkommission in den Augen der SPÖ Tirol nicht aus. Die Verantwortlichen, die die Fehlentscheidungen getroffen haben, würden immer noch im Amt sitzen, so Landesparteivorsitzender Dornauer kritisch. Damit zielt man bei den Sozialdemokraten vor allem auf den Verbleib von Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg ab, der sich in ihren Augen "unrechtmäßig und ungerechtfertigt aus der Verantwortung gestohlen hat".
Ebenso auf der "Abschussliste" Dornauers steht Landessanitätsdirektor Franz Katzgraber, auf den massive Fehleinschätzungen im Umgang mit der Pandemie zurückzuführen seien.

„Und auch Florian Kurzthaler, vor Jahren per unappetitlichem ÖVP-Postenschacher an die Spitze der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit gehievt, muss gehen."

Ebenso Kritik seitens FPÖ

Es wäre ein "Skandalauftritt" so der Tiroler FPÖ-Landesparteiobmann Abwerzger zur Pressekonferenz der Landesregierung, in der die Maßnahmen vorgestellt wurden, die man nach Präsentation des ExpertInnenberichts zur Causa-Ischgl umsetzen wolle. In den Augen Abwerzgers stellt sich LH Platter als Person dar, die "für nichts verantwortlich gewesen" ist, was die Vorgänge zum Corona-Management in Tirol betrifft. 
Die Gründung der Gesundheitsdirektion sieht der FPÖ-Landesparteiobmann ebenso kritisch:

„Platter hätte zumindest die Tinte des Berichtes trocknen lassen sollen,bevor er als selbsternannter Landesfürst wieder Aufträge und Gelder verteilt."

Ebenso vermisst man bei der FPÖ Tirol weitere Konsequenzen, die sich aus der Präsentation des Berichts ergeben hätten können. Wie zum Beispiel der Rücktritt des LR Tilg.

„Ein Rücktritt des Pleiten-, Pech- und Pannen ÖVP-Gesundheitslandesrat DIBernhard Tilg ist überfällig.“

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