Landespolitik Neuigkeiten
Streit um Wölfe; Lebensmittelverschwendung und Bierpreiserhöhung
BM Gewessler fordert weiterhin strengen Schutz des Wolfes und sorgt bei ÖVP und Bauernbund für Kopfschütteln. Ein Rechnungshof-Bericht zeigt Handlungsbedarf bei Thema Lebensmittelverschwendung. Die seit heute gültige Bierpreiserhöhung der Braun Union wird als "massiver Preisanschlag auf heimische Gastronomen und Gäste" bezeichnet.
TIROL. Kopfschüttelnd nimmt VP Klubobmann Jakob Wolf den Vorstoß einiger EU UmweltministerInnen zur Kenntnis: „Die EU muss den Schutzstatus des Wolfs dringend senken, und an die heutigen Lebensrealitäten anpassen. Bei uns in Tirol sind effektive Herdenschutzmaßnahmen großteils nicht möglich, zum Schutz der Weidetiere und der heimischen Almwirtschaft bleibt deshalb lediglich die Entnahme von Schad- und Problemwölfen. Ich bin froh, dass es hier im Februarlandtag eine breite Einigkeit gibt, und wir Problemtiere in Zukunft rasch und unbürokratisch entnehmen können.“
Umweltministerin Leonore Gewessler hast sich gemeinsam mit 11 EU-Amtskollegen in einem Schreiben an die EU-Kommission für den weiterhin strengen Schutz des Wolfes stark gemacht. Darin kritisieren sie die Resolution des EU-Parlaments vom November 2022, wonach der Schutzstatus des Wolfes nach Jahrzehnten eingehend geprüft werden soll, scharf.
„Für uns ist diese Vorgehensweise der Umweltministerin absolut inakzeptabel und ein Anschlag auf die jahrelange harte Arbeit im Kampf gegen den Wolf. Der Wolf bedroht die heimische Almwirtschaft, die ein nicht wegzudenkendes Kulturgut im alpinen Raum darstellt. Darüber hinaus ist das Tierleid, das durch die Übergriffe von Problemwölfen verursacht wird, an Grausamkeit kaum zu übertreffen“, erklärt Bauernbunddirektor Peter Raggl in seiner Stellungnahme.
Verordnung soll Wolfsabschuss ermöglichen, BezirksBlätter Beitrag
Antrag im Landtag
Abschließend vertraut Raggl auf die Beschlussfassung des Tiroler Landtages:
„Hier haben wir es endlich geschafft, auch Abgeordnete anderer Parteien davon zu überzeugen, dass es in Tirol die gezielte Entnahme von Problem- und Risikowölfen braucht. In der kommenden Sitzung dürfte es zu einer Änderung des Jagdgesetzes kommen und damit haben wir auf den kommenden Almsommer hin, eine brauchbare Möglichkeit Schadwölfe schnell und gezielt zu entnehmen.“
Rechnungshof-Bericht
Rund 790.790 Tonnen an vermeidbaren Essensabfällen landen jedes Jahr im Müll. Das erhob der Rechnungshof in einem Bericht. NR Herman Gahr kritisierte in seiner Rede im Nationalrat vor allem diese unnötige Verschwendung.
„Die meisten Essensabfälle werden in privaten Haushalten verursacht, mit rund 206.990 Tonnen. In der Außer-Haus-Verpflegung landen 175.000 Tonnen vermeidbare Lebensmittelabfälle im Müll. Der Handel verursache mit 120.000 Tonnen die geringste Menge. Diese Mengen sind enorm und müssen drastisch reduziert werden.
Lebensmittel sind kostbar und wir können sie nicht einfach achtlos in den Müll werfen, obwohl sie noch genusstauglich sind. Da muss jeder bei sich selbst anfangen und das eigenen Kaufverhalten überdenken. Gezieltes Einkaufen und bedacht kann hier viel Geld sparen.“
Bierpreiserhöhung
Bereits im Jänner wurde eine Erhöhung der Bierpreis bekannt. Gestiegene Rohstoff- und Energiepreise machen die höheren Preise notwendig, begründet die Brau Union als das größte österreichische Brauereiunternehmen ihre Preiserhöhung. "Mit heutigem Tag erfolgt ein massiver Preisanschlag auf heimische Gastronomen und Gäste. Die Brauereiindustrie erlaubt sich eine saftige Erhöhung des Preises auf Bier um 9,4 Prozent. Schon wieder! Die letzte Preiserhöhung fand erst im Herbst 2022 statt", erklärt dazu die Freiheitliche Wirtschaft Tirol in einer Aussendung. "Völlig konträr dazu die Situation im Handel. Wahre Rabattschlachten mit Bierkistenaktionen lassen", laut Freiheitlicher Wirtschaft Tirol "nur einen Schluss zu. Derartige Lockaktionen, akkordiert zwischen Brauereien und Handel, werden durch die neuerliche Preiserhöhung für die Gastronomie querfinanziert." Michael Andergassen, Gastrosprecher der FW-Tirol abschließend:
"Ein ernstgemeinter Kampf der Brauereiindustrie und der WKO gegen das Wirtshaussterben sieht anders aus. Die Freiheitliche Wirtschaft Tirol kündigt daher Initiativen in der Wirtschaftskammer an, um diese daran zu erinnern, dass auch kleine Mitglieder und deren Interessen zu vertreten sind."
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