Equal Pension Day
Tiroler haben 1.000€ mehr Pension als Tirolerinnen

 In Tirol erhalten Frauen um 44,1% weniger Pension als Männer. | Foto: Pixabay/anaterate (Symbolbild)
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Der 23. Juli ist in Tirol der Equal Pension Day. Der Equal Pension Day markiert jährlich jenen Tag, an dem Männer bereits so viel Pension bezogen haben, wie Frauen erst bis zum Jahresende erhalten werden. In Tirol erhalten Frauen um 44,1% weniger Pension als Männer.

TIROL. Besonders Frauen sind von Altersarmut betroffen, das verdeutlichen einmal mehr die Zahlen des Equal Pension Day, der dieses Jahr in Tirol auf den 23. Juli fällt. 

"Tirolerinnen bekommen nur rund 44% der Pension von Tirolern. Frauen müssen somit in der Pension mit fast 1000 Euro weniger auskommen als Männer. Dass sich das für viele nicht ausgeht, liegt auf der Hand.“,

kritisiert SPÖ-Landesfrauenvorsitzende NRin Selma Yildirim.

SPÖ-NR Selma Yildirim macht sich für mehr Gleichberechtigung in Sachen Pension stark.  | Foto: Hitthaler
  • SPÖ-NR Selma Yildirim macht sich für mehr Gleichberechtigung in Sachen Pension stark.
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Frauen erhalten fast 1.000 Euro weniger Pension

Am 23. Juli haben Männer in Tirol bereits jene Höhe an Pension bekommen, wie Frauen bis zum Jahresende. Während Frauen durchschnittlich 1178,- Euro Pension beziehen sind es bei Männern 2106,- Euro.

„Frauen arbeiten Studien zufolge zwar mehr als Männer, sie leisten aber das Gros an unbezahlter Arbeit und bekommen für Lohnarbeit weniger Geld. Berufsunterbrechungen durch Betreuungspflichten und oft unfreiwillige Teilzeitarbeit kommen dazu“,

zählt Yildirim auf.

Die SPÖ-Frauen stellen das Thema Altersarmut bei Frauen seit Jahren in den Fokus. Durch die Teuerung hat sich das Problem weiter zugespitzt. Sie fordern ein Paket an Maßnahmen, das für mehr Gerechtigkeit sorgt. 

"Wer sein Leben lang gearbeitet hat, soll auch in der Pension davon leben können. Das ist der Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben“,

so Yildirim.

Auch Männer werden in die Pflicht genommen

Es sind auch die Männer in der Pflicht, diese Lebensrealitäten zu verändern. Arbeit müsse daher besser verteilt werden, sowohl die bezahlte, als auch die unbezahlte. Nur 2 von 100 Männern würde länger als drei Monate in Karenz gehen, 1 von 100 länger als 6 Monate. Bei 8 von 10 Paaren geht der Mann überhaupt nicht in Karenz.
Es bräuchte mehr Anreize, damit Männer in Karenz gehen (können). Dabei wäre eine verkürzte Vollzeit und eine vier-Tage-Woche wichtige Voraussetzungen für mehr Gleichstellung, so Yildirim. 

Die Forderungen für Gleichstellung der SPÖ-Frauen zusammengefasst:

  • Lohngesetz mit Strafen bei Unterbezahlung
  • Maximale Einkommenstransparenz in allen Berufsbranchen um Ungleichbehandlung aufzuzeigen und die Lohnschere zu schließen
  • Rechtsanspruch auf ganzjährige, ganztägige und gratis Kinderbetreuung ab dem 1. Lebensjahr
  • Verpflichtende Väterkarenz, Halbe-Halbe bei der Familienarbeit
  • Arbeitszeitverkürzung für eine faire Aufteilung der unbezahlten Arbeit
  • Arbeitsmarktschwerpunkt für Frauen über 50 Jahre
  • Keine Kürzungen beim AMS

Landeskampagne "Sorgende Männer"

Mit der Kampagne „Sorgende Männer“ startete das Land Tirol im Sommer 2023 eine breit angelegte Offensive, um traditionelle Rollenklischees aufzubrechen und für die partnerschaftliche Aufteilung bei Kinderbetreuung und häuslicher Pflege zu sensibilisieren. Damit soll geschlechtsspezifischen Einkommensunterschieden frühzeitig entgegengewirkt werden. Die Sensibilisierungs-Kampagne zeigt verschiedene Modelle der Freistellung für Männer auf – beispielsweise die Väterkarenz, die Elternteilzeit oder der „Papamonat“ sowie die Pflegekarenz und die Pflegeteilzeit. So sollen Männer mehr ins Familienleben eingebunden und Sorgearbeit gerechter verteilt werden.

„Mit der Kampagne wollen wir auf eine partnerschaftliche Aufteilung von familiären Aufgaben aufmerksam machen. Diese schafft Chancengleichheit, bessere Karrierechancen für Frauen und senken infolgedessen das Risiko für Frauen, von Altersarmut betroffen zu sein“,

hebt LRin Pawlata hervor.

Bei der Elternkarenz steht es den Eltern frei, wer in Karenz geht und wie diese aufgeteilt wird. | Foto: © Land Tirol/Shutterstock
  • Bei der Elternkarenz steht es den Eltern frei, wer in Karenz geht und wie diese aufgeteilt wird.
  • Foto: © Land Tirol/Shutterstock
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Mehr Informationen zur Kampagne „Sorgende Männer“ finden sich unter www.tirol.gv.at/richtigemaenner.

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