Keine Zelte
Unterbringung von Flüchtlingen in festen Unterkünften

Das Land Tirol will Geflüchteten feste Unterkünfte zur Verfügung stellen. Die Unterbringung ist in Vorbereitung. Die Bevölkerung soll transparent informiert werden. | Foto: pixabay/Antranias
  • Das Land Tirol will Geflüchteten feste Unterkünfte zur Verfügung stellen. Die Unterbringung ist in Vorbereitung. Die Bevölkerung soll transparent informiert werden.
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Das Land Tirol will Geflüchteten feste Unterkünfte zur Verfügung stellen. Die Unterbringung ist in Vorbereitung. Die Bevölkerung soll transparent informiert werden.

TIROL. Die Flüchtlingsunterkünfte des Bundes sind inzwischen voll beziehungsweise überbelegt. Gleichzeitig schickt der Bund weitere Asylwerber nach Tirol. Aus diesem Grund werden nun vom Land Tirol gemeinsam mit der Stadt Innsbruck, der Stadt Kufstein und der Stadt Schwaz Schritte unternommen, um zahlreiche Flüchtlinge vor der Obdachlosigkeit zu bewahren.

Wohncontainer zur Flüchtlingsunterbringung

Für die Flüchtlingsunterbringung sollen Wohncontainer bereitgestellt werden. Der Standort in Innsbruck ist in der Nähe des Kreisverkehrs in Hötting West an der Kranebitter Alle, westlich vom Campus Technik der Uni Innsbruck. Der Wohncontainer in Kufstein kommt in die Münchner Straße. In diesen Wohncontainern können bis zu 100 Personen in Innsbruck und bis zu 150 Personen in Kufstein untergebracht werden. In Schwaz, am ehemaligen AMS-Gebäude in der Swarovskistraße ist eine Unterkunft für rund 90 Personen geplant. Die ersten 30 Personen können hier bereits in der kommenden Woche einziehen. Hier sind weitere Instandhaltungsarbeiten notwendig.

Mit den Vorbereitungsarbeiten wird in den kommenden Tagen begonnen, die Container folgen dann in den kommenden Wochen.

Betreuungs- und Sicherheitskonzept wird ausgearbeitet

Die Exekutive und die Tiroler Sozialen Dienste (TSD) arbeiten ein Konzept für ein sicheres, zeitlich begrenztes Zusammenleben in den Unterkünften und mit der umliegenden Bevölkerung aus. Weiters soll die Bevölkerung vorab informiert werden, um so die größtmögliche Transparenz und Aufklärung zu erreichen.

„Wir arbeiten jeden Tag daran, dass wir eine adäquate, solide und unaufgeregte Flüchtlingsunterbringung in Tirol sicherstellen können, immer im Einklang mit den Tirolerinnen und Tirolern." (LHStv Georg Dornauer)

Gleichzeitig weist Georg darauf hin, dass die Soldarität der Tirolerinnen und Tiroler nicht überstrapaziert werden dürfe. Menschen, die sich nur aus wirtschaftlichen Gründen auf die Reise machen würden, müsse man deutlich sagen, das sie hier in Österreich keine realistische Chance auf einen legalen Aufenthaltstitel hätten.

Stimmen der Bürgermeister zur Flüchtlingsunterbringung

  • Georg Willi (Bürgermeister Innsbruck/Grüne): „Für mich ist, wie vielen Bewohnerinnen und Bewohnern Innsbrucks, ein menschlicher Umgang mit geflüchteten Menschen ein selbstverständlicher Teil unserer humanitären Verantwortung. Daher unterstützt die Stadt die Bemühungen des Landes, eine gute Betreuung für Geflüchtete anzubieten, die aktuelle Unterbringung darf aber nur eine temporäre sein. Die Stadt Innsbruck wird in Zusammenarbeit mit dem Land Tirol intensiv daran arbeiten, eine dauerhafte Lösung zu finden.“
  • Victoria Weber (Bürgermeisterin Schwaz/Team Zukunft): „In Tirol darf es nicht sein, dass wir Menschen in Zelten unterbringen. Das Gebäude der Bundesimmobiliengesellschaft in der Swarovskistraße in Schwaz wurde bereits im Jahr 2015 von bis zu 120 Personen genutzt. Dieses Mal legen wir ein Augenmerk darauf, dass die Unterbringung qualitätsvoll erfolgt und haben uns daher gemeinsam mit dem Land für eine Höchstgrenze von 90 Personen in diesem Gebäude geeinigt. Wichtig ist, dass wir einen guten Betreuungsschlüssel erwirken, das Sicherheitskonzept lückenlos umgesetzt wird und dass wir Deutschkurse direkt vor Ort durchführen.“
  • Martin Krumschnabel (Bürgermeister Kufstein/Die Parteifreien): „Es ist für mich nicht vorstellbar, dass Menschen auf der Flucht in Tirol ohne Unterkunft sein sollen. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, das gerade in so schwierigen Situationen Land und Gemeinden gut zusammenarbeiten. Kufstein leistet wie immer seinen Beitrag, andere Gemeinden sollten auch überlegen, was sie in dieser Situation beitragen können.“

Verstärkte Präsenz durch die Polizei

Elmar Rizzoli, Stabsleiter der Taskforce Migration des Landes, betont, dass die Polizei verstärkt präsent sein werde, um so für ein hohes Maß an Sicherheit, sowohl für die geflüchteten Menschen als auch für die heimische Bevölkerung zu sorgen. Das von Exekutive und TSD ausgearbeitete Betreuungs- und Sicherheitskonzept beinhaltet unter anderem, dass dass die Polizei vermehrt Streifentätigkeit im Bereich der Unterkünfte durchführt. Weiters soll es einen Sicherheitsdienst vor Ort geben, der 24 Stunden zur Verfügung steht und eng mit der Polizei kooperiert.

Informationen für ansässige Bevölkerung

Noch vor der Umsetzung der geplanten Unterkünfte sollen die Anrainerinnen und Anrainer transparent informiert werden. Diese umfassende Informations- und Aufklärungsinitiative ist derzeit noch in Vorbereitung. Diese enthält unter anderem eine Postwurfsendung sowie eine telefonische Hotline und digitale Kontaktmöglichkeit für Fragen, Anregungen oder Erfahrungen, die Bürgerinnen und Bürger melden möchten.

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