ÖGB Tirol
27. April ist Girls Day – ÖGB fordert weitere Initiativen

Zwar studieren mehr Frauen denn je, doch in Führungspositionen sind sie nach wie vor unterrepräsentiert. Der Girls Day soll Mädchen die MINT-Bereiche näher bringen. | Foto: unsplash/National Cancer Institute (Symbolbild)
2Bilder
  • Zwar studieren mehr Frauen denn je, doch in Führungspositionen sind sie nach wie vor unterrepräsentiert. Der Girls Day soll Mädchen die MINT-Bereiche näher bringen.
  • Foto: unsplash/National Cancer Institute (Symbolbild)
  • hochgeladen von Lucia Königer

Am 27. April wird in Tirol der Girls Day begangen. An diesem Tag können Mädchen Einblicke in technische Berufe erlangen und sollen in weiterer Folge die dort nach wie vor vorherrschende Männerdomäne brechen.

TIROL. Begrüßt wird das Konzept des Girls Day unter anderem von den ÖGB Frauen Tirol. Sie fordern unterdessen weitere Initiativen, um Frauen für MINT-Berufe zu interessieren und auch dort zu halten.

Frauen in Führungspositionen immer noch unterrepräsentiert

Zwar studieren mehr Frauen denn je, doch in Führungspositionen sind sie nach wie vor unterrepräsentiert. Vor allem im tendenziell eher gut bezahlten MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) ist nur ein Viertel der hochqualifizierten Wissenschafts- und Technikjobs hierzulande von Frauen besetzt.

Anlässlich des Girls‘ Day appelliert Tirols ÖGB-Landesfrauenvorsitzende Sonja Föger-Kalchschmied, endlich die Voraussetzungen für echte Gleichberechtigung zu schaffen und veraltete Rollenbilder aufzubrechen:

„Die Berufswahl ist wesentlich für das gesamte Leben, da sie unweigerlich die Einkommenssituation mitbestimmt. Umso wichtiger ist es, jungen Frauen alle ihnen offenstehenden Wege aufzuzeigen.“

Aktuell entscheiden sich junge Frauen bei der Wahl ihres Lehrberufs vor allem für den Einzelhandel, die Ausbildung zur Bürokauffrau und zur Friseurin. Während in diesen Branchen die Einkommen eher niedrig sind, liegen sie beispielsweise in MINT-Berufen deutlich höher.

Warum entscheiden sich Frauen gegen ein Beruf im MINT-Bereich?

Um diese Frage zu beantworten, muss man mehrere Faktoren einberechnen. Sei es die zu geringe Förderung, die schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder das stets vorherrschende Rollenbild. 
Tatsache wäre laut ÖGB auf jeden Fall, dass es eine stärkere Förderung von Mädchen und Frauen auf allen Ausbildungsebenen im MINT-Bereich geben sollte. Am besten schon beginnenden in elementarpädagogischen Einrichtungen bis hin zur Universität. Darüber hinaus müssten die Jobchancen für Frauen verbessert werden.

"Das erreichen wir mit der gezielten Aufnahme von weiblichen Lehrlingen, der Anstellung weiblicher Fach- und Führungskräfte bis hin zu familienfreundlichen Arbeitszeitmodellen. Das wären wichtige Schritte, damit Frauen in Zukunft stärker in Forschung und Entwicklung im Digitalisierungsbereich mitgestalten“,

zeigt Föger-Kalchschmied mögliche Lösungsansätze auf.

 ÖGB-Landesfrauenvorsitzende Sonja Föger-Kalchschmied | Foto: © ÖGB Tirol/Halbwirth
  • ÖGB-Landesfrauenvorsitzende Sonja Föger-Kalchschmied
  • Foto: © ÖGB Tirol/Halbwirth
  • hochgeladen von Lucia Königer

Handlungsspielraum auf betrieblicher Ebene

Auch auf betrieblicher Ebene besteht für Föger-Kalchschmied Handlungsspielraum:

„Gleichberechtigte Einbindung von allen Beschäftigtengruppen in technologische Veränderungen bzw. Neuerungen im Betrieb würde Frauen entscheidende Mitgestaltungsmöglichkeiten eröffnen. Besonderes Augenmerk soll dabei auf Mitarbeiter:innengruppen gelegt werden, die bisher wenig in betriebliche Veränderungsprozesse eingebunden sind. “

Der ÖGB will die Anerkennung und das Bewusstsein für die Fähigkeiten von Mädchen und jungen Frauen in MINT-Berufen und handwerklichen Tätigkeiten aufseiten der Unternehmen und Bildungseinrichtungen stärken. Junge Frauen brauche auch Vorbilder. Umso besser, wenn es sich mehr Frauen Führungspositionen zutrauen oder bei ihrer Berufswahl auf die MINT-Bereich zugreifen.

"Mit guten Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, starker Signalwirkung in Form von Vorbildern und Instrumenten, um strukturelle Benachteiligung aufbrechen zu können, schaffen wir echte Gleichberechtigung!“,

ist Föger-Kalchschmied zuversichtlich.
Initiativen wie der Girls Day wären genau der richtige Ansatz. Trotzdem brauche es ein ganzes Bündel an Maßnahmen, um die verkrusteten Rollenbilder nachhaltig aufzubrechen. 

Ein weiterer Ansatz wäre natürlich auch die Arbeitsbereich, die aktuell schlechter bezahlt werden, wie die Pflegebranche und den Dienstleistungssektor aufzuwerten. Besonders in Sachen Einkommen müsse sich was tun.

Ähnliche Beiträge zum Thema auf MeinBezirk.at:

402 Mädchen nahmen am Girls Day 2021 teil
Aktionstag mit 700 Schülerinnen

Mehr News aus Tirol: Nachrichten Tirol

Zwar studieren mehr Frauen denn je, doch in Führungspositionen sind sie nach wie vor unterrepräsentiert. Der Girls Day soll Mädchen die MINT-Bereiche näher bringen. | Foto: unsplash/National Cancer Institute (Symbolbild)
 ÖGB-Landesfrauenvorsitzende Sonja Föger-Kalchschmied | Foto: © ÖGB Tirol/Halbwirth
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.