Karriere mit Lehre
Aufwertung der Lehre für Wirtschaftskammer bedeutend

Die Wirtschaftskammer Tirol (WK) fordert die Etablierung einer gesetzlich verankerten „Höheren dualen Berufsausbildung" mit anerkannten Formalabschlüssen. | Foto: pixabay/mlinderer (Symbolfoto)
  • Die Wirtschaftskammer Tirol (WK) fordert die Etablierung einer gesetzlich verankerten „Höheren dualen Berufsausbildung" mit anerkannten Formalabschlüssen.
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Das Land will in Kooperation mit der Wirtschaftskammer (WK) Tirol, durch eine Wirtschafts- und Innovationsstrategie, Tirol für die kommenden Jahre zukunftsfit machen.

TIROL. Am Ende eines aufwendigen Prozesses wurden von der Politik mit den Schwerpunkten „Wirtschaftsstandort", „Fachkräfte und berufliche Qualifizierung", „Wissenschaft, Forschung und Innovation", „Digitalisierung" sowie „Nachhaltigkeit und Ökologisierung" fünf zentrale Handlungsfelder für Tirol definiert.

Duale Ausbildung stärken

Ein besonderes Anliegen ist der Wirtschaftskammer eine stärkere Betonung der Lehrausbildung seitens des Landes. Diese wird zwar als wichtige Qualifizierungsmöglichkeit in der Wirtschafts- und Innovationsstrategie mehrfach genannt, aber detaillierte Maßnahmen stehen noch aus. Für die Weiterentwicklung des Standortes Tirol ist es aus Sicht der Wirtschaftskammer unerlässlich, dass die Lehre im Bereich Fachkräfte und berufliche Qualifizierung eine zentrale Rolle einnimmt.

„Wir erwarten von der Landespolitik spürbare Maßnahmen zur weiteren Aufwertung der Lehre im Zuge der gerade in Ausarbeitung befindlichen Arbeitsmarktstrategie",

erklärt der Tiroler Wirtschaftskammerpräsident Christoph Walser.
Und der Lehrlingsbeauftragte der WK-Tirol, David Narr unterstreicht:

„Die Lösung des Arbeitskräftemangels ohne eine Attraktivierung und Weiterentwicklung der Lehrausbildung ist nicht möglich."

Was ist konkret zu tun?

David Narr betont ebenso, dass etablierte Projekte wie das Prädikat „Ausgezeichneter Tiroler Lehrbetrieb" sowie das Tiroler Ausbildungsforum wesentliche Eckpfeiler für die Stärkung der dualen Ausbildung seien und daher noch weiter gestärkt werden müssten. Darüber hinaus ist der Lehrlingsbeauftragte der WK Tirol der Meinung, dass flächendeckende Beratung und Information über entsprechende Qualitätsinstrumente, wie eine verstärkte Investition in die Verbesserung der Kompetenzen der Lehrkörper an den Tiroler Fachberufsschulen wesentlich wären. Außerdem müsse ein weiterer Schwerpunkt auf den zweiten Bildungsweg gelegt werden.

WK fordert Gleichstellung von Lehre und Schule

Zur Stärkung des berufspraktischen Bildungsweges fordert die Wirtschaftskammer die Unterstützung des Landes bei der Etablierung einer gesetzlich verankerten „Höheren dualen Berufsausbildung" mit anerkannten Formalabschlüssen. Das Ziel sei die völlige Gleichwertigkeit von schulischen und beruflichen Ausbildungswegen. Dazu würde beispielsweise die Einführung einer höheren Berufsausbildung oder – geeignet für eine rasche Umsetzung – eine Prämie für ausgezeichnete Erfolge bei Meister,- oder Befähigungsprüfungen gehören.

„Darüber hinaus finde ich, dass wir von der Ausbildungsbezeichnung „Lehre" wegkommen müssen. Mögliche Ansätze wären hier DAS (duales Ausbildungsssystem), DFA (duale Fachkräfteausbildung) oder DBAS (duales Berufsausbildungssystem)",

erklärt David Narr.
Für Walser und Narr sind somit im Bereich Lehre zusammenfassend folgende Maßnahmen nötig:

  • Die Lehre seitens des Landes als Qualitätsprodukt positionieren
  • Neue Zielgruppen durch ein differenziertes Angebot ansprechen
  • Den zweiten Bildungsweg forcieren
  • Durchgängigkeit nach oben schaffen – Stichwort „Höhere duale Berufsausbildung"

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