Wirtschaftsbund
Berufe der Öffis als Mangelberufe eingestuft
Ein aktueller Entwurf der Fachkräfte-Verordnung 2024 sieht aktuell vor, dass bundesweit 110 und regional 48 Mangelberufe ausgeschrieben werden. Darunter auch acht Berufe des öffentlichen Verkehrs, was der Tiroler Wirtschaftsbund sehr begrüßt.
TIROL. Autobuslenker, Schulbusfahrer und Berufskraftfahrer sollen im vorliegenden Entwurf der Fachkräfte-Verordnung 2024 als Mangelberufe definiert werden. Dies nimmt der Tiroler Wirtschaftsbund äußerst positiv auf.
"Wer will, dass der Schulbus kommt, muss entsprechende Maßnahmen setzen. Die Ausweitung der Mangelberufsliste ist ein klares Signal in diese Richtung“,
freut sich Rebecca Kirchbaumer, Abgeordnete zum Nationalrat und Spartenobfrau für Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Tirol.
Die Lage ist prekär
Die Lage in Tirol wäre vor allem bei der Personenbeförderung prekär. Auf eine sofort verfügbare offene Stelle als AutobuslenkerIn würden in Tirol mit Stand Ende Oktober lediglich 0,4 arbeitslos vorgemerkte Personen kommen, so Franz Sailer, Fachgruppenobmann der Autobus-, Luftfahrt- und Schifffahrtunternehmungen in der Tiroler Wirtschaftskammer.
"Im Jahresdurchschnitt 2022 kommen wir auf denselben Wert. Ab einem Stellenandrang von weniger als 1,5 geht das AMS von einem Mangel aus.“
Mit der Ausweitung der Mangelberufe würde es einfacher, Fachkräfte aus Drittstaaten zu gewinnen. So könnten auch die regionalen Lücken geschlossen werden, argumentiert Kirchbaumer. Andere Staaten würden diesen Wettbewerbsvorteil schon seit langem für sich nutzen.
Entwurf beinhaltet keine LKW-FahrerInnen
Auch wenn man beim Tiroler Wirtschaftsbund den Entwurf begrüßt, Kritik gibt es trotzdem. Denn warum LKW-FahrerInnen nicht enthalten sind, ist für Kirchbaumer völlig unverständlich. Dabei würden auf eine sofort verfügbare offene Stelle als LKW-FahrerIn kommen in Tirol mit Stand Ende Oktober lediglich 1,3 arbeitslos vorgemerkte Personen.
"Im Jahresdurchschnitt 2022 war der Mangel mit einem Stellenandrang von 0,7 noch deutlich stärker ausgeprägt.“
Die ebenfalls in Begutachtung gegangene Saisonniers-Verordnung für den Tourismus ist für Tirol in dieser Form nicht tragbar. Die Verordnung würde dem aktuellen Bedarf in keiner Weise gerecht werden. Schon jetzt könnten in Tirol 500 Anträge aufgrund des bereits erschöpften Kontingents nicht bedient werden.
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