ÖGB Tirol
Equal Pay Day fällt in Tirol auf 18. Oktober

Der Equal Pay Day ist bekannt als Tag, von dem an Frauen im Vergleich zu Männern das restliche Jahr quasi ohne Bezahlung arbeiten. Dieses Jahr fällt der Equal Pay Day in Tirol auf den 18. Oktober, österreichweit auf den 30. Oktober.  | Foto: Pixabay/Mediamodifier (Symbolbild)
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  • Der Equal Pay Day ist bekannt als Tag, von dem an Frauen im Vergleich zu Männern das restliche Jahr quasi ohne Bezahlung arbeiten. Dieses Jahr fällt der Equal Pay Day in Tirol auf den 18. Oktober, österreichweit auf den 30. Oktober.
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Der Equal Pay Day fällt dieses Jahr in Tirol auf den 18. Oktober und liegt damit einmal mehr unter dem Österreich-Schnitt (österreichweit fällt der Equal Pay Day auf den 30. Oktober). Ein kleiner Fortschritt im Vergleich zum Vorjahr ist zu erkennen, doch dieser würde bald wieder zunichte gemacht, prophezeit ÖGB-Frauenvorsitzende Sonja Föger-Kalchschmied.

TIROL. Der Equal Pay Day ist bekannt als Tag, von dem an Frauen im Vergleich zu Männern das restliche Jahr quasi ohne Bezahlung arbeiten. Dieses Jahr fällt der Equal Pay Day in Tirol auf den 18. Oktober, österreichweit auf den 30. Oktober. Kein gutes Zeichen für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern, so ÖGB-Frauenvorsitzende Sonja Föger-Kalchschmied. Die Gewerkschaften wollen heuer bei den Kollektivvertragsverhandlungen einen Mindestlohn von 2.000 brutto fordern.

„Viele Frauen, die während der Krise gearbeitet haben, waren jene, die ohnehin grundsätzlich mehr verdienen. Männer hingegen haben im Krisenjahr 2021 im Durchschnitt etwas weniger verdient, da viele von Kurzarbeit betroffen waren oder keine Überstunden mehr leisten konnten bzw. mussten. Der kleine Fortschritt ist also nächstes Jahr vermutlich gar nicht mehr spürbar“, ordnet Föger-Kalchschmied die aktuellen Zahlen ein.  | Foto: ÖGB Tirol
  • „Viele Frauen, die während der Krise gearbeitet haben, waren jene, die ohnehin grundsätzlich mehr verdienen. Männer hingegen haben im Krisenjahr 2021 im Durchschnitt etwas weniger verdient, da viele von Kurzarbeit betroffen waren oder keine Überstunden mehr leisten konnten bzw. mussten. Der kleine Fortschritt ist also nächstes Jahr vermutlich gar nicht mehr spürbar“, ordnet Föger-Kalchschmied die aktuellen Zahlen ein.
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Ein Einkommensnachteil von 20,5 %

TirolerInnen haben gegenüber ihren männlichen Kollegen einen Einkommensnachteil von 20,5 %, das sind 10.878 Euro weniger. Statistisch gesehen haben die TirolerInnen, im Vergleich zum Vorjahr, zwar einen Tag wettgemacht, allerdings handelt es sich bei diesem kleinen Erfolg um einen verzerrten Krisen-Effekt.

„Viele Frauen, die während der Krise gearbeitet haben, waren jene, die ohnehin grundsätzlich mehr verdienen. Männer hingegen haben im Krisenjahr 2021 im Durchschnitt etwas weniger verdient, da viele von Kurzarbeit betroffen waren oder keine Überstunden mehr leisten konnten bzw. mussten. Der kleine Fortschritt ist also nächstes Jahr vermutlich gar nicht mehr spürbar“,

ordnet Föger-Kalchschmied die aktuellen Zahlen ein.

Der ÖGB Frauenvorsitzenden stößt vor allem bitter auf, dass der Equal Pay Day nur Frauen und Männer vergleicht, die ganzjährig vollbeschäftigt sind. 

"Alle Frauen, die in Teilzeit arbeiten, durch die Corona-Krise ihre Stunden reduzieren mussten oder ihre Jobs verloren haben, sind in dieser Statistik überhaupt nicht abgebildet."

Altersarmut als Folge

In Folge der niedrigeren Fraueneinkommen fallen Arbeitslosengeld und Pensionen bei Frauen deutlich geringer aus. Damit steigt für Frauen auch das Risiko von Altersarmut. Faire Frauenlöhne und -gehälter wären damit eine Frage der Gerechtigkeit, so der ÖGB Tirol. 

Auch für Tirols ÖGB-Vorsitzenden Philip Wohlgemuth ist Gleichberechtigung das Gebot der Stunde:

„Frauen arbeiten oftmals in Niedriglohnbranchen. Das bedeutet aber nicht, dass wir diese Frauen vergessen! Der diesjährige Equal Pay Day steht im Zeichen der aktuellen Teuerungswelle. Wir fordern daher ein Mindestgehalt bzw. einen Mindestlohn von 2.000 Euro brutto in jedem Kollektivvertrag!“

Für ÖGB-Vorsitzenden Wohlgemuth das Gebot der Stunde: Gleichberechtigung.  | Foto: ÖGB Tirol
  • Für ÖGB-Vorsitzenden Wohlgemuth das Gebot der Stunde: Gleichberechtigung.
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Der ÖGB Tirol fordert zudem mehr Einkommenstransparenz, verbindliche Einkommensberichte auch in kleinen Betrieben, familienfreundliche Arbeitszeitmodelle und mehr Anreize für Väterkarenz. Ein weiteres Thema ist der Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz, dies dürfe kein leeres Wahlversprechen bleiben, so Wohlgemuth. Immerhin bestehe in Tirol auch enormer Aufholbedarf was die Öffnungszeiten der Kindergärten angehe. Das Land ist mit durchschnittlich 38 Schließtagen in Kindergärten trauriges Schlusslicht.

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