Weltfrauentag
Gewerkschaftliche Linke zum Weltfrauentag
Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März, melden sich auch die Gewerkschaftlichen Linken zu Wort. Einmal mehr wird die Doppel- und Dreifachbelastungen von Frauen hervorgehoben und Gleichstellung gefordert.
TIROL. Grundsätzlich entsprang der Internationale Frauentag aus der Arbeiterinnenbewegung im Kampf für bessere Arbeitsbedingungen. Dieser Kampf dauert inzwischen mehr als hundert Jahre an, wie es Evi Kofler, Sprecherin der Gewerkschaftlichen Linken erläutert. Noch immer müssen Frauen oft mit einer Doppel- und Dreifachbelastungen durch Lohnarbeit und Familien-, Hausarbeit und Kindererziehung, sowie der geschlechtsunterschiedlichen Arbeitsentlohnung leben.
"Weder gestern noch heute sind gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit und eine gerechte Verteilung der Reproduktionsarbeit eine Selbstverständlichkeit“,
so Kofler.
Frauen meist in "Niedriglohnbranchen"
Frauen finden laut Kofler ihren Arbeitsplatz oft nur in sogenannten Niedriglohnbranchen. Den Frauen wird die Hauptlast für Kindererziehung und Angehörigenpflege zugeschoben.
Die Politik hätte nicht rechtzeitig für genügend Pflegeausbildungsplätze gesorgt, jetzt müssten ganze Pflegestationen geschlossen werden. Ebenso würde es bei den Kinderbetreuungsplätzen aussehen.
Der ÖGB-Tirol berichtete im September 2022, dass in Tirol nur 39 Prozent aller Kinderbetreuungsplätze den Vereinbarkeitskriterien von Familie und Beruf entsprechen und zur Erreichung der von der EU im Jahr 2002 beschlossenen Barcelona-Ziele noch 900 Plätze für unter 3-jährige Kinder fehlen.
Forderungen der Gewerkschaftlichen Linken
Die Gewerkschaftlichen Linken fordern unter anderem Arbeitszeiten, die zum Leben passen und Frauen wie Männer die gleichen Möglichkeiten eröffnen. Dies könne mit einer 30 Stundenwoche bei vollem Lohn und Personalausgleich möglich sein.
Zudem müsse es eine Umverteilung von Sorgearbeit und Stärkung von Partnerschaftlichkeit, durch bezahlte Freistellung für Väter und zweite Elternteile rund um die Geburt eines Kindes geben. Ebenso eine gesetzliche Verpflichtung zur Teilung der Elternkarenz für beide Elternteile, sowie flächendeckende und bedarfsgerechte Betreuungsangebote für Kinder und Pflegebedürftige.
Die Linke fordert auch existenzsichernde Einkommen durch die Aufwertung der Berufe in frauendominerten Branchen mit einem gesetzlichen, steuerfreien und indexgesicherten Mindestlohn von 2.400 Euro.
Letztendlich müsse es eine Schließung der Lohnlücke geben. Das könne durch die Pflicht für Betriebe und Verwaltungen, ihre Entgeltpraxis regelmäßig zu überprüfen, sowie ein externes Prüfrecht für die gesetzliche Interessensvertretung Arbeiterkammer geschehen.
Auch ein sogenannter Gleichstellungscheck für alle politischen Vorhaben wird gefordert. Damit sollen sie den unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten von Frauen und Männern gerecht werden und die Gleichstellung vorantreiben.
Mehr zu Frauen im Fokus auf unserer Themenseite HIER
Mehr News aus Tirol: Nachrichten Tirol
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.