Tourismus
Image-Krise verstärkt durch Corona-Kündigungen
TIROL. In den Augen des Landessekretärs für den Bereich Tourismus der Gewerkschaft vida, Emanuel Straka, besteht in der Tourismusbranche noch großer Aufholbedarf, wie man mit den Beschäftigten umgeht. Das schlechte Image des Tourismus, das durch die Coronakrise noch verstärkt wurde, könne nur mit Kontinuität überwunden werden.
Image-Krise durch Corona-Krise
Wie Straka erläutert, kamen viele Beschäftigte aus der Tourismusbranche zu den Beratungsgesprächen der Gewerkschaft vida. Sie zeigten sich enttäuscht von ihren Arbeitgebern, für die sie teilweise schon lang gearbeitet haben und nun von einen Tag auf den anderen vor die Tür gesetzt wurden. Bei vielen führt diese Enttäuschung so weit, dass sie nicht mehr in die Tourismusbranche zurück möchten.
"Niemand hat Schuld an der Corona-Krise, aber die Image-Krise ist hausgemacht!“,
so Straka.
"Desaströses Handeln" bei manchen Betrieben
Selbstverständlich gäbe es auch Betriebe, die in der Krise verantwortungsbewusst gegenüber ihren Arbeitnehmern gehandelt haben, jedoch leidet deren Ruf auch unter dem "desaströsen Handeln der vielen schwarzen Schafe". Die vielen Kündigungen spiegeln sich auch in den Arbeitsmarktdaten aus Tirol wider: Mit 46,4% verzeichnet Tirol den mit großem Abstand höchsten Rückgang an Beschäftigten im Tourismus, in keinem anderen Bundesland wurde so enorm auf Kündigungen gesetzt.
In Strakas Augen bedarf es klare Verbesserungen im Bereich der Bezahlung wie auch verbesserte Rahmenbedingungen. Mit letzteren spielt der Gewerkschafter unter anderem auf familienfreundlichere Arbeitszeiten, altersgerechte Arbeitsplätze und eine Aus- und Weiterbildung mit Aufstiegsmöglichkeiten für Fachpersonal an.
"Der Tourismus braucht stabilere Arbeitsverhältnisse und mehr Kontinuität, um nicht noch mehr zur Fluchtbranche zu werden."
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