Wirtschaft
Konjunkturaufschwung endet – Die aktuelle Lage der Betriebe

Der Geschäftsklimaindex, also der Mittelwert der Einschätzung zur aktuellen Geschäftslage und der in sechs Monaten erwarteten, zeigt eine starke Senkung. | Foto: Industriellenvereinigung
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  • Der Geschäftsklimaindex, also der Mittelwert der Einschätzung zur aktuellen Geschäftslage und der in sechs Monaten erwarteten, zeigt eine starke Senkung.
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Laut der Industriellenvereinigungs-Erhebung zum 1. Quartal 2022 neigt sich der Konjunkturaufschwung dem Ende zu. Betriebe blicken bei ihren Zukunftserwartungen vor allem auf Risikofaktoren.

TIROL. Im vierten Quartal des Vorjahres hielt sich der Geschäftsklimaindex (dies ist der Mittelwert der Einschätzung zu aktuellen Geschäftslage und der in sechs Monaten erwarteten) noch auf 50. In der aktuellen Konjunkturerhebung der Industriellenvereinigung Tirol rutscht der Wert auf 37,50 Punkte ab. Generell verlief die Befragung der Tiroler Betriebe weniger optimistisch. Bei der Beurteilung des Auftragsbestandes berichten rund 6 % weniger als am Jahresende 2021 von einem guten Auftragsbestand (71 %).

Weniger Zuversicht bei den Betrieben

71 % der befragten Betriebe bezeichnen ihre Exportaufträge als "gut", 27 % als "durchschnittlich". Geht es um die Einschätzung der derzeitigen Geschäftslage geht die Antwort "gut" um 8 % zurück. Lediglich 65 % der Betriebe schätzen die Geschäftslage als "gut" ein. Es kommt allerdings noch pessimistischer: Nur 10 % erwarten in den kommenden sechs Monaten eine gute Geschäftslage. 

71 % der befragten Betriebe bezeichnen ihre Exportaufträge als "gut", 27 % als "durchschnittlich". | Foto: Pixabay/geralt (Symbolbild)
  • 71 % der befragten Betriebe bezeichnen ihre Exportaufträge als "gut", 27 % als "durchschnittlich".
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Das Fazit der Industriellenvereinigung Tirol: die Phase der von einer kräftigen industriellen Expansion getragenen Konjunkturerholung in Österreich neigt sich ihrem Ende zu.

Unternehmen stehen Risikofaktoren gegenüber

Risiko- und Unsicherheitsfaktoren sind die Hauptgründe für diese negativen Aussichten. Die Betriebe können der Tatsache des Ukrainekrieges nicht ausweichen, genau wie den damit zusammenhängenden Sanktionen gegen Russland. Aus dem Krieg gehen auch die hohen Rohstoff- und Energiepreise hervor, die große Probleme in der Lieferkette verursachen. Doch auch der Lockdown in Shanghai erschwert einigen Betrieben die Produktionstätigkeit. In den nächsten drei Monaten bewegt man sich daher in Richtung Stagnation bzw. "durchschnittlich". So definieren es zumindest die Befragten Betriebe zu 87 %. Lediglich 11 % meinen ihre Produktion ankurbeln zu können. Bereits 2 % können schon jetzt sagen, dass sie die Produktion zurückfahren werden müssen.

Mit nicht überragenden Verkaufspreisen aber "guten" rechnen 42 % der Betriebe. Was den Beschäftigtenstand anlangt, wollen 11 % zusätzliche Fachkräfte einstellen – das sind um 25 % weniger als bei der letzten Erhebung. Die Mehrzahl (87 %) der befragten Unternehmen plant ihre Belegschaft unverändert beizubehalten.

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71 % der befragten Betriebe bezeichnen ihre Exportaufträge als "gut", 27 % als "durchschnittlich". | Foto: Pixabay/geralt (Symbolbild)
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