Lebensmittel
Milchtagung – Preise, Herausforderungen und Klimaschutz

125 Entscheidungsträger kamen zu einem fachlichen und wissenschaftlichen Austausch zusammen. Im Vordergrund standen zunächst die Auswirkungen der derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und des Kriegs in der Ukraine.  | Foto: Pixabay/Myriams-Fotos (Symbolbild)
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  • 125 Entscheidungsträger kamen zu einem fachlichen und wissenschaftlichen Austausch zusammen. Im Vordergrund standen zunächst die Auswirkungen der derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und des Kriegs in der Ukraine.
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Die Milchpreisentwicklung wurde diskutiert, ebenso wie aktuelle Produktionsherausforderungen: die österreichische Milchwirtschaftliche Tagung 2022 stand an. Besprochen wurde auch, wie man in Kriegs- und Pandemie- sowie Klimwawandelzeiten weiterhin krisensicher bleibt. 

TIROL. Am Wochenende des 15. Septembers trafen sich die Größen der Milchwirtschaft in der Steiermark. 125 Entscheidungsträger kamen zu einem fachlichen und wissenschaftlichen Austausch zusammen. Im Vordergrund standen zunächst die Auswirkungen der derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und des Kriegs in der Ukraine. Wiederkehrende Diskussionspunkte sowohl in den Referaten als auch in der Podiumsdiskussion waren die Sicherstellung der Versorgungssicherheit mit Milch und Milchprodukten, die Weiterentwicklung der Qualität und die Herausforderungen in der bäuerlich orientierten Milchproduktion in Österreich.

v.l. nach r.: Mag. DI Johann Költringer, Geschäftsführer des Vereins zur Förderung der Österreichischen Milchwirtschaft; Mag. Michael Riegler, Obersteirische Molkerei eGen; Dr. Franz Sinabell, Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung; Dir. Helmut Petschar, Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter; SektChef DI Johannes Fankhauser, Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft; Dir. Mag. Ronald Zecha, HBLFA Tirol; Dr. Klaus Dillinger, Forschungsleitung HBLFA Tirol | Foto: HBLFA Tirol
  • v.l. nach r.: Mag. DI Johann Költringer, Geschäftsführer des Vereins zur Förderung der Österreichischen Milchwirtschaft; Mag. Michael Riegler, Obersteirische Molkerei eGen; Dr. Franz Sinabell, Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung; Dir. Helmut Petschar, Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter; SektChef DI Johannes Fankhauser, Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft; Dir. Mag. Ronald Zecha, HBLFA Tirol; Dr. Klaus Dillinger, Forschungsleitung HBLFA Tirol
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Wesentliche Erfolge im Qualitätsbereich

Helmut Petschar, Präsident der Vereinigung österreichischer Milchverarbeiter, konnte wesentliche Erfolge im Qualitätsbereich präsentieren. So stieg der Bio-Milch Anteil von 4,2% im Jahr 1998 auf 19,4% im Jahr 2021.
Die Pandemie hingegen hat dazu geführt, dass sich die Märkte im Umbruch befinden. Dabei haben Regionalität und biologische Landwirtschaft an Bedeutung gewonnen.
Zusätzliche Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen und die in Folge des Ukraine-Kriege eklatant gestiegenen Kosten etwa für Energie oder Rohstoffe sowie die hohe Inflation führen aber auch zu deutlichen Steigerungen bei den Preisen von Milch und Milchprodukten.

Energieversorgung für Milchbetriebe

Diese Produkte wären allerdings ein wesentlicher Bestandteil der Lebensmittelversorgung in Österreich und somit systemrelevant, argumentiert die Milchwirtschaft. Deshalb müsse auch die Energieversorgung der milchverarbeitenden Betriebe und die Unterstützung beim Umstieg auf Alternativenergien zum Gas hohe Priorität haben, so Petschar.
Dr. Franz Sinabel vom Wifo-Institut, plädiert dafür die Produktion in den Betrieben zu steigern.

Milchwirtschaft und der Klimaschutz

Danach berichtete Prof Dr. Wilhelm Windisch von der TU München über Zusammenhänge und Möglichkeiten der Milchwirtschaft und dem Klimaschutz. Er verwiese auf die laufende Verknappung der für die Lebensmittelproduktion verfügbaren Fläche. Die Nahrungskonkurrenz durch Nutztiere wird zunehmende problematisch. 
Gleichzeitig müsse aber auch beachtet werden, dass die Landwirtschaft überwiegend nicht essbare Biomasse erzeugt. 1kg veganes Lebensmittel erzeugt mindestens 4 kg essbare Biomasse, die es auch zu nutzen gilt. Wiederkäuer sind in der Lage, diese zu verwerten und für den Menschen nutzbare Nahrungsmittel wie Milch oder Fleisch zu erzeugen. Wichtig sei, den Nutztieranteil jeweils nach den regionalen Gegebenheiten so abzustimmen, dass möglichst viel von der für den Menschen nicht essbaren Biomasse genutzt werden könne. Dazu zählen auch Steilwiesen, an denen keine Äcker angelegt werden können, die aber Gras oder Heu für Milchvieh liefern. Gleichzeitig müsse ein zu großer Anteil an Nutztieren vermieden werden, um einer Nahrungskonkurrenzsituation auszustellen. Windisch betonte, dass auch die Umweltwirkungen der Nahrungsproduktion ihr Minimum nur mit Nutztieren erreiche.

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