Wirtschaft
Nur 14% der Unternehmen blicken optimistisch in die Zukunft
Mit den aktuellen Teuerungen gehen zwei Drittel der Tiroler Leitbetriebe von einem steigenden unternehmerischen Risiko in den kommenden Monaten aus. Derweil laufen Gespräche für Unterstützungsmaßnahmen auf Bundesebene.
TIROL. In der Pandemie zeigte sich die Tiroler Industrie als sicheres Standbein und meisterte die Herausforderung. Jetzt während der Ukrainekrise gibt es allerdings erneut Unsicherheit. Besonders die Entwicklungen im Energiebereich bereiten Sorgen. Bei einem gemeinsamen Besuch der Firma Tyrolit in Schwaz streichen Wirtschaftslandesrat Mattle und Arbeits- und Wirtschaftsminister Kocher die Bedeutung der Betriebe für Stabilität und Versorgungssicherheit hervor.
Erstes Halbjahr brachte noch Aufschwung
Noch im ersten Halbjahr konnten die Tiroler Unternehmen einen deutlichen wirtschaftlichen Aufschwung verzeichnen. Es bestand eine gute Auftrags- und Buchungslage in Tirol.
„Für die weitere wirtschaftliche Entwicklung wird es entscheidend sein, inwieweit es gelingt, die Teuerungswelle einzudämmen ohne die Konjunktur zu belasten. Die Stabilität der Energieversorgung zu ‚vertretbaren‘ Preisen muss in den kommenden Monaten gewährleistet werden, ohne die Liquidität von Unternehmen zu gefährden.",
fordert Mattle.
Die BürgerInnen bekommen direkte Hilfen, dies bräuchten die Unternehmen und die Industrie ebenfalls, so die Ansicht des Wirtschaftslandesrat.
Verhandlungen auf Bundesebene
Um die Unternehmen die last der hohen Energiepreise zu erleichtern, laufen aktuell Verhandlungen auf Bundesebene. Es soll einen Zuschuss für besonders energieintensive Unternehmen geben, ebenso wie eine Strompreiskompensation für bestimmte vom europäischen Emissionshandel betroffene Betriebe.
Der Energiekostenzuschuss wird vor allem Klein- und Mittelbetriebe zugutekommen und die Strompreiskompensation größeren Betrieben.
"Zur Fertigstellung der notwendigen Richtlinie führen wir intensive Gespräche, um die Hilfen Unternehmerinnen und Unternehmer rasch zur Verfügung stellen zu können.",
so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.
Auch Präsident der Industriellenvereinigung Tirol, Christoph Swarvoski, untermauerte die Wichtigkeit einer raschen Unterstützung:
„Es muss jetzt pragmatisch und abseits aller Parteipolitik gehandelt werden und die Probleme können nur gemeinsam gelöst werden. Das Thema ist zu ernst, um daraus politisches Kleingeld zu machen. Es geht um Tausende Arbeitsplätze hier im Land.“
Unternehmerisches Risiko
Laut dem aktuellen Konjunkturbarometer 2022 geben zwei Drittel der Tiroler Leitbetriebe an, dass das unternehmerische Risiko in den kommenden Monaten weiter ansteigen wird. Zu Beginn des Jahres waren es noch 56 Prozent, die optimistisch auf die Wirtschaftsentwicklung blickten. Aktuell sind es 14 Prozent.
Eine besorgniserregende Entwicklung, wie es LR Mattle formuliert. Deswegen wäre es nun umso wichtiger, die Unternehmen in der Region zu unterstützen. Davon würde letztendlich auch die Bevölkerung profitieren.
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