Wolfsmanagement
Schweiz als Vorbild mit Maienfelder Erklärung

Europa benötigt dringend ein differenziertes und adaptives Wolfsmanagement, das sich an die jeweiligen ökologischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten anpasst. Eine fundierte und transparente wildökologische Raumplanung sollte als Basis dienen.  | Foto: unsplash/Thomas Bonometti (Symbolbild)
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  • Europa benötigt dringend ein differenziertes und adaptives Wolfsmanagement, das sich an die jeweiligen ökologischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten anpasst. Eine fundierte und transparente wildökologische Raumplanung sollte als Basis dienen.
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Im Schweizer Ort Maienfeld verabschiedete man kürzlich ein "räumlich differenziertes Wolfsmanagement", das in Tirol, speziell von Bauernbunddirektor Raggl sehr begrüßt wird.

TIROL. Die Zeit würde rennen und die Wolfspopulation in Europa "explodieren", so die Sorgen des Bauernbunddirektors Raggl. Umso mehr begrüßt er die kürzlich verabschiedete schweizer Initiative. 

Möglichkeiten die Wolfspopulation zu regulieren

Man bräuchte auch auf EU-Ebene rasche, praktikable und gesetzlich geschützte Möglichkeiten, die Wolfspopulation zu regulieren, so Raggl. Auf Landesebene habe man die gesetzlichen Möglichkeiten mit den raschen Entnahmeverordnungen für Problem- und Risikowölfe bereits ausgereizt. 

"Wenn in dieser Frage noch mehr Zeit verstreicht sind unsere Alm- und Berglandwirtschaft schneller Geschichte als uns allen lieb ist.“

Raggl erläutert, dass die mitteleuropäischen Wolfsbestände untereinander verbunden sind und Teil einer eurasischen Großpopulation wären, die sich bis nach Russland erstrecke.

"Fraglos sind die Kriterien für den sogenannten günstigen Erhaltungszustand auf Populationsebene erfüllt, und die Wolfspopulation schon längst nicht mehr vom Aussterben bedroht."

Die aktuelle FFH-Richtlinie, die sich seit den 90er Jahren nicht geändert hat, gehöre dringend überarbeitet. 

Auf Landesebene habe man die gesetzlichen Möglichkeiten mit den raschen Entnahmeverordnungen für Problem- und Risikowölfe bereits ausgereizt.  | Foto: Pixabay/christels (Symbolbild)
  • Auf Landesebene habe man die gesetzlichen Möglichkeiten mit den raschen Entnahmeverordnungen für Problem- und Risikowölfe bereits ausgereizt.
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Was bedeutet die Maienfelder Erklärung?

Europa benötigt dringend ein differenziertes und adaptives Wolfsmanagement, das sich an die jeweiligen ökologischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten anpasst. Eine fundierte und transparente wildökologische Raumplanung sollte als Basis dienen. In Gebieten, in denen aus technischen Gründen kein Herdenschutz möglich ist und wenn wichtige naturschutzfachliche Gründe gegen die Anwesenheit von Wölfen sprechen, sollten Schutzgebiete für Weidetiere eingerichtet werden. In diesen Gebieten hat der Schutz der Kulturlandschaft Vorrang vor dem Wolfschutz. Außerhalb dieser Schutzgebiete ist ein kontinuierliches Wolfsmanagement erforderlich, das Maßnahmen zur Bestandsregulierung und zur Einhaltung bestimmter Grenzwerte umfasst. Es sollten Richtlinien für die Bestandsgröße, regionale Dichten und Rudelgrößen festgelegt werden. Bei Überschreitung dieser Grenzwerte sollte unverzüglich eine Entnahme der Tiere erfolgen.

Die Entscheidung, die Schweizer Deklaration in Maienfeld zu verabschieden, beruht auf der bemerkenswerten Artenvielfalt in dieser Region, die durch die landwirtschaftliche Nutzung und Beweidung erhalten bleibt. Die Verfasser der Maienfelder Erklärung betonen, dass die unkontrollierte Ausbreitung von Wölfen in Europa die einzigartigen Grünlandkulturlandschaften gefährdet und zu einer zunehmenden Bedrohung für geschützte Arten dieser Kulturlandschaften führt. Sie fordern eine sofortige Herabstufung des Schutzstatus des Wolfs in der Berner Konvention und in der FFH-Richtlinie.

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