GPA Tirol
Tabuthema: Gewalt am Arbeitsplatz

Gewalt im Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich ist leider keine Seltenheit. Sie kann von KlientInnen aber auch von MitarbeiterInnen ausgehen.  | Foto: Pixabay/geralt (Symbolbild)
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  • Gewalt im Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich ist leider keine Seltenheit. Sie kann von KlientInnen aber auch von MitarbeiterInnen ausgehen.
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Die Gewerkschaft GPA Tirol will ein Tabuthema enttabuisieren. Es geht um Gewalt im Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich. Die Gewerkschaft fordert klare Regelungen und Fortbildungen und Supervisionen für Beschäftigte. 

TIROL. Die Gewalt im Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich würde immer weiter zunehmen, prangert die Gewerkschaft GPA Tirol alarmiert an. Dabei würde es sich noch immer um ein Tabuthema handeln. Dieses müsse allerdings, wenn es nach der GPA Tirol geht, enttabuisiert werden. 

Eine zusätzliche Belastung

Die körperlichen und verbalen Angriffe stellen für die Beschäftigen, die ohnehin schon einer herausfordernden Tätigkeit nachgehen, eine zusätzliche Belastung dar. Für die BetriebsrätInnen und die Gewerkschaft ist klar, dass es klare Regelungen sowie Fortbildungen und Supervisionen für Beschäftigte geben muss. 

„Gewalt und Aggressionen gab es im Gesundheits-, Pflege und Sozialbereich schon immer, das Tabuthema ist bis dato wenig aufgearbeitet. Körperliche Angriffe beinhalten oft Kratzen oder Schläge, psychische Gewalt äußerst sich häufig in Verspotten, Auslachen, Drohungen oder Demütigungen.",

erläutert Margit Luxner, Vorsitzende des GPA-Gesundheits- und Pflegebereichs Tirol

Margit Luxner, Vorsitzende des GPA-Gesundheits- und Pflegebereichs Tirol setzt sich für eine Enttabuisierung des Themas "Gewalt im Gesundheits-, Pflege-  und Sozialbereich" ein. | Foto: GPA Tirol
  • Margit Luxner, Vorsitzende des GPA-Gesundheits- und Pflegebereichs Tirol setzt sich für eine Enttabuisierung des Themas "Gewalt im Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich" ein.
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Es würde immer wieder zu schweren verbalen Attacken kommen und leider ist auch sexuelle Gewalt sehr häufig. Letzteres würde von anzüglichen Bemerkungen bis hin zu unerwünschten körperlichen Berührungen gehen, berichtet Luxner weiter. 

Wie dagegen vorgehen?

Zunächst einmal müsse das Thema angesprochen und vor allem enttabuisiert werden. Entsprechende Schulungen für die Beschäftigten aber auch für Führungskräfte hält Luxner für einen absolut notwendigen Schritt – einerseits zum richtigen Umgang mit Attacken, andererseits auch zur Erarbeitung von vorbeugenden Maßnahmen. 

Doch die Gewalt kann nicht nur von KlientInnen bzw. HeimbewohnerInnen ausgehen, sondern auch von MitarbeiterInnen. Mobbing und Bossing innerhalb der Belegschaft sind keine Seltenheit. 

Mobbingprozess bringt Verdacht auf Skandal im BKH Kufstein

Sonja Föger-Kalchschmied, Betriebsratsvorsitzende der Lebenshilfe Tirol, sieht einen Grund für dieses Verhalten in der Überforderung und Ausweglosigkeit, die nicht selten aus Personalmangel und zu viel Stress resultiert. 
Die Lebenshilfe Tirol möchte mit gutem Beispiel voran gehen und hat eine interne Gewaltschutzstelle sowie Leitlinien zum Gewaltschutz implementiert. 

Hemmschwelle, Vorkommnisse zu melden

Doch selbst wenn es Anlaufstellen gibt, bleibt eine Hemmschwelle bestehen, die Vorkommnisse zu melden. Hierbei sollen Schulungen für MitarbeiterInnen und Führungskräfte helfen, den richtigen Umgang mit solchen Situation zu lernen und Ängste abzubauen. 
Anlaufstelle für Betroffene sind auch BetriebsrätInnen und Gewerkschaften

„Es ist wichtig, dass Betriebe mit dem Thema Gewalt am Arbeitsplatz offen und transparent umgehen und dass dafür klare Spielregeln festgelegt werden“,

betont Ralf Wiestner, stv. Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA Tirol. Er erinnert die Arbeitgeberseite gleichzeitig an ihre Fürsorgepflicht gegenüber den Beschäftigten. Betriebsvereinbarungen bieten eine gute Grundlage, um Fortbildungen und Supervision zu ermöglichen. 

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Margit Luxner, Vorsitzende des GPA-Gesundheits- und Pflegebereichs Tirol setzt sich für eine Enttabuisierung des Themas "Gewalt im Gesundheits-, Pflege-  und Sozialbereich" ein. | Foto: GPA Tirol
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