Finanzrating
Tiroler Finanzen werden nach wie vor positiv eingestuft
Kürzlich wurde der Rechnungsabschluss 2022 von der Tiroler Landesregierung beschlossen. Aktuell beträgt damit die Nettoverschuldung 83,4 Millionen Euro. Das ist eine niedrigere Nettoverschuldung als im Budget vorgesehen.
TIROL. Wie der Rechnungsabschluss 2022 des Landes zeigt, ist die Nettoverschuldung niedriger als im Budget vorgesehen. Dazu gibt es noch weitere erfreuliche Nachrichten: Die Finanzschulden liegen weiterhin unter einer Milliarde Euro.
Tirol als Vorzeigebeispiel innerhalb der Bundesländer
Tirol würde mit seinem Kurs als Vorzeigebeispiel für die anderen Bundesländer herhalten. Das Land zeige, wie Finanzpolitik funktionieren kann, so LH Mattle.
Davon ist auch LHStv Georg Dornauer überzeugt:
„Je stabiler und ausgeglichener ein Haushalt, desto besser können wir seitens der Tiroler Landesregierung gestalten und investieren. Umso wichtiger ist es, dass wir auch im heurigen Jahr die Einhaltung des Budgets forcieren und zweckmäßig, sparsam und wirtschaftlich mit den Mitteln umgehen."
Trotzdem sollen in bestimmten Bereichen, wie Gesundheit und Pflege, mehr Gelder zur Verfügung gestellt werden. Dornauer bezeichnet diesen "zukunftsorientierte Tiroler Weg in der Finanzpolitik" als "nachhaltige Basis für die nächste Generation“.
Pro-Kopf-Verschuldung liegt bei 1.260 Euro
So stehen 4,87 Milliarden Euro an Einzahlungen Auszahlungen in Höhe von 4,73 Milliarden Euro gegenüber. Die Pro-Kopf-Verschuldung beim öffentlichen Schuldenstand liegt nach dem Jahr 2022 bei 1.260 Euro (2021: 1.137 Euro). Gleichzeitig waren statt genehmigter 225 Millionen Euro „nur“ 180 Millionen Euro an Darlehensaufnahmen notwendig, sodass die Nettoneuverschuldung bei den Finanzschulden bei 83,4 Millionen liegt.
In den Corona-Pandemie geprägten Jahren 2020 und 2021 kam es zu einer Nettoneuverschuldung bei den Finanzschulden von 561 Millionen Euro.
Die reinen Finanzschulden des Landes Tirol (ohne ausgegliederter Einheiten) weisen zum 31.12.2021 758,5 Mio. Euro und zum 31.12.2022 841,9 Mio. Euro aus. Der öffentliche Schuldenstand (Finanzschulden mit Schulden ausgegliederter Einheiten) liegt nach dem Jahr 2022 insgesamt bei 957,8 Millionen Euro.
Ratingagenturen – AA+ für Tirol
Tirol wurde von der Ratingagentur Standard & Poors mit der zweitbesten Bewertung AA+ (geringes Ausfallrisiko, hohe Qualität) eingestuft. Diese Ratings geben Auskunft über die Kreditfähigkeit eines Landes und dessen Bonität.
Im Herbst beginnen die Verhandlungen für das Budget 2024. Ausschlaggebend für die finanziellen Möglichkeiten wären die Finanzausgleichsverhandlungen mit dem Bund, wie LH Mattle erläutert.
„Die Verhandlungen werden zeigen, wo das Ergebnis liegen wird. Fakt ist: Es braucht einen fairen Ausgleich, um die Qualität – etwa bei Gesundheit oder Kinderbetreuung – halten und ausbauen zu können.“
Übersicht Rechnungsabschluss 2022
Auszahlungen für Gesundheit, Soziales, Bildung und Wohnen: 2,9 Milliarden Euro.
Darunter:
- Auszahlungen im Bereich Gesundheit: 1.041,3 Millionen Euro
- Auszahlungen im Bereich Soziales: 812,2 Millionen Euro
- Auszahlungen im Bereich Bildung: 734,0 Millionen Euro
- Auszahlungen im Bereich Wohnen: 314,6 Millionen Euro
Weitere Zahlen:
- Auszahlungen Wirtschaftsförderung, Tourismus und Landwirtschaft: 264,0 Millionen Euro
- Auszahlungen Nahverkehr: 126,6 Millionen Euro
- Auszahlungen Familienförderung und Kinderbetreuung: 120,6 Millionen Euro
- Ausgaben Forschung und Wissenschaft: 45,0 Millionen Euro
Finanzschulden: 841,9 Millionen Euro
Öffentlicher Schuldenstand: 957,8 Millionen Euro
Pro-Kopf-Verschuldung: 1.260 Euro
Haftungen für die Hypo Tirol Bank: Die Haftungen haben sich gegenüber 2021 von 135,0 auf 133,5 Millionen Euro reduziert (Vergleich: Im Jahr 2015 waren es noch 2,535 Milliarden Euro)
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