Konjunkturbarometer 24
Tourismus als Konjunkturstütze 2024

Barbara Thaler, Präsidentin der Tiroler Wirtschaftskammer und Stefan Garbislander, Leiter Wirtschaftspolitik, Innovation & Nachhaltigkeit beim Pressetermin zum aktuellen Konjunkturbarometer. | Foto: René Rebeiz
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Die Wirtschaftsentwicklung in Tirol hat sich seit Jahresmitte 2023 stark eingebremst. Hauptbetroffene Branchen sind neben der Bauwirtschaft, die Industrie, der Handel und die Verkehrswirtschaft (Gütertransport). Konjunkturstütze 2024 ist der Tourismus.

Seit Jahresmitte 2023 hat sich die Wirtschaftsentwicklung in Tirol stark eingebremst. In den Branchen Bauwirtschaft, Industrie, Handel und Verkehrswirtschaft ist eine rezessive Entwicklung festzustellen. Wachstumsimpulse gehen vorwiegend von den Unternehmen der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft, aber auch zum Teil von den Leitbetrieben der Sparte Information und Consulting aus. Im Vergleich zu den stark produktionsorientierten Bundesländern wie zum Beispiel Oberösterreich, dürfte die Tiroler Wirtschaft 2023 mit einem Wachstum zwischen 0,0 % und 0,5 % bilanzieren. Hierin enthalten sind einige "Nachholeffekte" aus der Corona-Pandemie, von der die Tiroler Wirtschaft überproportional betroffen war.

Die beiden mit Abstand größten Herausforderungen der Betriebe sind die Arbeitskosten und der Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel. „Daher besteht in diesem Bereich der dringendste Handlungsbedarf seitens der Politik“ so Thaler. | Foto: René Rebeiz
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Lohnabschlüsse stützen Konsum

Eine spürbare Konjunkturbelebung wird erst eintreten, wenn die Teuerungswelle so weit im Griff ist, dass die EZB mit den ersten Zinssenkungsschritten beginnen kann. Dies dürfte nicht vor Jahresmitte 2024 der Fall sein. In der Bauwirtschaft dürfte hingegen der Tiefpunkt der Rezession bereits erreicht sein. Die hohen Lohnabschlüsse werden 2024 den Konsum stützen und damit ab dem 2. Quartal 2024 sich positiv auf die Umsätze im Handel auswirken. Insgesamt ist im Jahr 2024 mit einem realen Wirtschaftswachstum von einem Prozent zu rechnen. Damit wird die Tiroler Wirtschaft im Jahr 2024 im Wachstums-Durchschnitt Österreichs liegen.

Die WK fordert eine Senkung der Lohnkosten, u.a. durch 500 Euro Absetzbetrag für Vollzeitarbeit. | Foto: René Rebeiz
  • Die WK fordert eine Senkung der Lohnkosten, u.a. durch 500 Euro Absetzbetrag für Vollzeitarbeit.
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Vermehrte Insolvenzen

Der strukturell bedingte Arbeitskräftemangel führt dazu, dass trotz anhaltender Wachstumsschwäche die Arbeitslosenquote in Tirol im Jahresdurchschnitt 2024 auf dem Niveau der Jahre 2022 und 2023 liegen wird (rund 4,0 %).
Einen weiteren Anstieg wird es bei den Unternehmensinsolvenzen geben: für 2024 ist mit rund 380 - 400 Unternehmensinsolvenzen in Tirol zu rechnen (2023: 318). Das hohe Zinsniveau führt zu einer Verschärfung der Finanzkonditionen, sodass vermehrt Unternehmen, welche sich ohnehin in einer betriebswirtschaftlichen Schieflage befinden, von einer Insolvenz betroffen sein werden.

Die Ergebnisse des aktuellen Top Tirol Konjunkturbarometers finden Sie hier.

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