Kulinarik
Was kommt jetzt auf den Teller? – Winterfrischgemüse!
Das Projekt "Winterfrischgemüse" der Agrarmarketing Tirol möchte in der kalten Jahreszeit vermehrt heimisches Gemüse auf die Teller bringen. Denn in den Augen der AMTirol werden durch den Import bestimmter Gemüsekulturen ökonomische, ökologische und soziale Aspekte, durch welche Nachhaltigkeit definiert werden, missachtet.
TIROL. Im Osten Österreichs wurde der Anbau von Wintergemüse bereits erfolgreich erprobt. In Tirol gibt es erst wenige Betriebe, die sich diesem Bereich widmen. Im Rahmen dieses Projektes "Winterfrischgemüse" sind diese „Pioniere“ auf diesem Gebiet eingeladen worden, aus der Ausnahme Normalität zu machen.
Über 40 Gemüsesorten von August bis Dezember
Vier engagierte Betriebe haben in der ersten Pilotphase von August bis Dezember diesen Jahres über 40 Gemüsesorten angebaut. Karotten, bunte Radieschen oder Gartensalat waren darunter doch auch Exoten wie Pak Choi oder das Blattgemüse Grün im Schnee.
Doch nicht nur Gemüse wurde geerntet sondern auch Daten. Zum Bespiel über den Wachstumsstatus, Ausfälle, die Pflanzengesundheit oder das Erntegewicht. Durch das Pilotprojekt konnten somit wichtige Erfahrungen im Ausbau dieser Kulturen gesammelt werden. Das Ergebnis: Winterfrischgemüse in Tirol hat durchaus Potenzial.
Dazu Prof. Wolfgang Palme, Abteilungsleiter Gemüsebau an der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau in Schönbrunn:
„Winter ist nicht Hauptwachstumszeit, aber Erntezeit, und das scheinen wir vollkommen vergessen zu haben. Weil viele Gemüsearten wesentlich frosthärter sind als wir ihnen das zugetraut haben, eignen sie sich bestens für einen ungeheizten, saisonalen Anbau unter einfachsten Bedingungen."
Wintergemüse in Anbau viel entspannter
Ein Feld in Kolsass diente als Versuchsgebiet für den Marktgärtner Hannes Rendl. Dort baute er über 20 Gemüsesorten an und zieht ein positives Resümee:
„Das Wintergemüse ist in seinem Anbau und seiner Kultivierung viel entspannter, da es in einem langsameren Tempo reift. Vorweg, bis Ende November wachsen die Kulturen nicht so rasant wie im Sommer, ABER sie wachsen gemächlich und das ist richtig entspannend für mich. Der goldige Herbst in diesem Jahr war ein absoluter Bonus für jeden Gärtner und für die Winterkulturen.“
Begeistert von dem Projekt ist auch der Geschäftsführer der Agrarmarketing Tirol, Matthias Pöschl. Der den ersten Schritt erläutert, in dem Gastronomiebetriebe vom Einsatz des Winterfrischgemüses überzeugt werden sollen.
"Genusspotenzial" im Wintergemüse
Ein Gastronomiebetrieb bewies bereits deutlich, dass die Verarbeitung von Wintergemüse durchaus "Genusspotenzial" hat. Gastronom Peter Fankhauser aus dem Zillertal zaubert damit köstliche Gerichte:
„In meinem Betrieb verfolge ich ohnehin den Ansatz der Permakultur. Dieses Projekt ist ein weiterer Puzzlestein, zur konsequenten Umsetzung meiner Nachhaltigkeitsstrategie“.
In Phase zwei des Projekts sollen die gesammelten Erfahrungen übrigens zu einer Erweiterung des Projekts "Winterfrischgemüse" führen.
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