Stellenabbau
Wirtschaftskammer und IV nehmen Stellung zur Swarovski-Diskussion

Die Ankündigung Swarovskis, weitere 1000 Mitarbeiter zu entlassen, sorgt weiterhin für Wirbel. Christoph Walser fordert nun, die Cause differnziert zu betrachten.  | Foto: Haun
  • Die Ankündigung Swarovskis, weitere 1000 Mitarbeiter zu entlassen, sorgt weiterhin für Wirbel. Christoph Walser fordert nun, die Cause differnziert zu betrachten.
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TIROL. Die Ankündigung Swarovskis, weitere 1000 Mitarbeiter zu entlassen, sorgt weiterhin für Wirbel. Christoph Walser fordert nun, die Cause differnziert zu betrachten. Die Industriellenvereinigung weist daraufhin, dass die Kurzarbeit den ArbeitnehmerInnen zugutekommen würde.

Keine Beurteilung von außen möglich

Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Walser kritisiert, dass es nicht möglich sei, die Situation des Unternehmens von außen zu beurteilen, auch wenn die Kündigungen bedauernswert seien. Swarovski würde unter internationalem Konkurrenzdruck stehen. Mit den Kündigungen, wolle das Unternehmen den Standort sichern.

„Eine rechtzeitige Konsolidierung ist besser als in einigen Jahren den gesamten Standort Wattens aufzugeben, auch wenn das noch so hart klingt.“ (Christoph Walser)

Kein Verständnis hat Walser für die Kritik an der Kurzarbeit: „Das bietet die Möglichkeit, den Stellenabbau sozialverträglicher zu gestalten. Kurzarbeit ist in der jetzigen Corona-Krise eine wichtige Option, um die Lage für die Arbeitnehmer abzufedern“, so Walser.

Kritik auch an der Art der Kündigungen

Wie bekannt wurde, wurden die Betroffenen der letzten Kündigungen per Mail verständigt. Die Kritik an diesem Vorgehen kritisiert auch Christoph Walser: „Zum Kündigungsgespräch per E-Mail eingeladen zu werden ist keine Art, die einem Arbeitgeber wie Swarovski ansteht.“  Weiters müsse Swarovski die Zahlen der Kündigungen besser kommunizieren - diese hätten sich in den vergangenen Tagen ständig geändert. Her erwartet sich Christoph Walser klare Angaben, die den Mitarbeitern und der Öffentlichkeit kommuniziert werden.

„Wenn schon Kündigungen erforderlich sind, dann darf es kein monatelanges Rätselraten unter der Belegschaft geben, wer davon betroffen ist.“ (Christoph Walser)

Industriellenvereinigung: Kurzarbeit für ArbeitnehmerInnen

Zur Diskussion rund um den Stellenabbau bei Swarovski weist die Indurstriellenvereinigung Tirol (IV Tirol) darauf hin, dass die Kurzarbeit in erster Linie den ArbeitnehmerInnen zugutekommen würde. Während der Kurzarbeit bekommen MitarbeiterInnen mindestens 80 Prozent ihres Einkommens. Im Falle einer Kündigung würden sie wesentlich niedrigeres Arbeitslosengeld bekommen. Die in den letzten Tagen von Interessenvertretungen und politischen Parteien erhobene Forderung nach Rückzahlung sei völlig unverständlich, entbehre jeglicher rechtlicher Grundlage und würde letztlich die Arbeitnehmer treffen, so die IV. Da es auch in anderen Firmen nach der Kurzarbeit zu Kündigungen, kommen könne, sei die Forderung nach Rückzahlung der Kurzarbeitshilfen nicht angebracht.

Schuldzuweisungen würden keine Arbeitsplätze retten

Der Geschäftsführer der IV, Eugen Stark, zeigt sich enttäuscht über die Aussagen der Arbeitnehmervertreter und einiger Vertreter politischer Parteien.

„Wir sind alle massiv bedrückt über die bei Swarovski notwendig gewordenen Schritte. Schuldzuweisungen und klassenkämpferische Aussagen würden allerdings keinen Arbeitsplatz retten. Wir hätten einen faireren Umgang mit dermaßen massiv betroffenen Industriebetrieben erwartet, die über viele Jahre und Jahrzehnte einen bedeutenden Beitrag zum Wohlstand der Region geleistet haben und immer noch leisten!" (Eugen Stark)

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