Experte: "Umfahrungen sind wirtschaftliches und ökologisches Verbrechen"
BEZIRK TULLN. Verhärtete Fronten in Sachen Umfahrungen zwischen Anrainern und Wirtschaftstreibenden. Die Bezirksblätter haben bei Hermann Knoflacher, Verkehrsexperte der TU Wien, nachgefragt.
Wie sinnvoll sind Umfahrungen?
Hermann Knoflacher: "Grundsätzlich ist zu sagen, dass dadurch die Ortskerne aussterben. Gewinner sind Supermärkte und Einkaufszentren, die sich am Ortsrand niedergelassen haben. Die lokale Wirtschaft jedoch stirbt."
Grünland wird zubetoniert …
"Das ist ein ökologisches Verbrechen. Wenn man die Umgebung unbedingt ruinieren will, baut man neue Trassen."
Die Anrainer haben aber den Verkehr sprichwörtlich vor der Nase …
"Gerade in Königstetten gibt es jetzt eine sehr schöne Lösung mit der 30er Zone. Die müsste jedoch durch den gesamten Ort geführt werden – dieses physikalische Problem muss mit der Reduktion der Geschwindigkeiten einhergehen."
6,6 Millionen Euro für die Umfahrung in Königstetten, sieben für Asparn …
"Es ist ein Wahnsinn, dass dafür heutzutage noch Geld ausgegeben und Grünraum in Asphalt verwandelt wird."
Hier geht's zum Artikel: "Verkehr wird aus Ort verbannt"
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