Bauverhandlung für Umfahrung Königstetten
Grüne hoffen auf Grundstücksbesitzer:
Fischer/Enzinger: Grundstücksbesitzer werden á la „friss oder stirb“ zum Verkauf der nötigen Flächen gedrängt
KÖNIGSTETTEN / STAW / TULLNERFELD (red). Die geplante Umfahrung Königstetten ist vielen Menschen in Muckendorf-Wipfing, Königstetten, Zeiselmauer-Wolfpassing, Langenlebarn und St. Andrä Wördern ein Dorn im Auge. In St. Andrä-Wördern und in Zeiselmauer-Wolfpassing haben sich die Gemeinderäte per Resolution an das Land dagegen entschieden.
Dennoch findet morgen, Donnerstag, 17. November 2016, die erste Bauverhandlung statt.
"Preis ist Frechheit"
Das ruft die Grünen verstärkt auf den Plan: „Die Gemeinden Königstetten, Muckendorf und Langenlebarn beginnen mit dem Einlösen der Grundstücke für die Trassenführung. Die Bürgermeister bieten den BesitzerInnen der Ackerflächen einen Quadratmeterpreis, der schlichtweg an Frechheit grenzt. Dem nicht genug teilt man den BesitzerInnen ,durch die Blume‘ mit, dass man sie auch im öffentlichen Interesse enteignen könnte, wenn sie den Preis nicht akzeptieren. Diese Vorgehensweise ist aber nicht im Sinne der Öffentlichkeit und damit auch ungesetzlich. Man darf Menschen ihre Grundstücke nicht einfach so wegnehmen, um sinnlose Straßen zu bauen “, so Ulli Fischer zusammen.
Die Grüne stellt sich damit für die am Donnerstag anberaumte Bauverhandlung klar auf die Seite der Umweltschützer und GrundstücksbesitzerInnen.
Abgeordnete: "Keine gute Lösung"
„Wir müssen die Zersiedelung im Tullner Feld stoppen. Sinnvoller wäre es, wenn uns das Land anstelle der Umfahrung die 12 Schnellzüge auf der S40 wieder finanzieren würde. Das wäre ein Konsens in der Region“, so Fischer.
Unterstützt wird Fischer in Sichtweise und Forderung von LA Amrita Enzinger, Verkehrssprecherin der Grünen im NÖ Landtag: „Die gewählte Trassenführung hat negative Auswirkungen auf Nachbargemeinden. Sie ist damit keine gute Lösung für die Region. St. Andrä-Wördern ZB. wird zum Nadelöhr. Es wird zu Staus kommen, wo bisher keiner war. Königstetten und Muckendorf-Wipfing haben einen sehr starken Zuzug zu verzeichnen. Infrastruktur – Radwege und Anbindung an den öffentlichen Verkehr - fehlt allerdings. Das Geld wäre in den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmitteln und kleinräumigen Maßnahmen für Königstetten und Nachbargemeinden daher besser investiert. Ein Konsens in der Region wäre damit leichter zu erreichen. Königstetten will diese Umfahrung aber mit allen Mitteln umsetzen – bei allem Verständnis für die verkehr- und lärmgeplagten KönigstettnerInnen – die Planung ist nicht zeitgemäß. Moderne Verkehrspolitik sieht anders aus. Dass man BesitzerInnen quasi droht, um an Grundstücke für einen Straßenbau zu kommen, ist außerdem letztklassig“, so Enzinger.
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