Wahl
Blondiau-Köllner ist Zeiselmauers neue Bürgermeisterin
Zweite SPÖ-Bürgermeisterin im Bezirk Tulln: Bildungsgemeinderätin folgt überraschend verstorbenen Walter Grosser nach.
ZEISELMAUER-WOLFPASSING. Der Grund, warum die Kommunalpolitiker in der Gemeinde den Bürgermeister wählen mussten, ist traurig. Aber erforderlich. Nach einer Schweigeminute für den überraschend verstorbenen Walter Grosser stellte Vizebürgermeister Michael Weber die Beschlussfähigkeit fest. Punkt eins: Wahl des Bürgermeisters. Schnell waren die beiden Wahlzeugen gefunden – Barbara Prewein, Grüne und Richard Schultheis, SPÖ – verteilten die Kuverts.
Und schnell stand das Ergebnis fest: Von sechzehn gültigen Stimmen entfielen 13 auf die geschäftsführende Bildungsgemeinderätin Regina Blondiau-Köllner, zwei Personen wählten EU-Gemeinderat Paul Oitzl und eine Stimme lautete auf Barbara Prewein, Grüne.
"Ich nehme die Wahl an und freue mich über das entgegengebrachte Vertrauen",
so Blondiau-Köllner.
Noisternig folgt Blondiau-Köllner nach
Damit übernahm die frisch gebackene Bürgermeisterin die Sitzung. Gemeinderätin Christine Noisternig folgt Blondiau-Köllner als geschäftsführende Gemeinderätin nach – 15 Stimmen wurden abgegeben, 13 stimmten für Noisternig, weitere zwei waren ungültig.
Noisternig selbst war bei der Sitzung nicht anwesend, Gemeinderat Christian Coreth, Liste "aktiv", wollte wissen, wie das Procedere nun sei, da die Rätin die Wahl annehmen müsse. Sofort legte Umweltgemeinderat Erich Niedl (SPÖ) einen Zettel vor, auf welchem von Noisternig schriftlich bestätigt wurde, sollte sie zur geschäftsführenden Gemeinderätin gewählt werden, dass sie die Wahl annehme.
Vier Bürgermeisterinnen im Bezirk
Mit der Wahl zur Bürgermeisterin von Regina Blondiau-Köllner in Zeiselmauer-Wolfpassing gibt es im Bezirk aktuell vier Bürgermeisterinnen: Josef Geiger (ÖVP) in Sieghartskirchen, Beate Jilch (ÖVP) in Atzenbrugg und Marion Török (SPÖ) in Zwentendorf.
Blondiau-Köllner regiert nun bis zur konstituierenden Gemeinderatssitzung. Ein Termin steht derzeit noch nicht fest.
Keine Sitzung ohne Schlagabtausch
"Lässt du uns auch an den besonderen Ergüssen teilhaben", wollte Eduard Roch, Liste Roch, von Coreth wissen, als dieser in der Gemeindeordnung blätterte und dies mit einigen Kollegen besprach. "Wenn es ein besonderer ist, werde ich ihn geheimhalten", sagte Coreth zu Roch. Und schon folgte der Ordnungsruf der Bürgermeisterin: "Meine Herren, bitte", so Blondiau-Köllner.
Nach sieben Jahren: Jetzt ist Zeiselmauer wieder rot
September 2012: Bürgermister Josef Wagner, SPÖ, erklärt seinen Rücktritt, eine „geordnete Übergabe“, wie er damals gegenüber den Tullner Bezirksbädern sagte. Der Nachfolger sollte sich für die nächste Wahl einarbeiten, geplant war, dass der geschäftsführende Gemeinderat Herbert Walder nachfolgt. Und es kam anders, als geplant.
Oktober 2012: ÖVP-Vize Eduard Roch wurde mit 10 von 19 Stimmen zum Bürgermeister, Liste „aktiv“-Chef Michael Weber wurde mit 16 von 19 Stimmen zum Vizebürgermeister gewählt.
September 2017: Eduard Roch gibt seinen Rücktritt bekannt (aus gesundheitlichen Gründen).
Oktober 2017: Walter Grosser wurde mit 13 von 20 Stimmen zum Bürgermeister gewählt. Damals lagen zwei Wahlvorschläge vor: ÖVP: Walter Grosser (13 Stimmen), SPÖ: Regina Blondiau-Köllner (7 Stimmen).
Weitere Artikel:
Bürgermeister Walter Grosser überraschend verstorben, 15. Jänner 2020.
Nach dem Tod von Grosser: Bürgermeisterwahl am 29. Jänner, 16. Jänner 2020.
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